German Rock e.V. Konzerte

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GREEN FLOYD

Hagen, Stadthalle, 21.09.2024

Um als Fan von Pink Floyd deren Musik mal live zu erleben gibt es inzwischen die verschiedensten Möglichkeiten. Wie die Pilze wuchsen in den letzten Jahren Coverbands aus dem musikalischen Boden. Gemeinsam haben sie eigentlich alle, dass sie versuchen möglichst nahe am Original zu „kopieren“. Genau das macht diese Bands zwar für manche reizvoll, aber für mich jedoch gilt das genaue Gegenteil. Wenn ich möglichst nahe ans Original kommen möchte, dann lege ich mir eine Platte auf und genieße das Original.

Interessant wird es für mich nur, wenn sich jemand die Mühe macht, das beeindruckende Erbe einer solchen Legende mit den sozusagen eigenen Mitteln und der notwendigen Demut und Respekt zu bearbeiten. Genau über diese Fähigkeit verfügt die Band Green aus Hagen und das macht eben dann auch wirklich Spaß, sich einen Abend lang tief in diese musikalische Welt einsinken zu lassen.

Ich hatte bereits letztes Jahr die Möglichkeit einen Testlauf zu sehen, der anlässlich des Jubiläums der Musikschule Hagen erfolgte. Mein Bericht darüber ist im Bericht vom 23.09.2023 zu finden. Daher direkt zum aktuellen Event.

Nach einer kurzen Ouvertüre vom Band:

4 Töne.

Die berühmten 4 Töne, mit denen einer der wohl bekanntesten Titel von Pink Floyd, Shine on You Crazy Diamond, eingeleitet wird schallen wie ein frisch geschärftes Samuraischwert durch den Raum, direkt hinein in die Seele des geneigten Zuschauers. Und schon ist sie da, die Emotion und Freude, die wir alle noch in unserem Langzeitgedächtnis haben und die ihren Ursprung in den unglaublichen Konzerten in der Dortmunder Westfalenhalle und im Stadttheater Hagen unter dem Namen Symphonic Floyd haben.

Und nun war ich wirklich etwas überrascht, denn mit einem Chor hatte ich tatsächlich in dieser kleineren Besetzung nicht gerechnet. So lernte ich den eigens von Lea Bergen zusammengestellten Chor Die Crazy Diamonds kennen, natürlich passte das wie Faust auf Auge zum Opener. Zu Lea komme ich später noch.

Daher mal ein Überblick über die Setlist des ersten Teils:

Prolog (Einspielung)

Shine On You Crazy Diamond (Chor)

One Of These Days

Hey You

Astronomy Domine

High Hopes

Fearless

The Show Must Go On (Chor)

In The Flesh (Chor)

Run Like Hell (Chor)

The Happiest Days (Chor)

Another Brick In The Wall (Kinderchor)

Wie man leicht erkennen kann, falls man etwas firm ist in Sachen Pink Floyd wurden hier aus nahezu allen Schaffensperioden vom ersten bis zum letzten Album Titel gespielt. Dabei ist es bezeichnend, dass man sich eben nicht nur mit den bekanntesten Stücken schmückt, sondern die interessantesten für das Gesamtprogramm darbietet. Natürlich konnte man nicht wie bei Symphonic Floyd Atom Heart Mother spielen, ein Stück das unbedingt ein Symphonisches Orchester erfordert.

Gerade wegen diesem in Deutschland nur einmal von Pink Floyd selbst gespielten und ansonsten ausschließlich von Symphonic Floyd interpretierten Stück bin ich ein absoluter Fan dieser außerordentlichen Formation wie man im Bericht aus 2019 gerne nachlesen darf - einer meiner besten Berichte sage ich mal ohne mich selbst beweihräuchern zu wollen.

Das hier gespielte Programm jedoch sorgte auch für das nötige Feeling und das Publikum reagierte euphorisch mit immer wieder aufkommenden Standing Ovations. Verdient!

Ganz besonders galt das auch für den gänzlich überraschenden Kinderchor!!!

Es folgte eine Pause, gefolgt vom ohne Ansagen durchgespielten kompletten Album Dark Side Of The Moon:

Speak To Me/ Breathe

On The Run

Time

Great Gig In The Sky

Money

Us And Them (Chor)

Any Colour You Like

Brain Damage/Eclipse (Chor)

Die Zuschauer waren durch die Bank weg begeistert und emotional berührt. So manchem konnte man es an den feuchten Augen ablesen, wie sehr die Band dieses Werk gefühlvoll rüberbrachte. Einer der absoluten Höhepunkte war zum wiederholten Mal Lea Bergen mit der für mich weltbesten Interpretation von A Great Gig In The Sky. Ich habe wochenlang im Internet recherchiert ob ich eine bessere Version dieses Stückes finden konnte - erfolglos!

Sie zeigte sich aber auch als hervorragende Leiterin des besagten Chores, den sie völlig unauffällig von ihrer seitlichen Position aus auf den Punkt lenkte. Ich finde, dass das schon eine Erwähnung wert ist, braucht man für so eine exakte Abstimmung normalerweise einen Dirigenten! Klasse Lea!

Nach dieser mitreißenden Darbietung wurde die Band erst mal mit minutenlangem Applaus und Standing Ovation abgefeiert.

Milla kündigte dann auch an, dass man in Zukunft wieder mit Konzerten in der symphonischen Vollbesetzung rechnen darf, was mit entsprechender Begeisterung aufgenommen wurde.

Zugaben:

Wish You Were Here

Is There Anybody Out There

Comfortably Numb (Chor)

Green Is The Colour

Lustig, dass Pink Floyd bereits 1966 die Band Green erwähnte

(Spaß des Schreiberlings.)

Und die Besetzung von Green Floyd waren:

Milla Kapolke: Gesang, Bass

Bubi Hönig: Gesang, Gitarre

ATS Rolf Möller: Schlagzeug und Percussion

Deva Tattva: Keyboards

Michi Rolke: Gitarre, Saxophon, Keyboard, Gesang

Mudita Kapolke: Percussion, Gesang

Manu Kapolke: Gesang, Akustikgitarre, Keyboards

Lea Bergen: Background und Sologesang

Harald Stimpel

00 Plakat Green Floyd 2024

Green Floyd am 21.09.2024 in der Stadthalle Hagen Foto: Harald Stimpel

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