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2011 Deutsche Bands

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Xandria
Xandria, Bielefeld

Biografie

XANDRIA - Info

"Was Xandria vor einem Jahr mit ihrem Debüt Kill The Sun erschufen, scheint der Beginn einer langen Karriere zu sein. Auf Anhieb fand man so viele Fans, dass das Album direkt in die deutschen Media Control Charts einstieg, und danach tourte Xandria quer durch die Republik. Das zweite Album Ravenheart stieg in diesem Jahr auf Platz 36 in die deutschen Albumcharts ein, hielt sich dort sieben Wochen lang und übertraf den Erstling um Längen. Das Video zur Single Ravenheart wurde auf VIVA, VIVAPlus und ONYX gespielt, und von einer Titelstory im Gothic Szene Magazin SONIC SEDUCER bis hin zur BRAVO überschlug die Presse sich vor Begeisterung. Im Sommer 2004 spielte die Band zum Beispiel auf der Hauptbühne beim Summer Breeze Festival und auf dem Busan International Rock Festival in Korea - dem größten Open Air-Festival Südostasiens - und begeisterte dort 30000 Zuschauer.

Was macht diese ungeheure Faszination der Band aus? Lisa, Marco, Gerit, Philip und Nils verschmelzen modernen Rock mit mystischen Klanglandschaften zum Soundtrack einer anderen, besseren Welt. In der Welt von Xandria darf jeder ebenso verletzlich wie stark sein, Gefühle zeigen und alle Träume leben, die in der kalten Realität verboten scheinen.

India ist das neue Album der Bielefelder, und es wartet mit einigen Überraschungen auf: Mit von der Partie sind diesmal das Deutsche Filmorchester Babelsberg, das für Stimmungsvolle Momente sorgt, ebenso eine irische Folkband und Gastauftritte der Lyriel Frontfrau Jessica Thierjung und dem Australier Grant Stevens. Trotzdem wird natürlich nicht alles anders. Auch auf diesem Album findet sich die für Xandria typische Verbindung aus Atmosphäre und Härte – diesmal durch eine druckvollere Produktion noch besser in Szene gesetzt. Ein Konzept, in welchem Indien als Symbol für ein Ziel steht, das man sich setzt, aber auf dem Weg dorthin viel faszinierenderes entdeckt im Leben, genau wie Columbus statt Indien eben Amerika fand, rahmt die Songs ein. Songs von verträumter Atmosphäre bis hin zu metallischer Härte, von orchestralen Soundtracklandschaften bis hin zur Symbiose aus spacigen Sounds und harten Gitarrenriffs – Xandria bleiben ihrer Variabilität treu, es gibt viel zu entdecken auf diesem bisher vielleicht vielseitigsten und interessantesten Werk der Band.

 

Xandria befinden sich auf einer Abenteuer-Reise in neue musikalische Welten und sie nehmen Euch dorthin mit, wenn Ihr es nur wollt..."

Quelle: Presseinfo 2005

 

 

Bilder

Xandria auf dem Bretthart Open Air 2004 Foto: Harald Fink

Xandria PR-Foto 2004

Xandria PR-Foto 2004

Xandria PR-Foto 2004


Bilder von Festivals


Xandria am 14.10.2016 auf dem Autumn Moon Festival in Hameln Foto: Uwe Schumacher

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Xandria am 14.10.2016 auf dem Autumn Moon Festival in Hameln Foto: Uwe Schumacher

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Konzertbericht

XANDRIA / ENTWINE / LAB

Lagerhalle Osnabrück, 19.11.2004

 

Heute nun sollte die Tour mit Xandria endlich losgehen! Natürlich war ich sehr gespannt, hatte ich doch vor gar nicht allzu langer Zeit mit Lisa ein äußerst angenehmes Interview gemacht.

 

Wie ich dann erfuhr sollten noch zwei finnische Bands als “Vorgruppen” fungieren. Da war ich besonders interessiert.

 

Wir kamen um 20:30 Uhr in der Lagerhalle an und sahen nur noch zwei Stücke der finnischen Band Lab. Die aber waren hochinteressant. Sängerin Ana lieferte eine gute Performance der theatralischen Art ab. Die Band spielte melodiös und mit leichtem Gothic Touch. Schade, dass wir da nicht mehr von sahen...

 

Dann aber kam die Überraschung des Abends. Entwine! Die Band bot einen Gig, der es in sich hatte. Ganz entfernt könnte man Him als Einfluss nennen, aber Entwine waren stampfender, rhythmischer, bei weitem nicht so traurig  - und trafen in Osnabrück ganz offensichtlich auf eine Menge Fans, die textsicher mitsangen. Vom Frontmann Mika in lässiger Lederjacke, bis hin zur “Dark Lady”  mit dem schönen Namen Riitta poste die Truppe, dass es eine wahre Pracht war! Die Zeit verging wie im Flug und so waren alle traurig, dass schon wieder umgebaut werden sollte. Rita und ich sind seit diesem Abend jedenfalls ebenfalls Fans und können die Band nur weiterempfehlen!

 

Dann war es endlich soweit: Xandria enterten die Bühne. Es ging auch ganz gut los, bis der Gitarrist sich immer öfters zur Seite begab und man wohl am Verstärker frickelte. Auch die stimmliche Performance von Sängerin Lisa war weit, weit unter ihren Möglichkeiten - zudem extrem schwach abgemischt. Sie gab sich zwar alle Mühe, aber nach der starken Performance von Entwine fiel die relative Bewegungslosigkeit von ihr doch sehr auf. Es genügt eben nicht nur ab und zu die Arme zu heben und dramatisch zu gucken. Zu allem Überfluss kamen unüberhörbar etliche Einspielungen aus der Konserve! Hier gehört ein Keyboarder auf die Bühne, sonst könnte man den Eindruck haben nur einer unvollständigen Band zu lauschen! Da konnten sich die Jungs noch so sehr abmühen, es blieb wahnsinnig blass. Irgendwie bekam der Tontechniker Lisas Stimme den ganzen Abend nicht in den Griff, so dass wir nach einer völlig matschigen Version meines Lieblingstitels Casablanca gefrustet den Saal verließen.

 

Okay, es war der Tourauftakt, und da mag noch einiges zu testen sein, aber ohne Keyboarder und mehr Action auf der Bühne werden es Xandria wohl sehr schwer haben.

 

Dass sich der Abend dennoch gelohnt hat, das ist den beiden ausgezeichneten “Vorgruppen” Lab und Entwine zu verdanken, die Xandria klassisch an die Wand spielten, und die ich hoffentlich noch öfters sehen kann. Xandria wünsche ich, dass dies nur ein schlechter Auftakt war, und dass der Rest der Tour ein Erfolg für sie wird!

 

Kurt Mitzkatis


Berichte

Die Band begegnete uns u.a. auf dem Bretthart Open Air Festival 2003:

....und einmal mehr folgte absolutes Kontrastprogramm! Bei den Charteinsteigern Xandria versammelten sich nun noch etwas mehr Fans vor der Bühne. Auf Xandria waren viele gespannt, einmal wegen der enormen Fach-Medien Präsenz in letzter Zeit, doch vor allem, weil der Band nach gesagt wird, sie sei eine Art „deutsche Antwort auf Nightwish“.

 

Die Band um die charismatische Sängerin Lisa zeigte dann auch, dass an diesem Gerücht durchaus was dran ist. Über eine Stunde hinweg bewiesen die Newcomer, dass mit ihnen wirklich zu rechnen ist. Die Besucher, die sich nicht so sehr für diese Art von Musik interessierten, konnten doch zumindest eine hübsche und begabte Sängerin im gotischen Gewand bestaunen.......

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XANDRIA / ENTWINE / LAB

Lagerhalle Osnabrück, 19.11.2004

 

Heute nun sollte die Tour mit Xandria endlich losgehen. Natürlich war ich sehr gespannt, hatte ich doch vor gar nicht allzu langer Zeit mit Lisa ein äußerst angenehmes Interview gemacht.

 

Wie ich dann erfuhr sollten noch zwei finnische Bands als “Vorgruppen” fungieren. Da war ich besonders interessiert.

 

Wir kamen um 20:30 Uhr in der Lagerhalle an und sahen nur noch zwei Stücke der finnischen Band Lab. Die aber waren hochinteressant. Sängerin Ana lieferte eine gute Performance der theatralischen Art ab. Die Band spielte melodiös und mit leichtem Gothic Touch. Schade, dass wir da nicht mehr von sahen...

 

Dann aber kam die Überraschung des Abends. Entwine! Die Band bot einen Gig, der es in sich hatte. Ganz entfernt könnte man Him als Einfluss nennen, aber Entwine waren stampfender, rhythmischer, bei weitem nicht so traurig  - und trafen in Osnabrück ganz offensichtlich auf eine Menge Fans, die textsicher mitsangen. Vom Frontmann Mika in lässiger Lederjacke, bis hin zur “Dark Lady”  mit dem schönen Namen Riitta poste die Truppe, dass es eine wahre Pracht war! Die Zeit verging wie im Flug und so waren alle traurig, dass schon wieder umgebaut werden sollte. Rita und ich sind seit diesem Abend jedenfalls ebenfalls Fans und können die Band nur weiterempfehlen!

 

Dann war es endlich soweit: Xandria enterten die Bühne. Es ging auch ganz gut los, bis der Gitarrist sich immer öfters zur Seite begab und man wohl am Verstärker frickelte. Auch die stimmliche Performance von Sängerin Lisa war weit, weit unter ihren Möglichkeiten - zudem extrem schwach abgemischt. Sie gab sich zwar alle Mühe, aber nach der starken Performance von Entwine fiel die relative Bewegungslosigkeit von ihr doch sehr auf. Es genügt eben nicht nur ab und zu die Arme zu heben und dramatisch zu gucken. Zu allem Überfluss kamen unüberhörbar etliche Einspielungen aus der Konserve! Hier gehört ein Keyboarder auf die Bühne, sonst könnte man den Eindruck haben nur einer unvollständigen Band zu lauschen! Da konnten sich die Jungs noch so sehr abmühen, es blieb wahnsinnig blass. Irgendwie bekam der Tontechniker Lisas Stimme den ganzen Abend nicht in den Griff, so dass wir nach einer völlig matschigen Version meines Lieblingstitels Casablanca gefrustet den Saal verließen.

 

Okay, es war der Tourauftakt, und da mag noch einiges zu testen sein, aber ohne Keyboarder und mehr Action auf der Bühne werden es Xandria wohl sehr schwer haben.

 

Dass sich der Abend dennoch gelohnt hat, das ist den beiden ausgezeichneten “Vorgruppen” Lab und Entwine zu verdanken, die Xandria klassisch an die Wand spielten, und die ich hoffentlich noch öfters sehen kann. Xandria wünsche ich, dass dies nur ein schlechter Auftakt war, und dass der Rest der Tour ein Erfolg für sie wird!

 

Kurt Mitzkatis

 

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Dann sahen wir sie beim Castlerock2006 in Mülheim:

.....Nun bezogen Xandria die Bühne. Sie legten eine tolle Bühnenshow hin: Weder der Sängerin Lisa noch ihren gitarrespielenden Begleitern mangelte es an Bewegungsfreudigkeit. Nur leider drohte das dünne Sopranstimmchen, das die Sängerin in das Mikro hauchte, bei den meisten Liedern, in der Gitarren- und Percussion-Begleitung unterzugehen, was schade war! Dass es ihr keinesfalls am nötigen Stimmvolumen fehlt, hatte sie dann bei den letzten Songs bewiesen. Eine Oktave tiefer und sie rockte den Burghof!.....

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
1997 Demo CD
2000 Kill The Sun - Demo CD
2003 Kill The Sun CD
2004 Ravenheart CD
2005 India CD
2007 Salome-The Seventh Veil CD
2008 Now And Forever - Best Of CD
2012 Neverworlds End CD
2014 Sacrificium CD
2015 Fire & Ashes CD
2017 Theater Of Dimensions CD
2004 Eversleeping CD Single

Rezensionen

XANDRIA

Kill The Sun

2003 BMG 8287 508542

 

Leute, ich habe das Gefühl, dass das neue Jahrtausend richtungweisend für die Musik beginnt. Der Mittelalterrock, Nu-Metal, Gothic und so weiter. Und jetzt: Xandria! Nie gehört? Das wird sich ändern. Aus der Puddingmetropole Bielefeld weht ein Sound zu uns herüber, dem man sich nicht entziehen kann.

 

Eine sanfte Frauenstimme bringt die Füße gleich beim Opener und Titeltrack in Bewegung. Sehr melodisch, aber als Begleitung hart gespielte Gitarre – und es harmoniert prächtig. Der Mixer im Studio ist ein echt „Guter“! Damit steht und fällt hier alles.

 

In Ginger träumt man sich in eine wunderschöne Ballade und schwimmt doch immer auf einer fetten Welle. Klasse. Und es geht so weiter. Ok, Lisa ist stimmlich noch nicht auf dem Niveau von Tarja von Nightwish oder Syrah von Qntal, aber das wird noch, dessen bin ich mir sicher!

 

Das Stück Casablanca zum Beispiel hat klaren Hitcharakter. Hier passt alles. Man schwebt mit Lisa in großen weiten Räumen hoch über fett abgemischten Gitarren. Das gilt auch für Isis/Osiris.

 

Diese wundervolle CD endet mit Calyx Virago. Eine sich sanft wiegende Schwingung mit eingefügten „spanischem Zwischenspiel“ mündet in endloser Weite, in der sich Lisas Stimme  verliert.....

 

Fazit: Entdecker neuer (musikalischer) Welten sollten das Xandria-Universum unbedingt besuchen. Es lohnt sich!

 

Kurt Mitzkatis

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XANDRIA

Ravenheart

2004, Drakkar 8287 660 7762

 

Die zweite CD von den vier Xandrianern kommt schon mal optisch recht edel daher. Sängerin Lisa umrahmt von rostroten Federn. In rund 50 Minuten wird ein Feuerwerk an Ideen und konzertanter Musik abgebrannt, das wie schon der Vorgänger Kill The Sun die Band unverwechselbar macht. Immer wieder gefällt die scheinbar unmögliche Kombination ihrer zerbrechlich scheinenden Stimme mit wuchtigen Gitarren.

 

Gleich beim Opener und Titeltrack Ravenheart geht es schwermütig und heavy – aber sehr melodisch – zur Sache. Es fällt insgesamt auf, dass die Arrangements filigraner und dichter sind als beim Vorgänger. Es wird sich in einigen Stücken sogar richtig Zeit gelassen und „Soundtrackartige Stimmung“ erzeugt, wie in My Scarlet Name. Some Like It Cold und Fire Of Universe könnten kleine Hits werden, so eingängig sind die Stücke. Aber auch Märchen wie Schneewittchen (Snow-White) werden orchestral erstklassig umgesetzt, wo hier gesanglich schon fast ins „Musicalartige“ gegangen wird.

 

Mein Lieblingsstück ist aber der letzte Titel Keep My Secret Well. Es ist das wohl rockigste und in der Tradition von Casablanca von Kill The Sun. Ich liebe es, wenn Lisas Stimme sich mit einer sauber rockenden Rhythmusmaschine verbindet, und dabei trotzdem konzertante Elemente einflicht. Ähnlich ist es auch auf Black Flame.

 

Balladen wie Too Close To Breath und Eversleeping runden dieses Werk ab. Xandria beweisen auf diesem Silberling ganz klar, dass sie noch viele Ideen haben, und wir uns auf tolle zukünftige Scheiben freuen dürfen.

 

Fazit: Klare Steigerung des ohnehin schon beeindruckenden Debüts im letzten Jahr!

 

Kurt Mitzkatis

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XANDRIA

India

2005 Drakkar/Sony

 

Xandria sind wieder da! Mit India legt die Band um Sängerin Lisa ein neues Studioalbum vor. Nachdem sie mich live bei ihrer Ravenheart-Tour etwas enttäuscht hatten, war ich nun doch sehr gespannt, was denn auf dem Tonträger passieren würde.

 

Um es gleich zu sagen: Positiv!

 

Gleich mit dem Opener und Titeltrack India geht es im überraschenden „Nightwishstil“ flott zur Sache. Unterstützt vom Filmorchester Babelsberg kommt der harte fette Gitarrensound schön bombastisch rüber. Das bleibt auch bei Now & Forever so. Könnte ebenfalls gut für eine Single sein. Das ist auch ein Merkmal dieses Silberlings. Alle Titel liegen unter sechs Minuten, also alle in Singlelänge.

 

Lisa hat merklich ihre stimmlichen Fähigkeiten ausgelotet und bewegt sich zielsicher in ihren Möglichkeiten. Mit India kommt ein wenig orientalischer Touch in ihren Gesang, was zum Beispiel bei In Love Of The Darkness zu hören ist. Das passt zu ihr! Gesteigert wird dieser Eindruck auf dramatische Weise in Fight Me, dass mir sehr gefällt. Hier werden die Stärken von Xandria am besten deutlich: Die fetten Gitarren und die leichte Stimme von Lisa in einer (fast) unmöglichen Symbiose. Ein wenig Casablanca ist auch drinJ. Black And Silver folgt dieser Linie ebenfalls. Starke Nummer. Hier ist Lisas Stimme am besten – Hut ab.

 

In der Tradition irischer Folksongs geht es mit Like A Rose On The Grave Of Love weiter. Eine schöne besinnliche Ballade... Wide Screen kommt dagegen heavy und melodisch daher. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

 

Mit The End Of Every Story wird die Mischung aus Ballade, Folk und Gothic zur perfekten Verschmelzung gebracht. Who We Are ist eine Ballade, in der die ganz normalen Wünsche eines jeden angesprochen werden. Hier passen die Streicher des Filmorchesters super rein, die auch den nächsten Titel Dancer eröffnen, und Lisa Gelegenheit bieten einen wunderschön sanften Song darzubieten, der fast schon wie eine Filmmusik klingt.

 

Mit Winterhearted beschreibt in dramatischer Art Beziehungskälte. Gut gemacht mit wechselnden Tempi und von Kälte durchzogen.

 

Dieses Werk endet mit dem sechs Minuten langen Return To India. Hier bietet die Band noch einmal alles auf, was in den Stücken vorher schon bestach. Guter Gesang, fette Gitarren, toller Orchestersound und sehr gefühlvolle Tempiwechsel mit akustischen östlichen Schnipseln.

 

Fazit: Ein wirklich tolles Album, das überzeugt. Klare Weiterentwicklung der Band. Das Orchester war hier mehr als nur Zutat.

 

Kurt Mitzkatis

Interviews

Telefon-Interview, 19.04.2004
Transkription: Madlen Meier

GR:= Kurt Mitzkatis für die GERMAN ROCK NEWS
L:= Lisa von XANDRIA

GR: Hallo.
L: Hallo, Hallo.

GR: Lisa, ihr habt jetzt ein ganz nigelnagelneues Album am Start mit dem schönen Titel Ravenheart, auch im Netz kann man schon etwas davon hören und sehen, nämlich einen wunderschönen Videoclip. Erzähl mal wie kam es zu diesem Album?
L: Wie kommt es zu einem Album, um Gottes Willen also wir haben das erste Album aufgenommen und hatten zu dem Zeitpunkt, wo es in den Läden stand schon wieder ganz viele neue Ideen fürs nächste Album. Es kamen noch mehr dazu über das letzte Jahr hinweg. Wir haben sehr viele neue Erfahrungen gemacht und neue Leute kennen gelernt, dass wollte alles irgendwie eingearbeitet werden und so ist das zweite Album entstanden, dass wir dann ziemlich schnell schon im Winter aufgenommen haben.

GR: Kill The Sun war ja ein ziemlicher Knaller, ihr habt mit einem eigenen Stil, ich denke mal ziemlich viele Nischen erobert, wart auch gut live unterwegs. Wie ist das so für euch gewesen, war das für euch einfach, wurdet ihr gleich akzeptiert? Erzähl mal was dazu!
L: Ich glaube, in mancher Hinsicht war es eigentlich sehr einfach, weil es eine sehr schöne und tolerante Szene ist, die wir dann noch viel mehr schätzen gelernt haben. Einige schwierige Momente gibt es natürlich immer, keine Band wird von allen gemocht. Das muss man aber als neue Band, egal in welchem Genre, erst Mal rausfinden, das dass ganz natürlich ist, dass es einfach mal Menschen gibt, die sagen „ Aha was ist denn das? Das ist ja schrecklich!“ und dass man sich dann gar nicht so persönlich angegriffen fühlt. Weil, so geh ich zum Beispiel auch mit Musik um, es gibt auch Bands, wo ich sage „Ah ist das furchtbar!“ irgendwie, „Das kann man sich ja gar nicht anhören“ und nichts desto trotz weiß ich ja, dass die Menschen, wenn man ihnen das sagen würde ja auch irgendwo gekränkt wären oder das nicht toll finden, wenn man ihnen so was sagt. Ich denke das ist auch verständlich. Wir haben dann im letzten Jahr auch gelernt mit Kritik ein Stück weit umzugehen. Aber gern höre ich sie immer noch nicht. (lacht)

GR: Wie war das bei dir? Wie bist du der Musik gekommen und dann bei Xandria gelandet? Erzähl mal ganz kurz.
L: Ah, wie ich zur Musik gekommen bin ist eigentlich eine ziemlich lange Geschichte. Ich spiele Klavier seit ich drei bin, weil bei uns einfach zu Haus immer ein Klavier stand und meine Mutter spielt sehr gut Klavier, die hat mir dann auch noch ein bisschen was beigebracht ja, und dann habe ich Geige gespielt, acht Jahre lang und Operngesangsunterricht gehabt sehr lange. Ja und kurz nach dem Operngesangsunterricht, den ich abgebrochen habe, weil ich´s irgendwann nicht mehr hören konnte und weil ich dachte, „jetzt will ich mal wie ein normaler Mensch singen“

GR: Klammer auf, klammer zu wie alt warst du da?
L: Als ich aufgehört habe mit dem Operngesangsunterricht war ich 18. Ja und dann habe ich zu Hause gesessen und einen Song geschrieben und dazu singen und dann kam da nur so ein hahahahohoho raus und ich fand es so schrecklich und dann habe ich ein Jahr lang intensiv geraucht und Whisky getrunken und danach ging´s dann wieder. Und kurz danach hat Marco mich dann für Xandria entdeckt.

GR: Also war der Rest von Xandria, wenn man so will, schon eine eigene Band?
L: Xandria lief ganz lang erst als Projekt, weil Marco erst so ausprobiert hat mit welcher Struktur er am besten arbeiten kann, weil im Endeffekt ging es ja immer darum, dass Marco da seine Ideen mit umsetzen kann. Oder am Anfang ging es zumindest darum und für ihn war es dann am besten, das er am Anfang mit ´nem Projekt arbeiten konnte. Und als ich zum Projekt mit dazu gekommen bin war Phillip zum Beispiel noch gar nicht mit dabei, aber das hat sich dann innerhalb des nächsten Jahres als Band herauskristallisiert. Also, Bandgründung ist dann wirklich so Ende 2000 gekommen, dass wir eine Band geworden sind, obwohl es eigentlich als Projekt geplant war.

GR: Die Jungs hatten aber schon in anderen Bands Erfahrung gehabt?
L: Ja ich auch, ich habe auch Musik gemacht vorher, also obwohl ich nicht in Bands gesungen habe und die Jungs kamen alle mehr oder weniger aus dem Metal.

GR: Hat man gehört.
L: Und ich kam aus der Klassik. Ganz typisch.

GR: Wie war das so von deiner Seite, war das Faszination, so das Heavy und hast du gedacht, „So da passt meine Stimme rein“?
L: Also, ich habe immer harte Musik gehört. Ich war nicht so der In-Fan das ist nicht so mein Ding. Ich habe immer instrumentale Musik gehört. Es hat für mich immer ein Stück weit zusammen gehört. Also, ich denke Frauenstimmen sind Geschmackssache, ich versteh vollkommen wenn Leute sagen „So Frauengesang an sich ist nicht so mein Ding“ aber ich denke prinzipiell, wenn man es mag, passt es auch überall dazu. Es kommt ja auch immer darauf an wie man es dann angleicht und ich habe zu dem Zeitpunkt auf viel Theatre Of Tragedy gehört, auf die ich mich jetzt nicht gesanglich so wahnsinnig berufe, aber wo für mich die älteren Sachen, die neueren waren jetzt ja mehr elektronischer beeinflusst. Aber die älteren sind ja dann doch schon ziemlich hart mit ziemlich soften Frauengesang. Insofern war das eine Sache, wo ich nie ausgeschlossen habe, das es nicht auch gut funktionieren kann.

GR: Du bist ja stimmlich ganz entfernt ähnlich angelehnt wie bei zum Beispiel The Gathering, die aber nicht so in der Richtung wie ihr unterwegs sind, aber wo man auch sagen kann: „…naja das Mädel könnte auch Balladen singen oder irgendwelche folkigen Sachen“. Also, das heißt ihr habt experimentiert und festgestellt, dass das wohl passt. Oder wie muss man sich das vorstellen? Hast du gleich gesagt: „So Jungs, macht mal das harte Brett und ich versuche mal ob mein Gesang passt!“, oder wie ist denn so dieser Moment gewesen, wo ihr gesagt habt: „Ja das geht.“?
L: Eigentlich muss man sich da bei Marco bedanken, weil Marco die Songs, in seinem Kopf, schon geschrieben gehabt hat. Also, der hat fünf Songs fertig gehabt, als ich in die Band gekommen bin, die sind auch alle auf dem ersten Album verewigt. Ich weiß, der erste Song den ich für Xandria gesungen hab bei der ersten Probe war Kill The Sun, den hatte er schon fertig geschrieben. Das heißt den hatte er persönlich auf einem Demotape eingesungen, so mit Fistelstimme, das klang ganz witzig. Dann habe ich diese Demo bekommen, habe mich da reingesungen, bin dann zu Probe gegangen und dann kriegte man schon, ach das finde ich immer noch schön, so ein zwei anerkennenden Blicke. Die haben ganz viele Sängerinnen probiert. Haben also nicht speziell gesagt, ach Lisa ist nett, die nehmen wir mal, sondern das war schon so, das die eine Sängerin gesucht haben, weil Marco keinen Bock mehr hatte mit Fistelstimme-Demos einzusingen. Und dann, ich glaube ich war die 16te Sängerin und die einzige, die erst nicht wollte, weil ich eigentlich keine Zeit hatte zu dem Zeitpunkt. Und dann hat Marco mich, eigentlich gar nicht mal überredet, sondern das war so, dass der mich dann so heiß gemacht hat auf die Band. Weil er sagte: „Ach ich überleg mir das, vielleicht bist du ja doch nicht ganz die Richtige.“ und nachher hat er aber dann gesagt, dass die von Anfang an mich haben wollten. Frauen, da darf man nie gerade drauf zugehen. (lacht)

GR: Das sagst du so. Aber hast du festgestellt, das Konzept haut so hin. Ich mein das ist ja der eine Schritt, aber der andere ist ja, man muss ja erstmal an so einen Plattenvertrag kommen. Wie ist das denn gewesen? Gab es da schon Kontakte oder habt ihr einfach so die Demotapes rausgestreut? Ich meine so einfach ist das ja heutzutage nicht mehr.
L: Ja, also eigentlich wollten wir Demos rausstreuen, ich glaub ein zwei haben wir auch rausgestreut aber im Endeffekt war es so, also wir das Demo fertig nach meinem Gesang aufgenommen hatten, eine wirklich fürchterlich schlechte Mini- CD von der ich hoffe das sie niemals jemand findet, dann haben wir die auf MP3, MP3 com und MP3 sonic gestellt.

GR. Also auch übers Internet?!
L: Ja im Internet. Also, wir waren extrem erfolgreich im Jahr 2000 im Internet, eh oder 2001 ich weiß das gar nicht mehr. In Amerika hatten wir weit über 200.000 Downloads innerhalb von zwei Monaten oder so, also es war schon echt gut. Da waren wir in den MP3-Com-Charts über Moonspell über Lacuna Coil und das lange vor einem Plattenvertrag. Also, das hat uns schon echt Selbstbewusstsein ohne Ende gegeben, aber wir dachten auch immer irgendwas läuft da falsch. Das ist eine komische Seite, wenn wir da drüber sein können, aber das hat uns schon echt Mut gemacht.

GR: Das hat euch auf jeden Fall dann erstmal geholfen, so das man dann an einen Plattenvertrag kommen konnte, weil man ja schon einen gewissen Erfolg im Rücken hatte.
L: Ja, die Plattenfirma, also deren freier Mitarbeiter, der jetzt unser Manager ist, hat uns da im Internet gehört und uns dann angesprochen, noch bevor wir überhaupt ein Demo zu unserer Plattenfirma hingeschickt hatten. Ja das hat sich dann über ein Jahr hingezogen, weil ordentlich lang verhandeln mussten, weil Drakkar ja auch ein Label ist, was auch sehr darauf achtet, das eine Band auch renommiert ist, die haben keine Newcomer gesignt vor uns und bei uns hat´s dann eben ein bisschen gedauert. Und ich glaube wir haben sie einfach lang genug genervt und dann haben sie uns auch genommen.

GR: Als sie euch dann genommen hatten, wie war dann die Sache im Studio, habt ihr genug Zeit eurer Meinung nach gehabt, also ließ man euch da machen, oder gab´s da Vorgaben?
L: Nö, das war schön.

GR: Also ihr konntet das richtig ausfahren?
L: Wir hatten Vorgaben, natürlich. Aber das ist nicht so, dass die sagen jetzt geht mal zwei Jahre ins Studio oder so.

GR: Aber auch nicht zwei Nachmittage?
L: Nein zwei Nachmittage waren das auch nicht, um Gottes Willen ich glaube da hätte ich nicht mal ein A geschafft. Aber Darkstone nehmen ihr Album glaube ich auch immer an drei Tagen auf.

GR: Ja aber ich meine, ihr seid raus gegangen und habt gesagt, dass Ding ist fertig.
L: Ja ja, das natürlich aber ich meine ein paar Klamotten braucht man auch, damit man auch Entscheidungen trifft.

GR: Fühltet ihr euch auch ganz gut beraten, mit dem Production-Manager und so weiter. Oder hat da mal einer gesagt da muss noch dies rein oder das rein? Konntet ihr das so umsetzten wie ihr wolltet?
L: Beim ersten Album hatten wir keinen Production- Manager.

GR: Also hat Xandria das abgeliefert was es wollte?
L: Ja doch, hat gut geklappt.

GR: Wir müssen noch ein bisschen weiter in die Historie gehen, denn das zweite Album ist ja als Band noch ein relativ frisches, und weil ihr ja als Band nun wirklich eine eigenständige Farbe seid. Ihr habt ja die Platte gehabt und dann ward ihr ja ziemlich schnell zum Beispiel Bretthart-Festival, ihr wart ja auch schon gleich aus der Szene vertreten. Wie ist das gelaufen, trat man da an euch ran oder hattet ihr da so einen rührigen Manager?
L: Ein rühriger Manager, das ist süß. Ja unser Manager ist sehr rührig (lacht), aber an dem lag es nicht. Wir haben eine sehr gute Booking-Agentur Contra Promotion und die haben dann für einige Konzerte gesorgt.

GR: Wie das denn so, als ihr da so schwupp auf einmal vor ein paar tausend Leuten gestanden habt?
L: Ach, ja das ist schon so ein Sprung ins kalte Wasser. Ich habe Bühnenangst, ich habe echt ein bisschen Bühnenangst.

GR: Soll ja gesund sein, wenn man sich vorher schlecht fühlt, dann ist man ja hinterher besonders gut.
L: Ich weiß es nicht, es kann sein dass ich dann besonders gut bin. Also, was ein gutes Zeichen ist, ist, wenn man vorher ganz dringend aufs Klo muss und man keine Zeit mehr hat, das ist ein gutes Zeichen.

GR: Wenn die Auftritte dann gelaufen waren, war man dann mit sich zufrieden? Waren die Reaktionen so wie ihr euch das vorgestellt habt, oder geht man dann gleich in den Gruppenraum und sagt, jetzt müssen wir dies umstellen, das umstellen? Wie ist dieser erste Festival- Sommer für euch gewesen?
L: Also, es waren teilweise Konzerte dabei, wo wir sagten „ Ja, das war’s! Das war einfach nur eine Riesenparty.“ Also, Mera Luna war für uns als Band auch sehr schön und ich glaube dem Publikum hat´s auch gefallen. Das Wave Gothic- Treffen war auch eine sehr, sehr geile Erfahrung. Bretthart war auch witzig, da wurde mir eine Unterhose zugeworfen, ´ne Männerunterhose wohlgemerkt.

GR: Aha, wenigstens ein moderneres Modell oder Feinripp 1980?
L: Also, eigentlich eine auf die ich auch stehe, also so´ne Schwarze, enge mit Beinchen dran.

GR: Na, das ist doch dann wenigstens was. Ja ist doch gut, ich meine das ist doch schon ein ermutigendes Zeichen.
L: Ich habe später noch mal eine Unterhose bekommen, anscheinend bin ich eine Frau die die Männer dazu animiert ihre Unterhosen auszuziehen. Ich finde das auch ganz witzig, ich meine warum soll man nicht auch mal Frauen Unterhosen zuwerfen?

GR: Absolut!
L: Ich sammle aber auch BHs, vorzugsweise in meiner Größe! (lacht)

GR: Aber gut, dass bringt mich jetzt gleich zum Sprung in die andere Richtung. Ich meine wir wollen jetzt hier nicht zwei Klischees ausweichen, aber du bist jetzt also, das hört man auch auf den Scheiben, richtige Frontfrau? Also nicht das aushängende hübsche Mädel, sondern du bist ja ein richtig tragender Teil der ganzen Mucke.
L: Ja, das hoffe ich doch. Ich bin nicht unersetzbar, aber danke.

GR: Bitte. Jetzt ist aber auch die Frage, wenn man solchen Erfolg hatte, sowohl bei Festivals als auch bei der Scheibe und nun seid ihr ja ins Studio gegangen und habt Ravenheart aufgenommen. Ist dein Anteil an der Entstehung, diesen musikalischen Werkes dann größer geworden, weil du jetzt auch besser austesten konntest, „Was kann ich, wie geht’s mit der Stimme, wo kann ich mich einbringen, was kommt an?“ oder wie ist denn der Prozess jetzt zu Ravenheart gewesen?
L: Ich habe schon bei Ravenheart mehr mitgearbeitet. Also, die Texte sind ja zum Beispiel fast alle von mir.

GR: Du probierst auch an deiner Stimmer mehr aus.
L: Ja, ausprobiert habe ich auf jeden Fall aber ich denke es klingt trotzdem nicht so verworren. Aber auf dem ersten Album ist viel so, mal ganz tief und rockig und dann mal ganz elfenhaft. Ich glaube im zweiten Album ist eine klarere Linie drin und das finde ich auch ganz schön.

GR: Wobei musikalisch mehr experimentiert wird.
L: Ja, das auf jeden Fall. Vielleicht ist es mehr so, dass man dann die Musik unter die Stimme legt. Nein das ist schon so, dass ich dafür gearbeitet habe, allein deswegen, weil ich fürs erste Album schon so viele Songs standen, bevor ich überhaupt in die Band gekommen bin und da habe ich naturgemäß nicht dran mitgeschrieben und in sofern hat sich das so ergeben - ja.

GR: Wie stehst du denn so zu diesen Altballaden, also dem alten guten Rockstück Casablanca was ja noch, sagen wir mal, am mainstreamigsten ist?
L: Casablanca mochte ich immer sehr gerne. Das hat im Studio auch sehr viel Spaß gemacht beim ersten Album, das weiß ich noch. Weil das ursprünglich nur eine Stimme war und wir dann zusätzlich noch eine zweite Stimme gebastelt haben, dass hat total Spaß gemacht und klingt ja dann auch eigentlich sehr schön. Ich mag es sehr gerne. In der Zeit als wir jetzt das zweite Album bekommen haben, so als Rohling gebrannter Weise und so da habe ich mir das ein paar mal angehört und dann wars auch gut, weil man damit jetzt soviel Zeit verbracht hat. Und dann habe ich mir so zwei drei mal das alte Album angehört, dass war glaube ich wichtig, um sich selbst so was klar zu machen. Und es ist so, dass ich das erste Album vom Songwriting immer noch absolut grandios finde. Es ist sicherlich so, das geht wahrscheinlich jedem Musiker so, dass ich mich als Sängerin hinstelle und sage „So das hättest aber schöner machen können“ Das ist klar, ich bin jetzt ein Jahr weiter, natürlich könnt ich es jetzt schöner singen. Das wäre auch schlecht, wenn’s jetzt nicht so wäre, aber als Stück finde es noch sehr geil.

GR: Es hat ja auch einen Vorteil, das du beim zweiten Album praktisch deine Erstlingsarbeit ist. So hattet ihr nicht das Problem was ja viele Bands haben, bei denen das zweite Album bloß so der große Prüfstein ist. Wird das jetzt was? Ist das was? Ist denn schon festgelegt, gibt’s ein Drittes und so. Das ist ja hier keine Frage, denk ich mal.
Ja und noch mal eben zu den Unterhosen, ich muss da noch mal drauf zurückkommen. Wenn du jetzt so als Rockstar wahrgenommen wirst, in der Szene ist das ja im Allgemeinen so dass man denkt „Ach die haben Party ohne Ende, ist alles nur gut und schön“ in Wahrheit ist es doch manchmal ein bisschen anders. Tourstress, hattest du den schon? Wie ist der für dich gewesen?
L:
Tour ist kein Stress.

GR: Ihr wart aber auch noch nicht so lang unterwegs nicht?

L: Och wir waren mit Tanzwut drei Wochen am Stück also mit einem einzigen Off-Day. Also, hätte man sich schon denken können, dass es nicht so unstressig ist. Also Off-Days sind glaube ich schon prinzipiell wichtig, wobei ich nach drei Wochen mit Tanzwut nach der Tour bei der Plattenfirma angerufen habe und habe dem Chef gesagt: „Schick uns bitte wieder los ich will wieder auf Tour!“ Das war echt grandios und keiner hat damit gerechnet, dass wir damit so gut klarkommen würden, weil wir ja vorher nie auf Tour waren. Wir sind auch nicht die Band, die sich auf Tour streitet. Auf Tour gibt’s keinen Streit.

GR: Sehr gut.
L:
Das ist glaube ich auch deswegen, weil wir alles Menschen sind, wir sind stur aus Westfalen. Wenn wir unsere Ruhe brauchen, dann nehmen wir uns die Ruhe.

GR: Und du kannst dich als Frau dann da auch durchsetzen? Ich meine du bist ja dann da in der klaren Unterzahl.
L:
Ich muss mich da nicht durchsetzten. Warum sollte ich mich durchsetzten? Die Männer müssen sich gegen mich durchsetzen.

GR: Wird denn da auch mal Rücksicht genommen. Oder ist das so alle für einen, einer für alle egal keine Extrawürste oder so?
L:
Ich wüsste jetzt nicht in wie weit ich da Extrawürste bräuchte. Es gibt eine bestimmte Rollenverteilung insofern, das die Jungs dann eher diejenigen sind, die nach dem Auftritt dann noch die Cases von der Bühne schleppen und ich eher diejenige bin, die sich dann schnell duschen geht. Was aber was meistens damit zutun hat, dass hinterher meist noch Interviews habe und da will man ja dann auch nicht stinkend beim Pressemenschen sitzen. Oder, dass vorher die Jungs sich noch ein Bierchen saufen, während Lisa sich die Wickler auf den Kopf dreht. An sich ist da nix was mich in irgendeiner Art und Weise stört. Meine Band behandelt mich mit Respekt, ich behandle meine Band mit Respekt, aber meistens ist es einfach, ja wir sind Freunde. Also, ich wüsste nicht in wie weit ich da irgendwelche Extrawürste bräuchte. Ich brauche jetzt kein Sahnehäubchen auf meine sauren Gurken und ich frage mich immer wie dieser Fehlglaube aufkommt, dass Frauen immer so wahnsinnig viele besonderen Dinge brauchen.

GR: Deshalb reden wir ja jetzt auch drüber, weil ich es auch eben oft genug andersrum erlebt habe und - ja dieses Klischee wird ja auch wahnsinnig gern gepflegt. Ich meine guck dir das Album an, da bist du abgebildet, aufgebrezelt und fein geschminkt, das man denkt „ Ach dies Püppchen“ und ehm klar…
L:
Ich weiß nicht, man kann doch ein Kumpeltyp sein und trotzdem nett aussehen. Ich gebe mir Mühe beides zu sein, klappt auch beides nicht immer.

GR: Ich glaube, da hat auch keiner was gegen. Wir haben jetzt festgestellt also als Tour ziemlich homogen und das klappt auch alles. Jetzt kommen wir dann zu dem Punkt: Ravenhart bekommt ja auch ziemlich gute Unterstützung. Ihr habt ja auf der Website schon das Video, was man sich ansehen kann. Wie war denn die Erfahrung mit so einem Videodreh? Das ist ja auch was Neues für dich.
L:
Das war Stress. Videodreh ist Stress. Also ich würd’s jeder Zeit wieder machen, es war auch viel Spaß. Aber mein Arbeitstag hat um 4:15 Uhr morgens begonnen zum rudern. Ich bin zum ersten mal in meinem Leben gerudert, ich hoffe man sieht es nicht so stark.

GR: Nee, das sieht man so nicht.
L:
Ok. Und also um 4:15 Uhr morgens angefangen, zwischendurch ´ne halbe Stunde Pause und das ging dann durch bis abends um elf halb zwölf. Und das halt konsequent draußen, die ganze Zeit Klamottenwechsel, Make- Up- Wechsel, zwischendurch eiskalter Regen und ich habe mir den halben Unterarm aufgerissen, bei dem Versuch vor dem schwarzen Reiter wegzulaufen. Da ist immer noch eine Schürfstelle da.

GR: Aber ich meine in dem Video wird ja dann auch so ein bisschen das Klischee bedient. War die Idee von euch oder gab es das schon fertig?
L:
Wir haben vorgeschlagen, dass es so Richtung Herr der Ringe gehen sollte, weil wir große Herr der Ringe- Fans sind und die Videoagentur hat dann Vorschläge dazu geliefert und wir haben uns dann halt dafür entschieden, bei uns heißt unser Video eigentlich auch immer nur Herr der Ringe 4 weil wir halt große Fans sind und Ravenheart auf dem Album auch zu den Dingen gehört, die wir auch mit einem Augenzwinkern betrachten können, es ist ne Spielerei mit dieser Fantasie-Szene und genauso ist das Video auch eine Spielerei mit dieser Szene.

GR: Man könnte für euch jetzt auch so einen eigenen Genre-Namen finden und das hat ich mir also auch schon vor unserem Gespräch so gedacht, das ist so eine Art Fantasie- Rock was ihr macht.
L:
Fantasie - Rock, ja ok, das ist so was wie auch Band wie Within Temptation oft gesagt bekommen, aber Fantasie ist nicht das stärkste Element bei uns. Aber Ravenheart bei dem Song an sich ist es sehr stark aber ich glaube das stärkste Element bei uns ist das wir 1000 Elemente haben. Das spielen ja alle möglichen Elemente rein. Wir haben auch eine Sitar und trotzdem sind wir kein Indien-Rock. Was haben wir noch? Wir haben kein Jazz-Rock und keinen James-Bond-Rock.

GR: Ich mein bei Snow White ist es ja auch schon fast wie so ein Auszug aus ´nem Musical, ihr habt ja stilistisch auf dem neuen Album, wenn wir da mal drauf kommen wollen, doch die Palette recht breit angelegt. Ne?!
L:
Ja, auf jeden Fall.

GR: Wie ist es denn dazu gekommen Schneewittchen mal so zu vertonen?
L:
Schneewittchen ist ja eigentlich nur ein Synonym und ist nicht das vertonte Märchen. Sondern es ist eigentlich so ein Song, also den Inhalt wollte ich schon lange mal sagen und es ist jetzt halt so gekommen das ich da einen Song zu schreiben konnte. Und zwar habe ich ganz arge Probleme mit stereotypen Frauenbildern bei uns in der Gesellschaft, genau darauf ist Snow-White angelegt und zwar auf ein gewisses stereotypes Frauenbild, was auch in der Gothic-Szene sehr gerne propagiert wird, womit ich jetzt nicht sagen will, das die ganze Gothic- Szene gleich ist (lacht) Da wird es jetzt tatsächlich feministisch bei mir.
Es gibt tatsächlich ein paar Männer, für die muss eine Frau so aussehen irgendwie und für die ist das Aussehen dann auch alles.

GR: Die sich dann auch genauso benimmt, ach Rollenbild, und so weiter.
L:
Ja genau diese und Snow- White ist im Prinzip der Song dagegen und Snow- White eignet sich deswegen so gut um es im Prinzip zu verschlüsseln, diesen Inhalt. Weil mir mal irgendwann aufgefallen ist, das Schneewittchen ganz schön blöd ist. Ich meine die lässt sich permanent vergiften und umbringen und der einzige Verdienst den sie hat, ist das die Zwerge stolpern und sie den ganzen Scheiß wieder auskotzt. Also, ich meine die macht doch eigentlich nichts richtig in dem ganzen Scheiß-Märchen und ich meine trotzdem ist Schneewittchen solche tolle Prinzessin! Nicht? Deswegen hat sich Snow- White ganz gut geeignet um das zu sagen.

GR: Das Tolle beim Märchen ist ja auch immer das die dann aufhören, wenn’s anfängt, wenn die dann nämlich geheiratet haben und lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage, da geht’s ja dann eigentlich erst los.
L:
Ja genau da kommt nämlich dann die Szene in der Schneewittchen hinter ihrem Prinzen herläuft und schreit: „Du hast die Zahnpastatube nicht richtig aufgerollt!“

GR: Wer war denn Schuld, dass der Apfel damals raus gefallen ist? Ja mag sein. Aber gerade bei diesem Stück fällt mir auf, dass, wenn man jemandem der euch nicht kennt, dieses Stück vorspielt, der könnte denken, das wäre aus einem Musical. Das ist also sehr angelegt, das man sich das auch als ein größeres Konzept vorstellen könnte.
L:
Ich weiß nicht. Darf ich mal anmerken, das ich Musicals an sich Scheiße finde?!

GR: Selbstverständlich aber ich meine es hat Elemente davon.
L:
Ja es ist sehr erzählend, das stimmt. Es ist auch im Prinzip untypisch für Xandria, aber insofern, wie ich eben erwähnte, auch schon wieder typisch, weil wir Freude dran haben untypische Sachen zu machen.

GR: Ich sage das noch mal. Ihr seid als Band sehr ungewöhnlich, weil ihr da eben eine eigene Farbe reinbringt. Das ist immer so ein abgedroschenes Sprichwort, aber bei euch trifft es ja zu, weil in der Form, du hattest schon Within Temptation genannt, ich hatte schon The Gathering genannt, trotzdem seid ihr aber in keine dieser Schubladen zu stecken.
L:
Ja, also wenn man schon Schubladenmäßig denkt, dann könnte man das ruhig tun. Es ist nicht so, dass ich jetzt einen Kopfstand mache, wenn da einer ankommt. Ich meine es hat alles so seine Daseinsberechtigung und auch Schubladen, aber ich würde es schon bevorzugen, wenn Leute sich Xandria anhören bevor sie zu Vergleichen mit anderen Bands kommen. Weil ich denke im Endeffekt machen wir doch eine eigene Sache und dafür machen wir es ja auch. Wenn wir eine Within Temptation- Huldigungsband wären, dann würden wir wahrscheinlich Without Temptation heißen oder so.

GR: Also, kommen wir noch mal zu der etwas rockigeren Ecke, die ihr ja auch habt, Black Flame und Keep My Secret Well sind ja schon Stücke, die ein bisschen mehr ins Tanzbein gehen. Auch so ein Teil des Ganzen, wie ist das denn so live, wenn ihr so die Reflektion des Publikums habt. Habt ihr Stücke, wo ihr sagt, das Publikum geht da besonders gut mit?
L:
Ja.

GR: Die habt ihr ja wahrscheinlich auch schon live vorgestellt, denk ich mal.
L:
Ja, Black Flame ist unser allerliebster Live-Song. Der ist live auch fast doppelt so schnell und doppelt so hart. Da wird jeder zum Punk. Naja, gut zum Punk vielleicht nicht, aber es doch schon mehr mittel. Keep My Secret haben wir live schon mal irgendwann gespielt, da versuche ich mich grad dran zu erinnern, ist aber live, ich glaube allein deshalb weil das für mich ein sehr trauriges Stück ist, jetzt nicht so der Song bei dem ich zum Bühnenflummy mutiere. Das ist dann eher was, wo ich dann ruhiger bin, weil der Inhalt für mich so was ist, wo ich mich frage wie man so was Exhibitionistisches überhaupt auf ein Album packen kann.

GR: Wobei, ja das wäre jetzt das Andere. Wenn man diese Songs ein paar hundert mal gesungen hat, lebst du diese Inhalte auch oder ist das nicht teilweise so, dass man sagt „ Ok, ich singe das zwar, weil ich die Texte kenne, aber ich kann ja nicht hundert mal zerknirscht sein oder wie in Snow- White jetzt hundert mal Emma rauslassen oder so. Wie ist das? Gehst du da jedes Mal bei jedem Stück wieder voll rein oder lässt du dich dann mal ablenken in Anführungsstrichen, singst mal was anders, guckst mal aufs Publikum? Ich meine man hat ja auch noch immer eine Performance nach außen.
L:
Natürlich guckt man so ein bisschen, wenn man merkt: „Ok die fangen an sich zu langweilen.“ Dann probiert man schon mal was aber im Normalfall ist es immer so, dass ich möglichst gut versuche mich dort rein zu versetzen, in die Gefühlssituationen der einzelnen Songs. Aber du musst es dir auch so vorstellen, wir haben ja fröhliche Songs, wir haben Songs die sinnlich oder erotisch in welcher Hinsicht auch immer, dann haben wir die Hass-Songs und die traurigen Songs und ich meine diese Songs sind alle jeweils in so einer Gefühlslage entstanden und auch aufgenommen worden. Und es ist schon so, dass wenn man da jetzt so einen einstündigen Auftritt hat, mit all diesen Songs, dann ist da schon manchmal so ein Spagat sich da jetzt hinzustellen und dann so ein juhu es geht mir gut lasst uns rocken Babies singen und danach dann so „Du Schwein, du hast mich verlassen“, das ist es halt. Obwohl so plakativ sind unsere Inhalte ja dann doch nicht. Aber es ist schon so, dass wir verschiedene Stimmungs- und Emotionslagen in unseren Songs haben und das ist live dann manchmal tatsächlich so, dass man die einen Songs dann besser nachfühlen kann als die anderen, aber das ändert sich auch ständig. Es ist nicht so, dass ich sagen kann, „Den Song kann ich von vornherein gar nicht mehr hören und den sing ich nur noch so runter“, das passiert nicht. Es kann sein dass man mal bei einem Auftritt denkt, „Ha, da habe ich jetzt gar kein Bock drauf“, aber meist findet man dann nach den ersten drei Takten dann wieder rein, weil man verbindet es ja damit. Es ist quasi anerzogen.

GR: Kommen wir noch mal zum Internet. Du hast schon gesagt, ihr verdankt praktisch auch einen großen Teil eures Erfolges dem Internet. Du weißt das die ganze Branche das Internet, zumindest dahingehend verteufelt, dass da ja nun all die bösen Raubkopierer sitzen. Diese ganze Problematik, das also die Verkäufe dadurch sinken und das Raubkopieren. Wie stellt sich das für euch da, so als relativ neue Band? Seht ihr das auch so dramatisch oder sagt ihr das sind auch Chancen, weil keiner mehr in Plattenladen geht und sich was anhört, wie früher?
L:
Ich glaube es hat verschiedene Ebenen. Und das von vornherein zu verdammen und zu sagen, die Leute die sich irgendwelche Titel aus dem Netz ziehen machen das Musikbusiness kaputt ist zu drastisch. Genauso ist es jetzt auch nicht ganz richtig zu sagen es hat keinen Einfluss darauf. Ich glaube, das muss jeder mit seinem persönlichen Gewissen und seinem Moralgefühl irgendwie ausmachen. Ich sehe mich da nicht so als Apostel, der sich da hinstellt und sagt hier. „Pfui, brennen ist böse böse!“.

GR: Nein ich mein das jetzt für euch. Wie ihr selber da Erfolg hattet. Für euch selber ist das im Moment nicht so relevant oder?
L:
Ja, also wenn wir viel aus dem Internet gezogen werden quasi ne, dann ist es ja so, dass wo wir es eigentlich hauptsächlich merken ist das wir halt nicht so viel Geld reinkriegen um es mal ganz klar zu sagen. Einerseits könnten wir ja sagen „Hey es geht uns ja um die Fans“, weil es ist ja trotzdem schön das Leute Xandria haben wollen, sonst würden sie es sich ja nicht aus dem Netz ziehen. Andererseits ist es aber so, dass dieses Geld aber auch der Plattenfirma fehlt und die Plattenfirma dann halt nicht mehr so viel gute neue Musik machen kann und unser nächstes Album nicht mehr soviel kosten darf. Also, das ist schon so ein Zusammenhang der da ist. Andererseits habe ich selbst extrem wenig Geld und wenn ich einen Computer hätte, wenn ich mir einen Computer leisten könnte, wer weiß ob ich mir nicht auch zwei drei Sachen aus dem Netz ziehen würde. Ich denke, wenn man das Album haben möchte, es sich kauft und sich dann irgendwo zusätzlich noch brennt, dann ist es absolut legitim. Zum Reinhören sowieso schon mal und ich kann doch nicht komplett verdammen. Im Endeffekt muss es jeder selbst wissen.

GR: Ihr wirkt dem Ganzen ja auch in unserem Sinne insofern entgegen, dass ihr ein sehr edles Album. Dass heißt , wer jetzt Xandria mag und Fans haben schon seit Jahrzehnten und seit Jahrhunderten einen Sammeltrieb, dem nutzt es ja dann sicherlich nichts auf irgend so einem zusammengebrutzelten Teil, ich meine auch bei euch ist es ja von der ganzen Zusammenstellung ein Edelteil, was man sich ja dann auch gerne mal wegstellt. Meint ihr nicht das über die Schiene dann vielleicht ein bisschen was kommt und vor allen Dingen, wir hatten jetzt viele Bands, die diesen so genannten Appell sagen: „Lasst uns nicht im Regen stehen, kauft euch die Scheibe“ und so weiter. Das man da vielleicht über den Weg auch was bewirken kann?
L: J
a also ich finde es immer schön, wenn Leute darauf Wert legen, wie das Gesamtkunstwerk ist. Ich meine da sind auch Fotos drin und Texte und im Zweifelsfall, wen es interessiert, eine Dankesliste oder mehrere sogar. Und ich habe selbst eine gebrannte CD und das ist eine Aufnahme der Carmina Burana die mir selbst zu teuer war. Ich muss mir nicht immer alles kaufen, aber eben halt mal was, was mich wirklich interessiert und was ich haben will und ich denke so, das finde ich schön, wenn Leute das schon machen allein aufgrund einer edlen Aufmachung oder so. Also, wenn es Einfluss auf die Leute hätte fände ich es sehr schön und es kann ja auch durchaus sein.

GR: Ja, also ich muss sagen, das war sehr offen, sehr ausführlich - Hast du noch einen Punkt den wir eventuell jetzt vergessen hätten? Der vielleicht für die wichtig ist, was die Fans von euch wissen sollten, was ein Anliegen von euch wäre, abgesehen davon, dass sie natürlich alle Millionenhaft in eure Konzerte strömen sollen und Platin bald die Wände pflastert.
L:
Ja ich kann es mit ´nem super guten Klischee abschließen, weil das ist uns in letzter Zeit so oft vorgeworfen worden dass ich das jetzt mal sage. Wir machen keine Popmusik! Wir sind Rock ´n Roll!

GR: Es gibt auch vergoldete oder Platin- Rockscheiben.
L:
Ah, soweit wollt ich jetzt nicht denken. Wir sind nicht Jeanette Biedermann Herrgott!

GR: Nein, nein. Aber wenn die gute Fee jetzt zu dir käme, das ist so unsere beliebte Standardfrage, und würde die Musikerin Lisa fragen, was möchte sie 2004 haben?
L:
2004? Glückliche Fans.

GR: Das ist ein gutes Statement. Ich bedanke mich. Alles Gute und natürlich sollen die Fans auch reichlich eure Homepage besuchen, die heißt da wie?
L:
www.xandria.de

GR: Dann danke dir. Tschüß!
L:
Danke dir. Tschüß!

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es gibt bisher 2 anhörbare Interviews von Xandria auf unserer Interviewsparte. Dieses von 2004

und eins

von 2007

 

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NEWS:
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TOURDATEN:
(Kann sein wir haben auch nur vergessen nachzutragen... Wenn Konzerttermine bekannt sind, ist auf   j e d e n   Fall was in der allgemeinen Tourdatenliste drin.)

Kontakt

Bandkontakt:
Offizielle Page: www.xandria.de

Booking + Promotion:
www.drakkar.de/xandria

 

 

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