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Tocotronic
Tocotronic

Biografie

Auch wenn sie's nicht gerne hören - sie werden oft als Paradebeispiel für die sogenannte 'Hamburger Schule' alternativer Musik genannt.

[Mit Beiträgen von: Jürgen Hornschuh, Gabriele Prassl, Frank Schmitt, Regina Sommerfeld]

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Konzertbericht

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Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
0000 Dieses Jahr LP
0000 Es ist egal, aber LP
0000 Sie wollen uns erzählen LP
0000 Wir kommen um uns zu beschweren LP
0000 K.O.O.K. LP

Rezensionen

K.O.O.K. (1999)
Vor ein paar Jahren sorgten vielbeachtete CD-Veröffentlichungen von jungen Bands aus der Hansestadt Hamburg für Aufsehen in der deutschen Rock- und Pop-Szene. In Anlehnung an die "Frankfurter Schule" der Philosophie sprach man plötzlich von der "Hamburger Schule" der Musik. Der Vergleich war nicht gar so abwegig, handelte es sich doch bei den Textern hier und da tatsächlich um philosophierende Menschen mit Intellekt und Ausdrucksvermögen. Die damaligen Schüler waren Bands wie Nationalgalerie, Blumfeld, Element Of Crime, Die Sterne, Tocotronic und viele mehr, die mittlerweile bekannt und erfolgreich sind. Über die Lehrmeister hörte man wenig - gab es sie überhaupt? Auffällig war schon, daß junge Songschreiber die deutsche Sprache wiederentdeckten und gekonnt mit anspruchsvoller Rock- und Popmusik verknüpften. Suchte man nach relevanten Vorbildern, stieß man schnell auf große und kleine Nordlichter wie Lindenberg, Mahn, Michels, Mitteregger, Reiser, Westernhagen.
1999 erblühte die Hamburger Schule erneut: Anfang des Jahres mit den hervorragenden Alben von Blumfeld und Element Of Crime, sowie Mitte des Jahres mit neuen Werken von den Sternen und Tocotronic, deren CD "K.O.O.K." hier beleuchtet werden soll.
Vor dem Hörgenuß steht ja oftmals ein optisches Vergnügen, was in diesem Fall mit einem spacigen Cover (Raumschiff-Motiv) beginnt und sich im Booklet, das eher ein Faltblatt ist, mit wunderbar surrealen Gemälden von Chris Foss fortsetzt. Songtexte gibt's keine, aber verschwommene Fotos der drei Bandmitglieder Dirk von Lowtzow (Gitarre, Gesang), Jan Müller (Baß) und Arne Zank (Schlagzeug).
Die 17-Track-CD beginnt mit dem eher enttäuschenden Titel-Song "K.o.o.k.", melodiöser Britpop mit monotonen Wortwiederholungen. Ein inhaltsloser Aufmacher, aber zum Glück die große Ausnahme! Die anderen Songs entzücken, verwirren und berauschen mit ihren scheinbar nicht enden wollenden Sätzen, die sich manchmal schon im Titel andeuten ("Das Unglück muß zurückgeschlagen werden"). Sänger und Texter Dirk von Lowtzow spielt mit der Sprache, interpretiert seine Zeilen allerdings so, als ob man ihn zum singen gezwungen hätte. Doch inmitten eines Stückes explodiert es hin und wieder aus ihm heraus, da wird seine Stimme kraft- und lustvoll, duelliert sich mit musikalisch peitschenden Fragmenten.
Tocotronic haben sich - vielleicht das erste Mal nach Ton Steine Scherben (1970 - 1985) - in ihren ersten Alben zum nationalen Sprachrohr einer Generation gemacht, weil sie wie keine andere Band die Befindlichkeiten der Jugendlichen auf den Punkt brachten, offen und ehrlich ist Wort und Musik. Jetzt schreibt die Presse, sie seien "erwachsen geworden". Eigentlich haben sie sich nur den Anforderungen der Welt gestellt und haben sich mit ihnen ganz natürlich entwickelt. Reife zeigen sie in durchaus politischen Songs wie "Jackpot", wo es heißt: "Du hast das Know-How und ich Dein Vertrauen - Wir werden das System durchschauen" oder "Wir sind raus und wir sind stolz darauf".
Es war schon sehr clever von den Hamburgern, als erste Single-Auskopplung "Let There Be Rock" zu wählen, denn das ist nun mal ein schlichtweg phantastischer Song, der alle typischen Tocotronic-Elemente enthält, vor allem die gnadenlose Gitarrenlastigkeit mit unverkennbaren Punk-Einflüssen.
Die sprachliche Stärke beweist sich in diversen Songs: "Das sind keine Rätsel" vergleicht bildhaft die blühenden und verästelnden Zweige der Bäume mit den Botschaften, die man in den Augen eines Menschen lesen kann. "Jenseits des Kanals" handelt von der uralten Weisheit, daß hinter dem Kanal - nennen wir ihn mal Jordan - ein Garten liegt. Und "Die neue Seltsamkeit" klingt wie ein vertonter Diskurs der Postmoderne.
Neben "Let There Be Rock" hat vor allem die fast-schon-Ballade "Morgen wird wie heute sein" Ohrwurm-Qualitäten. Die wahre Aussage "Es ist nicht schön, allein zu sein" wird in Beispiel-Situationen verdeutlicht. Ein poetischer Höhepunkt ist das letzte Stück auf dem Album: Track 17 mit dem Titel "17" kann man 17 mal hören und bekommt nicht genug von dem zauberhaften Cello und den besungenen Momenten des Glücks.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, daß der typisch monotone Tocotronic-Gesang seine antipodischen Partner in Text und Komposition findet. Der Spaß und die Vielseitigkeit liegt in der Musik und in den teils phantasievollen Arrangements. Tiefe und Niveau akkumulieren sich in sprachintensiven Texten, die sich nicht beim ersten Hören erschließen. Die Gesamtheit ist dann Deutschrock vom Feinsten!
[Regina Sommerfeld]


Tocotronic
Welch wundersame Wandlung! Von kauzigen Vorwürfen, vorgetragen zu schlampigen Emo-Riffs ist kaum noch was zu hören. Dafür gibt es jetzt Flächensounds, durchdachte Arrangements und Frickelatmosphäre. In diesem Punkt ähneln sie unter anderem den britischen Krachkobolden Supergrass, die mit ihrer letzten Platte ebenfalls jenen Weg beschritten. Abzusehen war dies ja schon auf der "K.O.O.K", die Konsequenz läßt aber doch staunen.
Spannend ist diese Platte, unterhaltsam und vielfältig. Von charmant mißglückten Falsettversuchen über reinrassigen Psycho-Pop, von hingehuschten Post-Rock Miniaturen bis zu monotonen, mantra-gleichen Situationsbeschreibungen reicht die Palette. Und komischerweise erfährt man auf dieser Platte, auf der kein Titel mit dem berühmten "Ich" beginnt, mehr über Dirk von Lowtzow und die anderen, als aus den direkten Statements früherer Tage. Beispielsweise wird klar das wir alle nur Schatten sind und deshalb keine solchen werfen. Außerdem bekennt von Lowtzow, daß er sich größtenteils vom Wind bewegen läßt, was sicherlich nicht die schlechteste Art des Vorwärtskommens ist. "Neues vom Trickser" wird berichtet und das "1 zu 1 jetzt vorbei ist" erfährt man nebenbei auch, nur leider nicht, wer jetzt in Führung liegt. Wer mittlerweile glaubt, der Rezensent wäre wohl nicht mehr ganz bei Verstand, soll selbst eintauchen in den packenden Kosmos der Hamburger Jungs. Auch ihr werdet euch dabei ertappen, wie ihr den sinnfreien Satz "This boy is Tocotronic" gebetsmühlenartig vor euch hinsingt.
[Frank Schmitt. Urspr. ersch. in: ROADTRACKS]

Interviews

Klappern gehört zum Handwerk, klar. Auch deshalb war die angeworfene Promotionmaschinerie bedeutend größer als normal. Dem Ereignis entsprechend sozusagen. Großzügige Bemusterung, Interviewtermine en masse, Videodreh, Photoshootings. Alles ziemlich groß und eigentlich gar nicht passen wollend zu einer Band, die ja auch für ihre Verweigerungshaltung bekannt ist. Tocotronic sehen auf ihren neueren Photos aus, wie Models eines junggebliebenen Herren-Ausstatters. Chic aber bieder.
Die Band, die mit engen Trainingsjacken, Werbe T-Shirts und Kordhosen einen Look hoffähig machte, der etliches an Barem in die Kassen so manches Second-Hand Ladens spülte. "Ach diese Dresscode-Geschichte" erzählt mir Dirk von Lowtzow "ich glaube, das wird auch alles etwas überbewertet. Wir haben das ja nicht erfunden, sondern waren eben unter den vielen, die das Zeug damals anzogen. Das war ja nichts besonderes, keine Designer-Klamotten oder ähnliches. Und mit der Zeit mag man es dann halt etwas bedeckter." Die Wandlung des Outfits (sehr wichtig und problematisch in der konservativen Indie-Ecke) macht aber auch vor dem eigentlichen Produkt, der neuen Platte nicht halt. Schlicht in weiß gehalten und bescheiden "Tocotronic" betitelt, drängen sich einem natürlich Vergleiche zu den Pilzköpfen und ihrem weißen Album auf und weniger zu der verwaschenen Polaroid-Ästhetik vergangener Tage. "Ja klar, das ist gewollt." meint von Lowtzow um das ganze aber gleich als witzige Spielerei abzutun. Aber halt, ist das klassisches Understatement? Zum Teil mit Sicherheit, zum anderen ist es der Versuch, das neue Album in einen ganz eigenen Kontext zu rücken. Für sich soll sie sprechen die Platte. Möglichst un-vorbelastet durch Vergleiche, Querverweise und Reminiszenzen. Und tatsächlich kommen die Kritiker fast immer ohne dies alles aus, so eigentümlich geschlossen ist das System, in dem die Hamburger derzeit operieren. Befreit von allen stilistischen Fußfesseln, offenbart dieses Album, nachdem es die Erwartungshaltung des Hörers sofort vom Tisch fegt, unbändigen Ehrgeiz und grenzenlosen Perfektionismus.
Nicht ganz unschuldig an diesem Eindruck ist natürlich Tobias Levin, Urgestein der Hamburger Schule, der die Platte genial produzierte und den Jungs wohl auch den ein oder anderen Regler und Knopf erklärte. Auch Technikmuffel von Lowtzow ("ich weiß gerade noch, wie man ein Fax bedient, mit den moderneren Mitteln der Kommunikation kenne ich mich nicht aus") ist begeistert vom Ergebnis und hat auch keine Angst, daß etwaige Hardcore-Fans, die Gruppe des Verrats bezichtigen: "Es ist doch immer so, daß Leute, die von Anfang an Fan von einer Band, einem Regisseur oder einem anderen Künstler waren, intuitiv gewisse Erwartungen haben. Und da wird oftmals das Debüt zum wegweisenden Meisterwerk gemacht, nach welchem eigentlich nichts mehr kommen kann. Welche Möglichkeit hast du denn dann noch als Künstler? Da kann man ja nur noch aufhören und das wollten wir nun nicht gerade." Auch vor dem Festival-Sommer, in dem Tocotronic von Süd bis Nord so ziemlich jedes Open-Air Spektakel beehren und einer möglicherweise fehlenden Stadion-Tauglichkeit der neuen Stücke ist von Lowtzow nicht bange: "Ach, da mach ich mir keine Gedanken. Wir spielen ja meist auf den kleineren Zelt- oder Nebenbühnen und da herrscht ja eher eine Atmosphäre, die sich mit Konzerten in Clubs oder kleineren Hallen vergleichen läßt. Außerdem werden wir eine bunten Melodienstrauß aus unserem bisherigen Schaffen bieten und uns nicht ausschließlich auf die neuen Songs konzentrieren. Das paßt schon!".
Gespannt sein darf man trotzdem, denn die Umsetzung der vielen Sound-Gimmicks, die für die Stimmung der neuen Songs zum Teil elementar wichtig sind, dürften für die drei Musiker nicht einfach zu reproduzieren sein. Bei einem Blick auf diverse Leser- und Kritikercharts hat sich übrigens auch die Frage erledigt, ob sich die Hörerschaft im neuen Jetzt von Tocotronic überhaupt zurechtfindet. In diesem Punkt herrscht Einigkeit. Dieses Album wird gekauft und gehört. Interessant wäre nur zu wissen, ob sich Tocotronic mit diesem Werk neue Hörer erschlossen haben , oder ob die einstige Anhängerschaft den Weg mitgeht. Vielleicht kann mir ein Marketingstratege hierzu Auskunft geben. Eine Frage bleibt wegen des besseren Verständnisses dennoch zu stellen, wieso ist 1:1 jetzt vorbei, wie es Tocotronic in "Neues vom Trickser" proklamieren? "Naja, es geht darum, daß die Umsetzung einer Idee, wenn sie 1 zu 1 erfolgt, doch eher langweilt. Spannend sind doch immer die kleinen Unterschiede, Veränderungen und Facetten. Das gilt auch für die Umsetzung von Songs im Konzert."
Ach so, ich dachte eher an ein Fußballspiel.

Musiker

Müller, Jan

Müller, Jan

Mitglied von Tocotronic

von Lowtzow, Dirk

von Lowtzow, Dirk

Mitglied von Tocotronic

Zank, Arne

Zank, Arne

Mitglied von Tocotronic

News

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NEWS:
-

TOURDATEN:
(Kann sein wir haben auch nur vergessen nachzutragen... Wenn Konzerttermine bekannt sind, ist auf   j e d e n   Fall was in der allgemeinen Tourdatenliste drin.)

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