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2066 Deutsche Bands

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Elara

Biografie

 

Zur Covergestaltung und dem Titel kann sei verraten, dass es sich bei Deli Bal (türk: verrückt machender Honig) um den halluzigenen Honig handelt, den die Bienen aus den Blüten der Rhododendren gewinnen. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass vermeintlich süße Sachen in der heutigen Zeit und Gesellschaft nicht immer zum Guten sind und die Sinne der Menschen trüben und vernebeln. Beispielsweise die Medienwelt, die mit süß wirkender Werbung zum blinden Konsum lockt sowie verführt und die Menschen fremdgesteuert an der Ausbeutung dieses Planeten mitwirken lässt.

 
Quelle: Band

Bilder
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Konzertbericht

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
2017 2017 Deli Bal CD

Rezensionen

Elara

Deli Bal

2017, PsyKa Records

 

Die Band schreibt sich selbst: [ELARA], aber das wird (nicht nur in unserer Datenbank) in Datenbanken nicht sauber verarbeitet.

 

Ich erhielt die vorliegende CD nach einem kurzen Gespräch mit Daniel Wieland, dem Bassisten und Sänger der Band am Merchstand anlässlich des Psychedelic Space Rock VI in Möhnesee zur Besprechung (sogar signiert!). Ich verfolgte dann den Auftritt der Band - nachzulesen in meinem Festivalbericht - mit bereits gesteigertem Interesse.

 

Nun finde ich endlich die Zeit zur Rezension des Silberlings, der mir hier mit einem liebevoll gestalteten Artwork in einem Fold-Out-Cover vorliegt. Es gibt keine Textbeilagen oder Booklet, was aber nicht weiter stört, obwohl ich mich schon für die Texte interessieren würde, um etwas mehr über die mystischen Zusammenhänge des psychedelisch so ausdrucksstarken Covers und der Musik herstellen zu können. Ich habe ein wenig recherchiert um mich dem Thema  anzunähern. Elara war wohl in der Mythologie eine Zweitfrau von Zeus, die ein klägliches Ende nahm. Allerdings gibt es auch noch den siebten Jupitermond gleichen Namens. Hmm, worauf geht der Name nun zurück? Deli Bal kann man zurückführen auf  den aus dem osmanischen stammenden Begriff für Krieger(Deli) und dem türkischen Wort Bal für Honig, was zusammen also so etwas wie Honigkrieger bedeuten könnte. Dafür sprechen auch die Bienen, die offenbar den Honig der aus den Augen des weinenden Gesichts fließt liefern. Wie schön dass Phantasie immer den Raum für Spekulationen und Interpretationen liefert. So wird selbst die Betrachtung eines Covers bereits zur anregenden Unterhaltung.

 

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch gleich noch erwähnen, dass man neben der CD auch eine wunderschöne von Eroc remasterte LP mit beigelegtem Poster bekommen kann, was die Optik sicherlich noch mal verstärkt (ich hab eh lieber diese wunderbare Haptik des Vinyls in der Hand, auch um meine alternden Augen zu schonen.) Allerdings hat die CD einen Bonustrack, der auf der Platte nicht angeboten wird.

 

Nun aber zur Musik. Aufgeteilt in fünf Titel, jeder zwischen 7:51 und 17:16 Minuten lang, kombiniert diese Scheibe vom Beginn bis Ende diverse Stile. Progrock, Stoner, Kraut und Psychedelic werden aufs Bunteste miteinander kombiniert. Erkennbar sind Einflüsse frühester Werke großer Namen, so erinnert beispielsweise der Gesang von Daniel Wieland – mich zumindest – an die Zeit als Peter Gabriel noch bei Genesis sang und irgendwo auch an den Beginn der Pink Floyd Ära mit Roger Waters. Eben an diese - finde ich - denkt man auch beim so sauberen Klang der Gitarre von Felix Schmidt, der sein Instrument mit technischer Brillanz und einem gehörigen Effektgerätebundle durch die Stücke lenkt. Das alles wird zusammengehalten vom wummernden puren Bass Daniels und dem filigran und absolut rhythmischen Schlagzeug seines Bruders Martin Wieland. Herauszuhören sind auch leicht orientalisch beeinflusste  Passagen die mich an Alev erinnern, eine Münchener Band die sich leider schon aufgelöst hat (wie schade!). All diese Anlehnungen sind jedoch wirklich nur marginal und keinesfalls bekommt man den Eindruck als würde da kopiert oder nachgeahmt. Ganz im Gegenteil, die Band versteht es das alles zu ihrem eigenen Stil zu verknüpfen, der für mich eine faszinierende Eigenständigkeit entwickelt.

 

Im Unterschied zum Liveauftritt arbeitet man auf dem Album noch mit einer von Christian Wick als Gastmusiker zusätzlich eingespielten Hammondorgel, die das Klangvolumen nochmals so richtig in den krautig-psychedelischen Underground befördert. Besonders schön sind auch die sehr häufigen Wechsel von ruhigen, zarten Parts hin zu Passagen der völligen psychedelischen Verausgabung. Mag sein, dass diverse Rezensionen daher eine Parallele zu Grobschnitt herausdeuten möchten. Dem kann ich mich allerdings absolut nicht anschließen – und als Grobschnittfan seit 1973 weiß ich da wovon ich spreche. Überhaupt finde ich, dass Elara es nicht nötig hat in eine Schublade verfrachtet zu werden, dafür sind sie zu eigenständig in ihrem Werk. Ich möchte also noch mal drauf verweisen, dass alle von mir genannten Stile und Namen lediglich der ungefähren Beschreibung dienen und keine Vergleiche darstellen sollen!

 

Auf dem letzten und längsten Titel Harmonia verstärkt sich die Band nochmals durch zusätzliche Vocals von einem weiteren Gastmusiker, Felix Seyboth, wodurch sich aber weder Sound noch Arrangement stark verändern.

 

  1. Deli Bal   8:32
  2. Amida   12:41
  3. Quarantamia   7:51
  4. Trimenon (Bonustrack)   9:42
  5. Harmonia   17:16

 

Für mich zählt Deli Bal zu den ganz besonders erwähnenswerten Alben dieser Zeit und ich kann diesem Silberling nur jedem ans Herz legen, der wie die Band den Standpunkt vertritt, dass Musik keine Konsumware ist sondern ein Lebensgefühl erzeugen muss. Da bin ich absolut dabei!

 

Fazit: Diese Scheibe gehört in jeden Plattenschrank!

 

Harald Stimpel

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