German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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Konzerte in 2017

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Fiddlers Green
In Extremo
28.11.2017
Compressorhead

Compressorhead
23.11.2017
Martha Rabbit
10.10.2017
Joel Brandenstein

Joel Brandenstein
04.07.2017
Haindling

Haindling
17.06.2017
20 Prozent

20 Prozent Auf Alles
20.05.2017
Extrabreit

Extrabreit
06.05.2017
Major Heuser Band

Major Heuser Band
30.04.2017
The Blues Band

The Blues Band (GB)
11.01.2017
Les Discrets (F), Ambiguity Of Travel

Les Discrets (F)
Ambiguity Of Travel

Insgesamt 310 Konzerte gespeichert

HAINDLING

München, Tollwood, 04.07.2017

 

München, die Sonne brennt, kein Lüftchen bewegt sich und ich weiß die Vorteile einer Zeltveranstaltung zu schätzen. Angenehme Kühle streift meine überhitzten alten Knochen beim Betreten selbigens, welches schon zu gut dreiviertel gefüllt ist wobei wir doch sehr zeitig vor Ort sind. Letztlich bleiben etwa 300 Plätze frei, leider nicht ganz ausverkauft was mich wundert, aber bei diesem herrlichen Biergarten-/ Weiherwetter ist es nachvollziehbar.

Pünktlich auf die Minute betritt Herr Buchner die Bühne, gewappnet mit einem Echthorn und unterlegt von sphärischen Klängen bläst er damit seine Mitstreiter auf die Bühne. Sogleich beginnt sie, die Reise in die verträumte Klangwelt von Haindling. Alleine schon im Intro bedient sich Herr Buchner selbst dreier unterschiedlicher Blasinstrumente. Der Herr Meistertöpfer, was er eigentlich lernte, macht keine halben Sachen und beherrscht wohl mehr Instrumente als eine durchschnittliche Musikschule lehrt. Dafür ist er aber auch alles andere als abgehoben, sondern der Erde näher als manch anderer, was man auch in seinen folgenden einleitenden Worten merkt.

 

Charismatisch sympathisch und bayrisch ehrlich, einfach wunderbar und nach 35 Jahren des Musizierens und dem 20. Gastspiel auf dem Tollwood immer noch nicht müde, ganz im Gegenteil, auf der Bühne hat man richtig Spaß und genießt es in vollen Zügen, das überträgt sich selbstverständlich auf das Publikum. Und auch hier ist alles vertreten, ältere Damen, junge Rocker, ein Querschlag durch die bayerische Bevölkerung feiert ein Fest der guten Laune und nachdenklichen Momente.


Er Hod G´raucht geht dann gleich als bayrischer Rap in die Vollen, laut Ansage eine Anekdote aus der eigenen Jugend und falls es der norddeutschen Bevölkerung noch nicht klar sein sollte, der Bayer an sich ist halt eine sehr eigene Gattung und des is a guad so.
Achtung Achtung, Gesellschaftskritik die mir aus der Seele spricht. Bei Haindling geht es nicht nur um das Liedgut, auch die Ansagen, beziehungsweise die Geschichten zwischen den Liedern sind nicht nur loses Gelaber, sondern wichtiger Bestandteil und nehmen entsprechend Platz im Set ein, erklären in der Tiefe um was es in den doch gelegentlich kryptischen Texten geht die von schelmischer Schläue durchzogen sind.

 

Nach Ein Schaf Denk Nach welches noch einmal zum Nachdenken über den Menschen anregen sollte geht’s dann aber an meine Jugenderinnerungen. Paula, dank des Bayerischen Fernsehens war das meine erste bewusste Erfahrung mit Haindling. Die Herren bieten ja schon seit den frühen 80ér Jahren den musikalischen Rahmen für die wenigen Sendungen die eine Fernsehgebühr rechtfertigen würden. So meine liebe Leserschaft, jetzt kommt dann doch der Punkt an dem ich eingestehen muss, dass dieses Konzert für einen normalen Bericht nicht ganz geeignet ist, oder wie soll man in Textform ausdrücken, wenn die Ingredienzien eines pappigen Flugzeugskuchens welcher wohl auf einem Chinaflug serviert wurde in jazzig musikalischer Form dargeboten werden. Es gibt einfach zu viel Inhalt bei Haindling welches sich einer schriftlichen Darstellung entzieht, aber der gute Lars hat euch ja schöne Bilder  geschossen und ich hoffe dies regt euch an die Herren mal live zu begutachten sofern nicht schon gesehen.

 
Du Depp, ein weiterer Hit aus den frühen 80ern vorgetragen im aktuellen Gewand, nämlich in Plastikmüll. Gespielt und eingekleidet in den Überbleibseln eines Wocheneinkaufs der Durchschnittsfamilie gleitet es über in ein Bass-Solo, dann darf die Klarinette anführen bevor wieder alle zusammenfinden und sich etlichen Albernheiten hingeben.


Doch zurück zur Ernsthaftigkeit. Mond, eine Ode an das Glücklich sein, wunderschön und nachdenklich, nehmt das Leben nicht so schwer, es gibt immer etwas das es lebenswert macht, also lebt! Nach einer Sporteinlage für das Auditorium gibt es ein Medley aus 35 Jahren Kapellengeschichte und das Publikum bleibt sportlich, fehlt eigentlich nur noch das jemand zu stagediven anfängt.

 

Nächster Programmpunkt; Filmmusik. Die Herren Tausendsassa vertonen nun schon seit einer Zeit die recht beeindruckenden und bildgewaltigen Erzeugnisse von Herrn Joseph Vilsmaier, eine Arsch auf Eimer Kombination vor dem Herrn wenn man so sagen möchte. Begonnen wird mit einem Stück des bald erscheinenden Film Bayern sagenhaft, traditionell spirituell angehaucht wie man es von Herrn Buchner erwarten kann. Im Geist sieht man sich an einen ruhigen bayrischen Bergsee versetzt, dem Blick in die Wolken gerichtet und das kühle Gras unterm Rücken.

 

Nach diesem Kopfkino heißt´s Leitl Hoits Zamm und ich hab schon wieder das Bedürfnis eine Petition zu starten, Herrn Buchner in sämtliche politischen Ämter dieses Landes zu setzen, weltweit alle Grenzen abzuschaffen und gut wär`s. Die Menschheit würde ihm danken. Aber so endet das reguläre Programm mit Bayern Des Samma Mia, die Bude brennt, mehr sog i ned.

 

Zugabe:

Ein Lied der kommenden Scheibe leitet den Reigen der Zugabe ein und der Multiinstrumentalist der ja schon fast alle Geräuscherzeuger auf der Bühne durch hat wechselt zum Klavier. Du Duast Mia So Guad, eine Danksagung an das Publikum für 35 Jahre der Begleitung.

 

Zum Abgang werden dann noch die einzelnen Musiker vorgestellt, wobei dies wohl nicht nötig wäre, sind doch die jüngsten Haindlinger auch schon seit 20 Jahren Teil der Kapelle. Aber auch sämtliche Bühnentechniker werden namentlich genannt, fehlt eigentlich nur noch das jeder Besucher persönlich mit Handschlag verabschiedet wird. Mit I Hob Di Lang Scho Nimma Gseng wird dann das zweieinhalbstündige Set beendet und als Fazit bleibt nur zu schreiben: Rockbands, macht eure Hausaufgaben, solch eine Dynamik auf der Bühne und homogenes Zusammenspiel darf man heutzutage leider nur selten erleben. Nicht immer leichte Kost und meist sehr tiefsinnig. Schade dass Künstler von diesem Format in der Generation YouTube nicht mehr so leicht zu finden sind.

 

Danke für den schönen Abend unter Freunden, denn nicht anders hat es sich angefühlt.

 

Jochen Dollinger

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

Haindling am 04.07.2017 in München Foto: Lars Oeschey

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