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Substyle, Köln

Biografie

Aus Köln

[Mit Beiträgen von: Robin Franke, Andrea Göbel]

Bilder

Osnabrück
Dezember 1999

Osnabrück
Dezember 1999

Osnabrück
Dezember 1999

Osnabrück
Dezember 1999

Osnabrück
Dezember 1999

Konzertbericht

Berichte

Substyle / In Extremo 5.12.99 Works in Osnabrück
[...]Zuerst kamen ziemlich pünktlich Substyles auf die Bühne. Eine noch junge Band aus Köln. Sie boten guten Rock der stilistisch und gesanglich irgendwo zwischen Metallica uns Stone Temple Pilots lag. Eine Geige verlieh dem Ganzen aber doch Eigenständigkeit. Die Band war gut. Der Sänger hätte nicht immer fragen müssen ob das Publikum auf In Extremo wartet. Die Abmischung und das Licht war für eine Support-Band gut. Das ist ja leider nicht immer selbstverständlich. Die Zusammenstellung der Stücke war nicht so glücklich - sonst hätte es mehr gefunkt. Substyle wird aber wohl noch mehr von sich hörn lassen. Mit der Zugabe des alten Motörhead-Klassikers "Ace of Spades" mischten sie dann doch noch die Fans auf. Nicht schlecht. [...]
[Kurt Mitzkatis]

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
2000 On the rocks LP
2002 Out to Lunch LP

Rezensionen

On the rocks (2000, Vielklang/EFA/Stars in the Dark)
Die Band der auf den Touren mit In Extremo die Fans des Headliners reihenweise zufielen (trotz totaler Folk-losigkeit des Substyle-Sounds) hat das Potential einer großen Zukunft. On The Rocks jedenfalls ist ein mehr als hörenswertes Debüt! Schon der Opener Boiled geht mächtig unter die Haut,- schöne, getragene Melodien wie bei Downstream oder Conspiracy Of Silence machen jeglichen Widerstand sinnlos. Den Jungs gelingt es tatsächlich (siehe Homicide Sapiens) viel Druck und noch mehr Melodie auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Auch auf dem Balladensektor können sich Nummern wie Peace Of Mind absolut sehen lassen. Faith No More-Fans sollten hier blind zugreifen, alle anderen müssten dieses Teil wenigstens mal antesten, denn Probieren geht über Ignorieren und wer nicht wagt, der nicht rockt!
Kontakt: www.substyle.com, Booking: Extratours, Tel. 07572-2909, Management: headline concerts, Tel. 0228-421160
[Andrea Göbel]


Out To Lunch (2002, Motor Music)
Nachdem schon das Debüt der Mönchengladbacher/Kölner Band großen Zuspruch fand, so kann sich das Folgewerk nun erst recht sehen und hören lassen. Out To Lunch mundet mit vielseitigen rockigen Sounds aus stimmigen Gitarren, bis zur Unkenntlichkeit verfälschten Geigenklängen, dezenten Loops und den extrem ausdrucksvoll/einprägsamen Vocals von Frontmann Guido Böckem. Druckvolle Nummern, die nicht immer auf Tempo angewiesen sind, dafür durch kraftvolle Dynamik bestechen, wachsen nach mehreren Hördurchläufen und machen Lust auf mehr.
Ob der Opener Quarantine, der Kracher Neo oder der E.P. -Titelsong I Am God AndThis Is My Day, hier bestimmen individuell interpretierbare Lyrics das emotionale inhaltliche Bild. Frisch und hochmotiviert hört man den fünf Jungs den Spielhunger bei jedem der elf Songs an. Anspieltipp: das klangtechnisch besonders aus der Rolle tanzende, bläserbestückt swingende Cotton Candy!
Wer sich als Substyle-Neueinsteiger erst mal ein Bild machen will, ist mit der E.P. auch ganz gut beraten.
Kontakt: www.substyle.de, www.motor.de
[Andrea Göbel]

Interviews

Anfang 2001
GR: Andrea Göbel für GERMAN ROCK NEWS
TS: Geiger Tobias Schellin für SUBSTYLE

GR: Bevor wir über das Hier und Jetzt reden, verrat mir mal ein bisschen über die musikalische Vergangenheit vor Substyle!
TS: Ich glaube, alles was man von unseren Musikern vorher gehört hat, blieb auf den Mönchengladbacher-Raum beschränkt. Wir selber definieren uns als Band auch erst beginnend mit der Zeit, wo unser Sänger Guido zu uns gestoßen ist. Wir kommen alle mehr oder weniger irgendwo aus der Punkrichtung, hießen mal Lethargie... Guido kannten wir über eine andere Band. Wir hatten damals eine Demo-Produktion bei der unser alter Sänger seinen Part mal wieder überhaupt nicht erfüllt hatte, so dass wir ihn aus der Band gekickt haben. Guido hat dann für uns kurzfristig auf das Instrumental-Demo draufgesungen und das Ergebnis war supergeil. Damit haben wir unsere ersten kleinen Erfolge wie Managementdeal und Bookingdeal erreicht. Darüber haben sich über 1 1/2 Jahre dann andere Dinge abgezeichnet, wir kriegen jetzt auch einen Plattenvertrag. Da geht man noch mal in die harte Schule, indem man erst mal hingehalten wird, erst mal doch keinen Vertrag kriegt weil die Firma kaputt geht... Mit In Extremo waren wir inzwischen zweimal live unterwegs und Weihnachten 2000 noch mal.

GR: Wie ist denn nun der Bandname zustande gekommen? Ihr hattet ja vorher schon mit anderen Namen experimentiert...
TS: Ursprünglich hießen wir nach Lethargie mal Fake, aber auf diesen Namen haben wir total beschissene Resonanzen bekommen, zumal der Name schon allein im Ruhrgebiet zigmal existiert. Im Proberaum sind wir noch mal gemeinsam andere Namensvorschläge durchgegangen. Es gab einen Song namens Sub Zero von uns, aber den gab es auch schon als Bandnamen, also haben wir nach was anderem mit Sub- gesucht. Substyle ist dann dabei herausgekommen, ohne supertiefe Hintergedanken. Unsere Musik ist schließlich eine Mixtur aus verschiedenen Stilen.

GR: Und der CD-Titel On The Rocks?
TS: Wir wollten halt schon irgendwie klarmachen, dass Rock bei all den Stil-vielfalten doch unser eigentliches Zuhause ist, ohne dabei platt zu wirken. Es kann halt auch nicht schaden, wenn man dieses Sex, Drugs und Rock'n'Roll versucht etwas verschlüsselter darzustellen. On the Rocks klingt gut, lässt sich mit Whiskey- und Bar-Atmosphäre verbinden und gleichzeitig kann man auch die Assoziation zur Musik ziehen. Das Cover haben wir gewählt, weil es nicht auf den ersten Blick pornographisch wirkt. Also meine Mama, hihi, die hat das erlaubt...

GR: Wenn man dir nun die schwierige Aufgabe zuschustern würde, Eure Stilistik mit eigenen Worten zu beschreiben, wie würdest du Euren Sound charakterisieren?
TS: Das ist echt gemein! Da drücke ich mich gerne vor, weil das - wie ich finde - der Job der Journalisten ist. Aber gut: Wir haben selber dazu mal Power-Rock gesagt, aber es ist auch eine Metal-Abart. Ich würde es wohl melodiebetonten Rock-Metal nennen. Wir haben in der Presse schon die coolsten Meinungen gelesen. Das ging von Gothic über Folk bis hin zu was weiß ich. Manchmal rätseln wir selber woher das kommt. Ich denke, wenn das irgend jemand hört und durch die Geige mit Klischees assoziiert, dann ist das o.k.!

GR: Wo genau ist die Heimat von Substyle?
TS: Heiwi und ich sind aus Köln, der Rest ist aus Mönchengladbach.

GR: Geh doch bitte mal etwas genauer auf die drei Touren mit In Extremo ein!
TS: Also die ersten Konzerte waren im Herbst 1999, dann noch mal im Winter 1999 und nun Weihnachten 2000. Es ist durchaus möglich, dass die ersten zwei Abschnitte wie eine Tour erscheinen, denn da lagen ja nur ein paar Wochen Pause dazwischen. Insgesamt kamen wir da auf ca. 50 Gigs...

GR: Wer hat nach den ersten Konzerten den Anstoß gegeben noch so lange so weiterzumachen. Das Management oder die Band?
TS: Es war finanziell eigentlich schon nach der ersten Tour so, dass wir uns einen zweiten Teil eigentlich gar nicht mehr hätten leisten können. Bei einer so angesagten Liveband wie In Extremo zahlt man als Vorband normalerweise schon einen Haufen Kohle pro Gig, dass man überhaupt mitspielen darf. Wir hatten Glück, dass wir dort nicht auf eine so superkapitalistische Einstellung getroffen sind. Weil es mit In Extremo und uns trotz total unterschiedlichen Musikrichtungen so extrem gut funktioniert hat, und dieser Metalschnittpunkt da war, hat man uns bei der zweiten Tour im Prinzip sogar noch Geld gegeben, damit wir wieder mitfahren konnten und die Unkosten gedeckt wurden. Alle haben vom Geld was abgeknapst, damit wir mit unserem Wohnmobil immer schön tanken konnten. Beim dritten Mal kam dann direkt die Anfrage ob wir wieder mitmachen.

GR: Also könnte man fast sagen, dass In Extremo eine regelrechte Patenschaft für Euch übernommen haben?
TS: Total! Sie haben uns auf so viele Arten unter die Arme gegriffen... Normalerweise bist Du als Supportband ja mehr so was wie ein Klotz am Bein. Man dreht Dir beim Gig den Sound leiser usw., aber In Extremo haben uns ihre komplette Crew zur Verfügung gestellt und uns von vorne bis hinten geholfen. Nicht nur finanziell. Sie haben sogar Stress gemacht wenn ihr eigener Soundcheck zu lange dauerte... Die Jungs sind wirklich mehr als sympathisch und mittlerweile hat sich daraus eine echte Freundschaft entwickelt.

GR: Wenn Du jetzt definieren solltest, was sich im Vergleich der ersten Gigs 1999 mit den späteren 2000er Tourabschnitten geändert oder verbessert hat, welche Punkte fallen Dir dazu ein?
TS: Man kriegt mit der Zeit super viel Routine. Damit meine ich jetzt nicht, dass dir irgendwann das musikalische Konzept egal ist, sondern dass du mit der Zeit viele Unsicherheitsfaktoren ausschalten kannst. Du weißt da ist ein Techniker der dich auffängt wenn irgendetwas kaputtgeht und da ist auch schon mal ein Gitarrist von der anderen Band wo du das Equipment mitbenutzen kannst usw. Von der gesamten Stimmung her war die letzte Tour am entspanntesten, weil es einfach total überschaubar mal nur die sechs Tage waren. Zwanzig Gigs am Stück sind zwar auch geil, aber da hat man dann schon eher mal Tiefpunkte.

GR: Kann man sagen, dass Ihr so gesehen auf der letzten Tour auch am besten abfeiern konntet?
TS: Hinterher auf jeden Fall. Vor und während der Show versuchen wir allerdings schon alles sehr konzentriert durchzuziehen, denn jeder Gig zählt von vorn. Das Publikum und die Reaktionen sind niemals gleich und somit kann man sich da auch nie auf irgendetwas berufen. Dadurch dass man mit der Zeit aber sicherer rüberkommt und mehr Routine kriegt (zumal wir jetzt endlich auch einen Deal im Rücken haben), dadurch war alles relaxter und feierlauniger.

GR: Was gibt es denn an Tourzwischenfällen zu berichten, mal abgesehen von dem durch Euer Wohnmobil leidenschaftlich geknutschten Tourbus von In Extremo?
TS: Es sind eigentlich viele lustige Sachen passiert, aber einen Großteil davon darf ich leider nicht erzählen. O.k, da war zum Beispiel die Story mit Hei Wi's Fußbruch: Das war auf der zweiten Tourhälfte einer der ersten Gigs. Der nette In Extremo-Lichttechniker hat bei uns die Bühnenbeleuchtung übernommen, hat es zu gut gemeint, und uns - als wir auf die Bühne mussten - total zugenebelt. Wir trinken halt auch mal gerne einen, waren demzufolge etwas trittunsicher und HeiWi hat sich versehendlich so sehr verlegt, dass er beinah noch in die auf der Bühne stehenden In Extremo-Schwerter reingebrettert ist. Das ist der Hammer, was bei den Jungs so alles auf der Bühne rumsteht...HeiWi jedenfalls hatte sich das Bein gebrochen und hatte demzufolge tierische Schmerzen, hat aber den kompletten Gig von uns noch durchgezogen, zumal wir beim Publikum gut angekommen sind. Er hat noch Sprünge vom Podest gemacht... Anschließend rannte er brüllend von der Bühne, alle dachten zuerst er will uns verarschen. Natürlich wurde dann schnell alles geregelt mit dem Ins-Krankenhaus-fahren. Der erste Eintrag dort war: "Patient kommt alkoholisiert und verletzt gegen ärztlichem Rat wieder aus dem Krankenhaus..." Das ist dieser Standardspruch bei solchen Fällen, da sie HeiWi mit einem gebrochenen Fuß eigentlich stationär hätten aufnehmen müssen. Wir sind von Tourort zu Tourort und von Klinik zu Klinik gefahren, weil nach jedem Auftritt der Gips wieder im Arsch war, da der Herr Esser sich auf der Bühne nicht schont. Was ich übrigens sehr gut fand... So haben wir auf dieser Tour viermal den Gips verschnitten und viermal den gleichen Brief gekriegt: dass der Patient die Krankenhausaufnahme verweigert. Gerächt hat sich das anschließend dann schon, weil die Heilung mindestens vier Wochen länger gedauert hat. HeiWi hat anschließend Reha gemacht und jetzt ist wieder alles gut.

GR: Nach den unglaublich schnell vergriffenen Demo-CD's ist nun endlich der erste offizielle Longplayer da... Welche der Stücke sind Deine absoluten Lieblingssongs?
TS: Das sind bei mir Conspiracy Of Silence und Fuse. Beim ersteren gefällt mir die Stimmung supersupergeil, weil wir da so dieses James Bond Ding versucht haben, angelehnt auch an dieses Mission Impossible-Thema, Fuse dagegen mag ich besonders, weil ich persönlich so konsequent die ruhigere Nummer durchgezogen habe.

GR: Wer schreibt die Lyrics und die Songs bei Euch?
TS: Die Texte schreibt Guido, unser Sänger. Das Komponieren handhaben wir wie viele andere Bands auch so, dass der Gitarrist im Prinzip das Grundgerüst liefert. Dadurch das wir die letzten Demos selber produziert haben hat der HeiWi inzwischen auch das Equipment zu Hause, also seinen und meinen Krempel, wo wir halt auch mal Sachen machen können. Danach geht es mit der Band los, jeder sagt was ihm gefällt und was nicht. Es werden Vorschläge gemacht und ausprobiert.

GR: Wo genau habt ihr On The Rocks aufgenommen?
TS: In Berlin im Vielklang-Studio!

GR: Was hat Euch bei der Studioarbeit besonders gefallen?
TS: Was wir einfach als außergewöhnlich empfunden haben war die supergeile Zusammenarbeit. Es war alles so, wie wir es uns gewünscht haben. Also wir hatten eine Vorproduktion für eine Woche gemacht um alles auszuprobieren. Daran beteiligt waren zwei Produzenten, Techniker und wir. Es hat super geklappt, da wir unseren Part gut einbringen konnten und die Leute dort sofort geschnallt haben was wir wollten. In diesem Punkten hatten wir vorher sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Unser 3-Track-Demo (was sich komischerweise trotzdem auf der Tour so gut verkauft hat) war eigentlich das Schlechteste, was wir je aufgenommen haben. Das hat zwar Unmengen gekostet, aber wir sind damals in Hannover musikalisch nie auf eine Linie gekommen, obwohl das dortige Studio einen guten Namen hat.

GR: Wollte man dort zu sehr sein eigenes Ding durchziehen, welches mit Euren Vorstellungen aber überhaupt nicht übereinstimmte?
TS: Genau. Der Typ dort hatte eine Vision, wollte dann auch unsere Visionen hören, aber obwohl wir rein menschlich gut miteinander klargekommen sind ist das Ergebnis an unseren Vorstellungen vorbeigegangen. Wir hatten damals einfach zu wenig Zeit. Diesmal hat alles traumhaft funktioniert.

GR: Für die nächste Frage habe ich nun genau den richtigen Mann am Telefon, denn es geht - wie könnte es anders sein - um die effektlastigen Geigenparts! Es ist ja hinreichend bekannt, dass Du mit speziellen Effekten die Klangverfremdung so perfekt praktiziert, dass ein Uneingeweihter beim Hören der Scheibe teilweise nie darauf kommen würde, dass es sich bei einem der beteiligten Instrumente um eine Geige handelt.
TS: Die Grundidee hierzu ist gar nicht so abwegig. Die Geige soll einfach keinen Totalanspruch als soundprägendes Instrument haben. Wir haben früher mit normalen Geigenklängen experimentiert, aber da kommt immer Folk dabei heraus, egal was du spielst. Danach gab es eine andere Extremphase, wo ich mir die Geige wie eine Gitarre umgehängt habe und per Verzerrer verändert habe, eine Sache die schon etwas mehr in unsere Richtung ging. Jetzt auf dem Longplayer haben wir es so gemacht, dass du super oft Synthies und Synthiestreicher mit der Geige zusammenhast. Manche Klassik-Arrangements klingen mit einer Geige superdoof. Wenn Du aber Synthies arrangierst und dann zum Beispiel tiefe Contrabässe und Cellis von der Tonhöhe mit reinbringen kannst, klingt das, sobald du da die echte Geige drüberpackst, echt viel besser. Diese Variante hat unserem Soundempfinden viel mehr entsprochen. Als zweite Variante gibt es die Möglichkeit, dass du irgendwelche Effekte draufpackst (das machen wir live nach wie vor auch super gerne), weil du damit superschöne Stimmungen unterlegen kannst.

GR: Noch mal ganz kurz zum allgemeinen Soundbild: Ich persönlich bin der Meinung, dass die Songs besonders durch die allgegenwärtige Dynamik wachsen, da Ihr es immer wieder schafft schöne Melodien mit Druck zu verbinden. Auch untereinander sind die Songs der Scheibe angenehm abwechslungsreich... Was haltet Ihr von den Musikpresse-Vergleichen mit Faith No More?
TS: Damit habe ich überhaupt kein Problem. Hör dir den Guido an, hör dir Mike Patton an und hör dir die Instrumentierung an, dann hast du echt zwei super Vergleiche, wo du an Faith No More einfach nicht mehr dran vorbei kommst... Mal ganz davon abgesehen, dass wir alle Faith No More als Einfluss bezeichnen. Ich habe einfach kein Problem damit, da ich glaube, dass die Unterschiede immer noch groß genug sind. Gerade neue Musik, erst recht bei einem Debütalbum, braucht immer Vergleichsmöglichkeiten. Du kannst den Leuten nichts erklären ohne Vergleiche.

GR: Was gibt es in Eurer Band noch so für musikalische Vorlieben?
TS: So dominant, dass sie sich auf den Musikstil auswirken gibt es sicher keine anderen Hörgeschmäcker. Heiwie hört zum Beispiel viel Soundtrackmusik und Uraltmusik, angefangen bei Udo Jürgens, dreißiger, vierziger Jahre Musik bis hin zu - darf ich's sagen? - Böhse Onkelz usw. Dann ist die Stones-Rockfraktion bei uns vertreten, die kommt (finde ich) in der Rhythmusfraktion öfters mal durch (was wir dann immer versuchen zu bekämpfen). Ich persönlich hab früher viel Gothic, Dead Can Dance, Klassik, aber auch elektronische Sachen gehört. Auch Massive Attack finde ich supercool...

GR: Lass uns mal noch ein bisschen in die Zukunft gucken. Für wie groß hältst Du Eure Chancen, tourtechnisch demnächst auch mal ins Ausland zu "expandieren"? Gibt es schon weitreichende Pläne?
TS: Also tourmäßig gibt es auf jeden Fall neue Pläne, auch wenn die Daten erst noch bestätigt werden müssen, aber soweit ich weiß werden wir ab April wieder unterwegs sein. Ich gehe auch davon aus, dass wir im Sommer 2001 eine ganze Menge kleinerer Festivals spielen werden. Auslandmäßig mache ich mir da momentan nicht so die Gedanken. Es gibt aber einen Südamerika-Kontakt über Doro von Stars in the dark. Ich persönlich glaube nach wie vor, dass man mal was in Asien veröffentlichen sollte... Im Moment hat Deutschland erst mal Priorität. Wir haben mittlerweile viele Samplerbeiträge in Musikzeitschriften unterbringen können, mal gucken was passiert.

GR: Wo können sich denn nun die Leute, die mehr über Euch erfahren wollen noch umfassend informieren?
TS: Da gibt es im Internet die www.substyle.com und man kann auch immer mal bei www.peoplesounds reingucken. Dort gibt es zwei Songs von uns zum downloaden aus der Vorproduktion. Der eine Song davon (Downstream) ist die Single die wir demnächst rausbringen, wozu es auch bald ein Video geben wird.

GR: Habt ihr für den Videodreh schon ein konkretes Konzept?
TS: Wir wollen generell immer eigene Ideen mit einbringen. Sowohl beim Coverartwork wie auch bei anderen gestalterischen Dingen wie zum Beispiel beim Video. Das gefällt uns auch an Vielklang ganz besonders. Wenn man Dinge nicht selber macht gibt es immer Leute die das für einen tun, wenn man sich aber selber mehr mit einbringen will ist das problemlos möglich. Beim Video ist es so, dass wir jemanden von der Tour kennen, der uns auch schon live gefilmt hat. Mit dem haben wir schon was erarbeitet. Darüber will ich heute aber noch nichts Genaues verraten. Ich kann dir nicht sagen, ob wir diese Ideen beim Dreh dann auch wirklich genau so umsetzen.

GR: Gibt es irgend etwas in der Musikszene das dich besonders stört?
TS: Ja, was ich gerne mal loswerden würde bzw. was uns annervt (Hihihi!) ist, dass im gesamten Musikbusiness die Leute nicht rechtzeitig anfangen zu arbeiten. Wir persönlich sind meistens schon morgens um sieben Uhr am schuften, da wir sonst gar nicht alles rechtzeitig geregelt kriegen, aber die meisten Plattenfirmen usw. kann man vormittags gar nicht anrufen...

GR: Wer hat in der Band die organisatorischen Fäden in der Hand?
TS: Das ist unser Gitarrist HeiWi, der die Leute verfolgt und immer einen richtigen Strategieplan aufstellt. Ohne ihn kämen wir nie aus dem Proberaum raus. Ich bin da eher die Kommunikationszentrale mit Internet, Grafikkram und Tralala. Guido macht die Texte und die anderen teilen sich die Musik.

GR: Angenommen eine "Gute Fee" steht plötzlich vor Dir und fragt Dich nach Deinem sehnlichsten Wunsch... Um was würdest Du sie bitten?
TS: Doppelt Platin!


Phoner, 27.6.2002
GR: = Andrea Göbel für die GERMAN ROCK NEWS
H: = Gitarrist HeiWi Esser von SUBSTYLE
G: = Sänger Guido Böckem von SUBSTYLE

GR: Sprechen wir zuerst einmal über eure derzeitige Promotour! Du bist (zusammen mit Frontmann Guido) seit dem 24.6. 2002 per Bahn von Köln über Nürnberg, München, Ulm, Stuttgart und Berlin unterwegs, um den Wissensdurst diverser Journalisten zu stillen... Wieso eigentlich per Bahn? Das klingt ja noch nach richtigem Pioniergeist!

H: Klar! Eine richtige nette Angelegenheit. Mit der Bahn zu reisen ist echt nicht gerade unbequem und ein Auto hätten wir hierfür gar nicht zur Verfügung gehabt, zumal der Personalaufwand mit Fahrer größer gewesen wäre. Selbst die fünfeinhalbstündige Fahrt heute war recht angenehm.

GR: Eure Bandbesetzung hat sich seit dem Debütalbum On The Rocks nicht geändert und seit Ende Mai ist als Produkt dieser eingeschworenen Gemeinschaft die Vorab-E.P. I´m God And This Is My Day auf dem Markt. Der gleichnamige Titelsong ist (ebenso wie Quarantine und Cold Light Of Day) auch auf dem Ende August erscheinenden zweiten Longplayer Out To Lunch enthalten. Warum hat es das coole Fragile nicht mit auf das Album geschafft?

H: Fragile war von uns ganz fest für den Longplayer eingeplant, wir hatten ja bereits auf On The Rocks ein ziemlich ruhiges Outro und wollten diese Tradition eigentlich fortsetzen. Nun hat leider die Plattenfirma ihr Veto eingelegt und nochmal mit uns geredet, ob Fragile nicht auch als B-Song verwendet werden könnte... Ganz ursprünglich sollte I´m God ... als Single rauskommen, was wir aber erst recht nicht wollten. Wir haben uns stattdessen hingesetzt und noch zwei neue Nummern geschrieben um auf E.P.-Format zu kommen -wie ich denke ein guter Kompromiss!

GR: Einen Monat nach E.P.-Veröffentlichungstermin kann man doch sicher schon etwas über die ersten Reaktionen verraten?

H: Die Reaktionen sind bisher total berauschend und geil! Was uns total freut, ist, dass wir größtenteils nicht mehr in diese New Metal Ecke gesteckt werden wie Linkin Park usw. Wir haben uns schon immer mehr als Rockband gefühlt! Außerdem sind wir froh darüber, dass die Vergleiche mit Faith No More aufgehört haben! Es war ein Manko der ersten Platte, dass sie viele Leute zwar geil gefunden haben, aber nur, weil sie uns als Nachfolger und Lückenschließer dieser aufgelösten Kult-Band sehen wollten. Manche Leute haben uns gar als reine Kopie von Faith No More abgetan, was wir ja nun wirklich nicht sind! Ich denke auch, dass unsere zweite Platte insgesamt geschlossener und runder geworden ist.

GR: Welchen Song der aktuellen Longplayerscheibe hältst du persönlich aus der Sicht des Gitarristen für den gelungensten?

H: Von der Gitarrenarbeit her finde ich Quarantine besonders cool, eine vielschichtige Nummer, bei der wir mal komplett aufs Keyboard verzichtet haben.

GR: Was die Livepräsenz angeht, so kommt ihr im September/Oktober wieder in die deutschen Clubs. Diesmal als Headliner?

H: Ich weiß nicht, ob man gleich von Headlinergigs sprechen sollte, die Mehrzahl der Konzerte werden wir zwar als Hauptband spielen, aber es wird auch ein paar Gigs als Support geben. Welche Bands mit uns unterwegs sein werden kann ich aber noch nicht genau sagen.

GR: Ganz besonders wichtig ist natürlich die Frage nach den Festivals. Kann man euch trotz laufender Tourvorbereitung auf einigen Großveranstaltungen mit dem neuen Material erleben?

H: Natürlich! Wir werden einige Open Airs spielen, am meisten freue ich mich auf das With Full Force! Wir sind zwar schon um 16.00 Uhr dran und um diese Zeit werden sicher noch nicht viele Leute auf dem riesigen Feld stehen, aber es ist klasse dort überhaupt eine Chance zu bekommen...

GR: Egal wieviel Fans die Wiese belagern, German Rock wird auf jeden Fall im Pressegraben stehen!
Jetzt aber mal zu dir, Guido: Als Sänger und Songwriter von Substyle kannst du mir natürlich am besten etwas zu den Texten sagen! Welche Songs von Out To Lunch sind dir inhaltlich am wichtigsten?

G: Wer die Substyle-Lyrics kennt, weiß, dass sie sehr individuell interpretiert werden können, da es sich um klar formulierte, allgemeingültige Emotionen und Situationsbeschreibungen handelt. Es kann sich also jeder seinen eigenen Reim auf die Nummern machen. Cotton Candy zum Beispiel befaßt sich mit Oberflächlichkeit. Menschen neigen dazu, Personen zu idealisieren, Bilder nicht kritisch zu hinterfragen. So vieles in unserer Gesellschaft ist außen hui und innen pfui! Uns als Band ist es sehr wichtig, kritisch zu bleiben und nie die Bodenhaftung zu verlieren!

GR: Wie gehst du als Songwriter an neue Texte heran? Setzt du dich zeitweise konzentriert hin und schreibst auf Kommando, oder bist du ständig auf der Suche nach neuen Themen?

G: Bei mir trifft letzteres zu! Ich habe zu Hause schon zwei dicke Aktenordner mit Ideensammlungen stehen, aber nur allgemeine, nicht konkrete Sachen. Wenn das Songwriting für eine Nummer fertig ist, dann höre ich mich so lange in die Stücke rein, bis sie mich zu irgendetwas inspirieren. Natürlich greife ich dann auch auf alte Ideen zurück, aber im Voraus handelt es sich bei meinen Notizen immer nur um eine Art Fragment. Die ausgereiften Lyrics entstehen ganz zum Schluss.

GR: Wie stellst du dann sicher, dass keine Inspiration verlorengeht?

G: Bei mir herrscht ständig eine mächtige Zettelwirtschaft und ansonsten laufe ich dauernd mit einem Diktiergerät herum. Es gibt einfach zu viele Plätze (Auto usw.), wo man spontane Gedanken nicht gleich auf Papier bringen kann. Das funktioniert so ganz gut.

GR: Wenn du fast immer und jederzeit kreativ in Sachen Band und Lyric-Ideen unterwegs bist, wie stellst du dann sicher, auch mal abschalten zu können?

G: Ich bin ein totaler Naturfreund, nahezu ein richtiger Naturfreak und somit sind schöne Landschaften, Wald und Wiese, die Orte an denen ich mich am besten entspannen kann. Ich mag es, draußen zu sein, am liebsten total alleine, um richtig loszulassen.

GR: Wer wie ihr schon so viele erfolgreiche Supporttouren spielen durfte, unter anderem für In Extremo, Die Happy usw. hat ja in Sachen Liveerfahrung innerhalb kurzer Zeit schon so einiges erlebt. Was ist als tollster Eindruck bei dir persönlich hängen geblieben?

G: Da gibt es natürlich viele unvergessliche Erinnerungen, aber besonders glücklich bin ich über die zwei Supportgigs für Motörhead! Die Band gehörte schon immer zu meinen persönlichen Helden und deshalb werdeich diese beiden Shows nie vergessen...

GR: Angenommen du dürftest Dir den Traumheadliner für´s nächste Substyle-Konzert selber aussuchen... Wer wäre das?

G: Das ist schwer zu beantworten, weil meine beiden Band-Favoriten für diesen Posten leider nicht mehr existieren. Ich denke an Faith No More und an die frühen Guns N´ Roses.

GR: Weitaus realistischer ist da sicher die Frage nach Substyles größtem Wunsch für die nähere Zukunft...

G: In erster Linie wünschen wir uns eine hoffentlich erfolgreiche Septembertour und am allerglücklichsten wären wir natürlich, wenn der zweite Longplayer wieder ein Erfolg wird und nicht in irgendwelchen Plattenläden verstaubt!

GR: So wahr der Rock´n´Roll Gott es will, Amen!!!

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NEWS:
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TOURDATEN:
(Kann sein wir haben auch nur vergessen nachzutragen... Wenn Konzerttermine bekannt sind, ist auf   j e d e n   Fall was in der allgemeinen Tourdatenliste drin.)

Kontakt

Booking: Extratours, Tel. 07572 2909
Management: headline concerts, Tel. 0228 421160

Offizielle Page: www.substyle.com
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