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Petards
Petards

Biografie

erman Rock Lexikon - Bands - Petards

Biographie

16/2002

Deutscher Beat, da kriegt wohl die Mehrheit die Assoziation von Hamburg und Großer Freiheit, von Starclub und Rattles, von Top Ten und Tony Sheridan, ganz ehrlich, wer denkt beim Deutschen Beat schon an Schrecksbach? Rundherum in Orten wie Treysa, Schwalmstadt oder Homberg gründeten sich unzählige Beatbands wie zum Beispiel die Beatniks, The Glorius Five, Sonics, Kettels, Pell Mell oder The Ducks. Die meisten waren Amateurbands mit gerade mal lokaler Bedeutung, wenige hatten den Status von halbprofessionellen Beatcombos, die immerhin schon überregional Beachtung fanden. Aber nahe Schwalmstadt, da wo in Nordhessen die Welt noch in Ordnung ist, wo man mit den Kühen, Hühnern und Schweinen zu Bett geht, wo man ebenso mit ihnen aber auch aufsteht, wo die Frauen die typische Tracht der Schwalm und den obligatorischen Haardutt tragen, da gründete sich im Jahr 1966 eine Band, die aus der Deutschen Beat- und Rockgeschichte nicht mehr wegzudenken ist: The Petards (aus dem Französischen: Die Knallfrösche), die sie wahrlich nicht waren, und die echte und unverfälschte Musikgeschichte geschrieben haben.

Die Urformation der Petards bestand aus Horst und Klaus Ebert, Hans Jürgen Schreiber und Rüdiger (Roger) Waldmann. Alle zu diesem Zeitpunkt um die 20 Jahre alt und im besten Abiturientenalter.

Am 27. Februar 1966 wird die erste Eigenkomposition Baby Run Run / Pretty Miss vorgestellt, und es folgen einige Auftritte in dem idyllischen Örtchen Niedergrenzebach. Es gibt ihn also, den berühmten Beat auf dem Lande, und die Petards praktizieren in schon sehr früh und sehr heftig. Dann muss man sich sogar wegen eines Auftrittes, der am 9. September 1965 stattgefunden hatte, vor Gericht verantworten. Der Gerichtstermin ist der 2. Juli 1966, und dort sollte geklärt werden, ob die Petards zu laut sind. Also baut man kurzerhand das komplette Equipment im Gerichtssaal auf, und schon erklingen satte Beatklänge aus den ehrwürdigen Hallen. Besser kann man für eine Band nicht werben, und es gab nie irgendeine rechtskräftige Verurteilung, denn, mal ehrlich, was ist schon laut? Zudem hatte ja auch die Presse im sonst so langweiligen Nordhessen mal was amüsantes zu schreiben über die ach so böse Beatmusik.

Am 4. August 1966 weilte die Band in Osnabrück beim Plattenlabel CCA zu den Aufnahmen ihrer ersten Single Baby Run Run / Pretty Miss, welche dann auch im September 1966 unter der Nummer CCA 5021 erscheint. Im November 1966 hat man den ersten Fernsehauftritt in der RTL-Funkkantine.

Im Dezember 1966 weilt man schon wieder in Osnabrück, um die zweite Single Right Time / She Didn`t aufzunehmen.

Es ist der 22. Dezember 1966, und das erste Jahr der Petards neigt sich seinem Ende zu.

Im Jahr 1967 sollte der Erfolg explodieren: Man zählt über das ganze Jahr hinweg 194 Auftritte. Das schaffen heute neue Gruppen nicht mal in zehn Jahren.

Die Single Right Time / She Didn`t erscheint Anfang 1967, und Hans Jürgen Schreiber verlässt die Band, worauf kurze Zeit Franz Binder am Schlagzeug sitzt, der aber schnell durch Arno Dittrich, den Mann mit den zwei Bass-Drums, ersetzt wird. Ab jetzt schwammen die Jungs im Sog der allgemeinen Beat-Euphorie ganz vorne mit. Die Petards-Formation schlechthin steht, und jetzt geht es wahrlich im Raketentempo ab, wie auch ihre dritte Single vermuten lässt: Mit Shoot Me Up To The Moon Lazy Moon wird ein echtes Hammerding produziert, das bei Sommerset unter der Nummer S1007 erscheint.

Schnell wird das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) hellhörig, und die Petards treten am 7. März 1967 in der damals absolut populären Drehscheibe auf. Am 16. Juni 1967 sitzt zum erstenmal Arno hinter der Schießbude und trommelt sich die Seele aus dem Leib. Am 3. Juli 1967 hat man einen Fernsehauftritt beim Süddeutschen Rundfunk (SR), und vier Tage später ruft schon wieder die Drehscheibe. Man könnte fast meinen, die Band würde zu dieser Zeit die Haus- und Hofband des ZDF. Am 4. November 1967 erscheint, in einer Auflage von sage und schreibe 70 000 Exemplaren, die erste LP A Deeper Blue beim Plattenlabel Europa. Ein Muss in jeder Beatsammlung.

Also, was folgt nach dem ersten Longplayer? Klar: Der obligatorische Besuch in der ZDF-Drehscheibe (9. November 1967). Am 24. November 1967 gastiert man in der wohl beliebtesten Musiksendung der damaligen Zeit: Im Südwestfunk-Talentschuppen. Im Dezember 1967 wird der einhundertste Fanclub der Petards gegründet, und es sollten noch eine Menge folgen. Die Petards waren geschäftlich nämlich nicht auf den Kopf gefallen. Denn durch die vielen Fanclubs war es ihnen möglich, auf die deutschen Charts Einfluss zu nehmen: Früher zählte noch jede Stimme, und so umschmeichelten sie ihre Fans mit verbilligten Schallplatten, Autogrammkarten und persönlichen Einladungen zu den Konzerten, was auch rege genutzt wurde.

Von den Fans erwartete man natürlich im Gegenzug zahlreiche Unterschriften auf den Unterschriftslisten der Hitparaden. Manch einer mag dabei vielleicht ein wenig geschummelt haben, jedenfalls führte es dazu, dass Unterschriftenlisten zuerst von Radio Luxemburg (RTL), dann von der Europawelle Saar und später vom Hessischen Rundfunk (HR) nur noch als eine Stimme oder sogar gar nicht berücksichtigt wurden. Oder wollte, durfte, konnte, vielleicht sollte ja eine deutsche Band gar nicht so viel Erfolg bei den ach so großen Radiosendern haben? Zum Jahresende 1967 gab es zwei Radioauftritte in der Sendung Hallo Twen (SR) und in der Hitparade des RTL.

Im Jahr 1968 war man in zehn Radiosendungen vertreten und absolvierte im Laufe dieses einen Jahres 270 Auftritte. Dieses war seitens der Band ein absolut irres logistisches Unterfangen. Oft ging das nur mit zwei Auftritten an einem Tag, zumal ja auch noch die Arbeit an den neuen Platten vorangetrieben werden musste.

So erschien im Jahr 1968 erst die Single Golden Glass / Tiger Rider, eine der zu der Zeit wohl schönsten Beat-Balladen, auf dem Label Parade unter der Nummer S1008. Heute zählen alle Petards-Platten zu echten Raritäten und werden zu recht hohen Summen gehandelt. Nach Golden Glass kam man bei der Plattenfirma Liberty unter, und jetzt begann eigentlich die wirkliche Hochzeit der Petards. Noch 1968 erschien auf Liberty die Single Pretty Liza / Rainbows And Butterflies unter der Nummer Liberty 15130. Zudem fanden sich Songs der Petards auf diversen Samplern wieder, welche die zu der Zeit tollen Namen Love Is Blue (Europa 307), Music For Wild Angels (Europa 350) Gonna Dance (Europa 416) und Rock Beat Soul - The Peers (Pionier 7003) trugen.

Also mit den Petards war Geld zu verdienen. Zwar nicht unbedingt für die Petards selbst, aber für die Plattenfirmen, und da hat sich ja bis heute nicht viel geändert, wenn man gute Musik macht. Im Oktober 1968 gingen die Petards auf Tournee durch die CSSR mit Konzerten in Prag, Pilsen (live im TV), Kralovice und Zbraslav. Diese Tournee war ein riesiger Erfolg, denn zu Zeiten, als die meisten Bands noch den Lichtschalter hoch und runter bewegen mussten, hatten die Petards schon eine eigene Lichtanlage, die oftmals jedes Stromnetz in die Knie zwang. Was für eine Leistung in der damaligen Zeit! Auszüge aus dem Tournee-Tagebuch sind in dem Fanclub-Heft Schwarz auf Weiß The Petards nachzulesen. Wenn ihr das mal in die Hände bekommt: Kaufen kaufen kaufen. Man könnte auch Passagen aus dem Heft abschreiben aber...!!?!!!

Wie gesagt, die Petards wurden gefeiert, egal wo sie hinkamen, und wurden fast von den begeisterten Menschenmassen erdrückt. Wenig später folgt eine zweite Tournee durch die CSSR, die ein ebenso großer Erfolg wird. Nach getaner Tourneearbeit geht es wieder ins Studio, denn die Fans wollen ihre Petards ja nicht nur auf der Bühne sehen, sie wollen sie ja auch auf den Plattenteller legen. Im Jahr 1969 erscheinen somit Misty Islands / Tartarex (Liberty 15206) und Everybody Knows Mathilda / Blue Fire Light (Liberty 15259). Diese Platte erscheint etwa zeitgleich auch in Frankreich. Auch muss der nächste Longplayer auf den Markt. The Petards (Liberty 83204) und The Petards Hits (Sunset SLS 50143) werden auf die Fans losgelassen, und noch immer machen die Jungs lieben, netten Beat, was sich aber in den folgenden Monaten ändern sollte, denn man ging immer mehr in die Richtung des Psychedelic Underground. Zwar spielte man auch noch brav auch auf Schulfesten, aber die Haare wurden länger, und die Kleidung passte sich immer mehr dem Hippie-Kult an.

Die Band hatte früh erkannt, dass nicht nur die Musik, sondern auch die Bühnenshow und die Kleidung wichtig war. Im HR gab es eine Sendung über Beat auf dem Lande, und die Petards standen dabei im Mittelpunkt. Zu der Zeit warfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Man schrieb das Jahr 1970, und die Band plante ein Festival mit allem, was in Deutschland und Europa Rang und Namen hatte. Vom ersten bis dritten Mai 1970 sollte das Herzberg-Festival stattfinden.

Ja, ihr lest richtig: Das Herzberg-Festival, was mittlerweile gegenüber der Burg Herzberg stattfindet und dieses Jahr mit allem drum und dran 55 000 Besucher gesehen hat, wurde von den Petards gegründet, und war das erste Free Concert auf deutschem Boden. Woodstock lässt grüßen.

Es traten dort so große Namen auf wie Amon Düül, Die Anderen, The Gloomys, Ihre Kinder, Jay Five, Jeronimo, Joy Unlimited, Krokodil, Can, Frumpy, Tangerine Dream und noch einige mehr.

Zum Debüt erschienen über 5 000 Besucher in der Burg Herzberg. Also, wenn ihr 2002 auf dem Herzberg-Festival seid, haltet für einen Moment inne und schließt die Augen, oder besser: Geht rüber zur Burg, da wo alles angefangen hat, schließt jetzt die Augen und hört: Der Geist dieser Zeit ist noch da. Alle haben ein kleines Geräusch, ein kleines Lied oder nur ein gutes Gefühl zurückgelassen. Das größte Geräusch aber haben die Petards zurückgelassen, denn der Geist lebt und lebt und lebt und wird von zig-tausenden Hippies, alt und jung, im Herzen bewahrt. Nur wenige wissen, dass sie dies den Petards zu verdanken haben.

Was war in der Schwalm geschehen? Ein Aufbruch in eine neue Zeit. Kaum aber war das Festival vorbei, standen die ersten Konzerte wieder an. Und was tausende Bands nicht schafften, schafften die Petards im Handstreich. Horst, Klaus, Roger und Arno machten eine Paris-Tournee: Sie spielten täglich vom 24. bis zum 29. Mai 1970 im Pariser Olympia. Und wer kann das schon von sich behaupten, sechs Mal im Olympia gespielt zu haben. Vielleicht die Stones oder Deep Purple oder...?

Live wussten sie wegen ihrer für damalige Verhältnisse gewaltigen Musik- und Lichtanlage immer zu überzeugen. Horst und Klaus spielten über Marshall-Verstärker und Roger holte seinen Sound aus einem Orange-Stack. Das fotomechanisch gesteuerte Stroboskop-Licht, das die zerhackten Bewegungen produzierte und später vielfach in den Beatschuppen verwandt wurde, wurde von den Petards erstmals in Deutschland im Rahmen einer Lightshow präsentiert. Der geschätzte Wert ihrer Anlage war die für die frühen 70er wahnsinnige Summe von 70 000 Mark. Nun, die Haare waren länger, die Kleidung war hippiger und die Petards waren die umschwärmten Lieblinge ihrer mittlerweile über 380 Fan-Clubs.

Man lebte aber noch in der Schwalm, und zwar alle in der Familie Ebert, wo Mama und Papa Ebert aufpassten, dass den Jungs der Erfolg nicht zu sehr zu Kopf stieg. Ihr Lieblingsgetränk war natürlich nur Milch, dafür sorgte schon Mutter Ebert. Und sie sorgte auch dafür, dass nicht plötzlich eine Menge Groupies das Haus und die Betten der Band belagerten. Halt nettes, gemütliches Landleben.

Schnell musste die Single-Produktion angekurbelt werden. Das Jahr 1970 erlebte einen echten Boom, denn es erschienen die Singles Pictures / My World (Liberty 15278), Baby Man / On The Road Drinking Wine (Liberty 15343), Don`t You Feel Like Me / Rainy Day (Liberty 15399) sowie die nur in Frankreich erschienene Single Keep On / Stone By Now (Liberty Frankreich).

Auch benutzten die Petards ab und an Synonyme für ihre Platten, wie zum Beispiel den Bandnamen Flittermouse. Darunter erschienen die zwei Singles Green River / Commotion (Ariola 14479) und Fortunate Sun / Down On The Corner (Ariola 14478). Und wenn der Leser genau liest, weiß er auch, dass diese Titel nicht aus der Feder der Petards stammten. Nein, diese Stücke waren von einer Band namens Creedence Clearwater Revival, und man hatte gecovert. Aber richtig gut. Dann begann wieder die Arbeit an der nächsten LP, die den Namen Hitshock trägt, und wahrlich für die Fangemeinde ein Schock war.

Denn der Underground hatte seine Spuren hinterlassen, und man wurde das erste Mal psychedelisch. Diese LP wurde Jahre später noch einmal von dem Label Bear Family aufgelegt. Eine super Scheibe, es gibt sie ab und an auf Börsen. Jetzt gab es die Petards schon vier Jahre, und man hatte einen Namen, war aber beim Erfolg doch nur Mittelmaß, denn man war wohl für den großen kommerziellen Erfolg zu gut. Und ein Major-Label schaut halt nicht darauf, wie gut man ist, sondern wie hart es in der Kasse klingelt. Was wäre sonst wohl aus den Petards geworden??

Aber trotz des nicht so üppig fließenden Geldes machten die Petards weiter, denn schließlich lebte man ja trotz allem nicht schlecht. Es erschien eine LP einer Band namens Zonk (pre-Petards), und darauf coverten sie nur, und zwar ausschließlich Songs von Creedence Clearwater Revival. Super geile Scheibe!! Ultra Rar. Außerdem presste man noch ein paar Songs auf Sampler. Der Konzertalltag ließ den Jungs keine Ruhe, und Anfang 1971 verließ Klaus Ebert die Petards, er lebt heute in Rumänien, und wurde ersetzt durch Bernd Wippich, der den Teens und Twens im Raum Schrecksbach als Kellner der Diskothek Hacienda bekannt war. Seine Gitarre spielte er wie Jimi Hendrix: Rechts, allerdings ohne sie vorher umzuspannen. Dem Rest der lesenden Rockgemeinde ist er wohl eher bekannt von den Bands Odin und Randy Pie. Tja, so schließen sich die Kreise der deutschen Rockszene der 70er Jahre.

Kurzzeitig verlässt Bernd die Band wieder, und für eine sehr kurze Zeit kommt der Gitarrist Ray King zu den Petards. Vorher hatte man aber noch in der Originalbesetzung die LP Pet-Arts aufgenommen, die einzige Doppel-LP, die es von den Petards gibt, sowie die Single Good Good Donna / Willies Gun (Liberty 15431). Die Band wohnte zu der Zeit zusammen in einem Haus in Bergheim in der Nähe von Spangenberg. Ray King seinerseits war bereits bekannt durch die englische Beatformation The Sonics, nicht zu verwechseln mit den US Sonics aus Seattle. Er passte aber scheinbar nicht zu den sich so langsam in der Auflösung befindlichen Petards, denn Bernd Wippich erschien wieder und wurde ein festes Bestandteil der Band bis zu ihrem Ende im Jahr 1972.

Aber chronologisch weiter: Im Jahr 1971 gab es noch 117 Auftritte bei mehr oder minder großen Veranstaltungen. Horst Ebert brachte sein Solo Projekt Johannes First Album (HE 100) heraus. Am Landestheater Darmstadt spielte man in dem Musical Was Ihr Wollt, das bereits schon im Jahr 1970 in Bremen mit überwältigendem Erfolg aufgeführt wurde. Das war so ein Ding mit ein bisschen Shakespeare, viel Beat, Pop und Lightshow. So gab es dann noch 54 Auftritte im Jahr 1972, und die letzte Single Free / Hand Of Fortune (United Artists 35331) wurde veröffentlicht.

Am 4. März 1972 fand Arnos tausendster Auftritt statt. Ein halbes Jahr später, genau am 3. September 1972, packten die Petards ein letztes Mal im Western Saloon in Wiesbaden ihre Instrumente aus. Noch einmal gefeiert ging kurz nach Mittenacht eine Ära zu Ende, die in der deutschen Rockgeschichte ihresgleichen sucht. Doch im Andenken an eine geile Zeit, die ich leider, was meinem Alter zuzuschreiben ist, nie erleben durfte, schreibe ich diese Story um einen kleinen Ziegel zur Unsterblichkeit der Petards hinzuzusteuern.

In den letzten Jahren sind auch die Petardsplatten mehr und mehr zu Sammlerobjekten geworden. Nicht zuletzt das gestiegene Interesse an ihren Songs und die erfolgreichen Verkaufszahlen der Reissues auf dem Bear Family Label trugen dazu bei, dass Arno und Horst 1981 mit dem Gedanken spielten, die Petards vielleicht wieder aufleben zu lassen, aber das Projekt verlief letztlich doch im Sande. 1982 erschien dann noch die LP Burning Rainbows, die 1972 mit Bernd Wippich nicht mehr zur Veröffentlichung gekommen war.

An eine Reunion der Petards ist nicht zu denken und alle stecken in einem mehr oder weniger anständigen Beruf. Horst ist Diplommathematiker, Roger ist Steuerberater und nach seinen eigenen Worten ist das auch sehr spannend da es ja nun ein deutsches Steuerrecht gibt. Arno frönt weiter der Musik und sitzt immer noch hinter seiner Schießbude, Klaus lebt in Rumänien und so sollten wir uns an dem erfreuen was die Jungs gemacht haben und diese geile Zeit in unseren Herzen behalten.

Wer sich einen Eindruck darüber machen will, was die Petards wirklich musikalisch geleistet haben muss sich die 6-CD Box The Petards ein Kapitel deutscher Rockgeschichte bei Bear Family bestellen. Diese Compilation ist in Qualität und Aufmachung durch nichts zu übertreffen!

Abschließend möchte ich mich noch bei einer Menge Menschen bedanken.

Das wären: Roger, Arno und Horst von den Petards, die ich hoffentlich mit meinen vielen Mails und Telefonaten nicht zu sehr genervt habe, auch dafür das sie so tolle Musik gemacht haben, dann bei meinem Freund Axel Nuglisch für sein reichhaltiges Fachwissen, seine Fotos, sein Materialarchiv, wo immer wieder drauf zurückgegriffen werden konnte, bei Kurt Mitzkatis für das Zusammenbauen der Story und bei Uwe Meyer für Korrekturen und Bearbeitung.
[Michael Tölle]

[Mit weiteren Beiträgen von: Markus Krämer]

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Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
0000 Singles: Single
0000 Various Artists: Traces Out Of Time Single
0000 Golden Glass Single
0000 Singles: Single
0000 Misty Island / Tartarex (7") Single
0000 Hand of Fortune / Free (7") Single
0000 Good good Donna / Willy's Gun (7") Single
0000 Don't you feel like me / Rainy Day (7") Single

Rezensionen

erman Rock Lexikon - Bands - Petards

Plattenkritik
3/98:

...eine CD-Box mit unglaublichen sechs CD's: Die Anthology der hessischen Petards, einer begnadeten Band, die Ende der 60er bis Anfang der 70er etliche Hits produzierte, in der Frühzeit heute astronomisch teure Singles aufnahm, ein Händchen für schnörkellose Charttopper hatte und später, leicht psychedelisch angehaucht, immer noch für tolle Gigs garantierte. Wirklich jeder von dieser Band jemals aufgenommene Ton ist hier zu finden, einfach unglaublich in Qualität und Präsentation. Dazu ein fettes Booklet – meine Güte, warum erfahren nicht mehr Deutsche Bands eine solche umfassende Würdigung?
[Wolfgang Pokall]

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In letzter Zeit nix mehr von gehört... was ist denn aus denen geworden?

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