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2011 Deutsche Bands

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Mysidia

Biografie

Die Band wurde Ende 2000 / Anfang 2001 unter dem Namen Transmigration gegründet. Nach Umbenennungen und Umbesetzungen spielten Mysidia ihren ersten Gig im Mai 2004 auf der BK'04, wo sie auch einen ersten eigenen Song (Jägwahh) präsentierten.
Standort ist derzeit Hamburg.
Anfang 2005 benennt sich die Band in Mysidia Science Theater um - angelehnt an einen Film namens Mystery Science Theater 3000.
Nach mehreren nicht zustandegekommenen Auftrittsversuchen fand das zweite Konzert auf der Nippon Island Convention 2005 in Bad Fallingbostel statt, gleichzeitig Releaseparty für die erste CD-Demo einer deutschen J-Rock-Formation. Allerdings nur zu viert, da Shizo kurz vorher ausgestiegen war.

[Mit Beiträgen von: Jürgen Hornschuh]

Bilder

2002
Transmigration

2004
Promo-Foto
Quelle: Band

2004
Promo-Foto
Quelle: Band

29.05.2004
Neustadt, BK'04
Foto: Jürgen Hornschuh

29.05.2004
Neustadt, BK'04
Foto: Jürgen Hornschuh

29.05.2004
Neustadt, BK'04
Foto: Jürgen Hornschuh

29.05.2004
Neustadt, BK'04
Foto: Jürgen Hornschuh

29.05.2004
Neustadt, BK'04
Foto: Jürgen Hornschuh

29.05.2004
Neustadt, BK'04
Foto: Jürgen Hornschuh

29.05.2004
Neustadt, BK'04
Foto: Jürgen Hornschuh

29.05.2004
Neustadt, BK'04
Foto: Jürgen Hornschuh

29.05.2004
Flyer zur BK'04

22.08.2004
Hamburg
Foto: Jürgen Hornschuh

22.08.2004
Hamburg
Foto: Jürgen Hornschuh

22.08.2004
Hamburg
Foto: Jürgen Hornschuh

22.08.2004
Hamburg
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

4.6.2005
Bad Fallingbostel, NiCon
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

17.9.2005
Kassel, Connichi
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

4.3.2006
Hamburg, Chisaii
Foto: Jürgen Hornschuh

Konzertbericht

Berichte

Auftrittshistory:

29.05.2004 Neustadt a.d.Weinstraße, Saalbau, BK'04
04.06.2005 Bad Fallingbostel, Kursaal, NiCon
17.09.2005 Kassel, Stadthalle, Connichi
05.11.2005 Berlin, Fontanehaus, MMC
04.03.2006 Hamburg, Haus für Jugend und Kultur, Chisaii
28.10.2005 Tornesch, JottZett
17.06.2006 Bad Fallingbostel, Kursaal, NiCon

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
2004 (präsentierte eigenes Material live) LP
2005 Normales Bild (DemoCD) LP

Rezensionen

Normales Bild (2005, Demo-CD)
Sechs Schülerinnen, deren Wohnorte in Koblenz, Hamburg, Magdeburg und Ratzeburg lagen, schlossen sich 2000 unter dem Namen Transmigration zusammen und begannen Instrumente zu lernen, um "J"Rock in einem Land zu spielen, das sich größtenteils japanischer Kultur verweigert. Wie groß waren die Chancen, mit diesem Vorhaben zu scheitern?
Sie haben sich durchgebissen, Umbesetzungen ebenso wie Umbenennungen (5to11, Mysidia) überstanden und leben heute in Hamburg und Bremen. Ihre anfänglich sperrig-schrulligen Pseudonyme verkürzten sich auf 1-2 gefällige Silben und die Band heißt inzwischen Mysidia Science Theater, Tribut an den schrägen Humor des Ulk- Science Fiction Films Mystery Science Theater 3000, den sie alle teilen.
Der erste Tonträger einer von J-Rock beeinflussten Band in Deutschland - wie lang warten wir Fans schon darauf. Es wurden ja schon einige Namen gehandelt, denen man es zugetraut hätte. Deren Rückschläge führten dann jedoch dazu, dass Mysidia - verdientermaßen - den ersten Zug tun durften. Normales Bild ist also keine Scheibe wie jede andere.
Trotzdem sollten die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden, denn die Gelegenheit zum gemeinsamen Proben fehlte über Jahre hinweg. Bis zum Zeitpunkt des Demo-Release fand gerade ein einziges Konzert statt und praktisch alle Mitglieder in dieser Band begannen mit der Gründung bei Null.
Es wäre also verwegen zu behaupten, die Musik klänge nicht stellenweise etwas holprig. Wie könnte es anders sein. Aber sie spiegelt einen gewissen Pioniergeist, der typisch ist für J-Rock, typisch für den Hunger der Fans nach dieser Musik - und typisch für Mysidia Science Theater.
Bidou, der Opener, stammt aus eigener Feder. Sehr punkig-grungige Attitude auf die ersten Takte. Englische Lyrics. Zunächst nichts, das auffiele. Hat was von Nirvana. Die erste Strophe ist jeoch noch lang nicht durch, da wechselt die Sprache ins Japanische. Der Song wandelt seinen Charakter schnell in Richtung Alternative Rock / Popcore.
A Vision startet ähnlich durch, überrascht aber mehr noch als Bidou durch schnelle, dreckige Gitarren sowie gemeine Schlagzeug- und Bassprügel. Wäre nicht Aqs Stimme, man wähnte Motörhead zu lauschen. Das Original stammt allerdings von Luna Sea und enthält hauptsächlich japanische Lyrics.
Bei Jägwahh wiederum handelt es sich um eine Eigenkomposition. Ihre älteste übrigens. Erneut sehr punklastiger gemischtsprachiger Alternative Rock, aber ausgestattet mit diesem Tequila-Feeling. Natürlich ohne Saxophon. Dafür reiten Sui und Shizo fiese Rhythmusgitarrenatacken.
Ain't Afraid To Die, könnte ich mir gut vorstellen, wird die Band noch in ferner Zukunft verfolgen. Die Mysida-Interpretation der Dir En Grey -Ballade überraschte bereits auf dem ersten Konzert (Bonenkai 2004) und zaubert auch auf CD wieder Gänsehaut herbei. Kyos charakteristische, eigentlich unverzichtbare Stimme teilen sich Aq und Tama (b) bzw. ersetzen sie im Duett. Unglaublich, was sie daraus machen. Sogar die Streicherparts am Ende des Tracks sind reproduziert worden. Überhaupt sehr gefühlvolle Arrangements, bis hin zu Kleps gelungenem Schlagzeugspiel.
Bessere Feinabstimmung hätte der Aufnahme zwar gut getan, aber alles in allem halte ich Ain't... sowohl live als auch hier auf CD für das Glanzstück der Band, weil Mysidia mit einfachen Mitteln sehr viel von der ursprünglichen Stimmung des Songs transportieren.
Geduldige Hörer werden einen hidden track am Ende des Demos bemerken, auf dem spontimäßig deutsch gealbert wird. Mehr sei aber nicht verraten.
Ich denke, das Demo ist mehr als das kleine Geld wert, für das es verkauft wird. Wer sich angesprochen fühlt, darf ruhig ein Ohr riskieren. Zwar bleibt noch reichlich Spielraum für Verbesserungen, aber die Band hat im letzten Jahr hart an sich gearbeitet und ein - wie ich finde - akzeptables Debüt hingelegt.
Normales Bild wurde am 4.6.2005 auf der Nippon Island Convention (NiCon), einem kleinen Anime/Mangatreffen in Bad Fallingbostel released. Der Preis betrug 4 Euro. Am selben Tag hatten Mysidia Science Theater dort ihr zweites Konzert. Leider war Gitarristin und Gründungsmitglied Shizo kurz zuvor ausgestiegen und daher nicht mehr mit von der Partie, so dass nur vier Leute auf der Bühne standen. Das hinderte sie nicht daran, die Hütte zu rocken.
Es sei angemerkt, dass die meisten der vielleicht 40 oder 50 Zuhörer ein Scheibchen mit nach Hause nahmen.
[Jürgen Hornschuh]

Interviews

Hamburg, 21.08.2004
GR:= Jürgen Hornschuh für German Rock News

Am Tag, als Mysidia ihren neuen Proberaum in einer alten Fabrik bezogen, reiste ich mal eben nach Hamburg, um den Fünfen ein wenig auf den Zahn zu fühlen. Sicher wären die meisten Fragen auch telefonisch oder per eMail zu klären gewesen, aber dabei kommt natürlich selten die selbe Energie rüber, als wenn man einander gegenüber sitzt.
Die J-Rock-Fans haben zwar zum Zeitpunkt des Interviews gerade mal ein Promo-Video vom ersten (und bisher einzigen) Gig am Start. Als Musikschreiberling kann man sich jedoch keine besseren Gesprächspartner wünschen: aufgeschlossen, locker, unverkünstelt.
Für mich hat sich die Fahrt auf jeden Fall gelohnt, denn ich konnte nicht nur den Proben für ein scheußlich schweres Coverstück beiwohnen, sondern erkenne echte Punks ab sofort an den Gummi-Küchenschaben in der Zuckerdose und bekam sogar eine geschenkt *freu*
Das Interview selbst bot viel Anlass zu Gelächter und fand mit vollzähliger Band statt: Aq (Sängerin), Klepto (Schlagzeugerin), Sui und Shizo (Gitarristinnen) sowie Tama (Basser).

GR: Ihr seid dieses Jahr im Mai auf der Bonenkai aufgetreten - zum ersten Mal überhaupt. Ist das richtig?

Aq: Wir hatten eine kleine Probeveranstaltung mit geladenen Gästen, u.a. Farcefood aus Bad Segeberg - Werbungs-Icon *blinkblink* :) - und Dai von Psy war auch da... und meine beste Freundin, und... sollen wir die jetzt alle namentlich nennen? (allgemeines Gelächter) Wir können dir ja eine Liste geben.
Jedenfalls haben wir da unser ganzes Bonenkai-Programm mal vorgestellt, damit wir merken, wie das ist, vor Publikum zu spielen. Das war schon... anders.

Shizo: Es war schon seltsam, denn sonst war zwischen den Stücken immer Stille gewesen und irgendeiner von uns sagte dann "Yo, gut, machenwa ma det nächste." Als dann all die Leute da waren, klatschten sie alle zwischen den Stücken. Das war irgendwie strange, weil wir gar nicht dran gewöhnt waren.

GR: Wie ist der BK-Gig aus eurer Sicht verlaufen?

Tama: Um einiges besser, als ich gedacht hätte. Wir waren glaube ich um nichts schlechter, als wir jemals im Proberaum waren. Ich hab ab und zu gezweifelt, ob das wirklich schon bühnenreif ist, aber das war’s dann tatsächlich. Wir haben das best mögliche aus dem Proberaum mit rüber gebracht, zum Teil fast besser, hatte ich den Eindruck. Die Drums muss ich mal total loben. Die haben sich selbst übertroffen.

Klep: Als wir Ain't Afraid To Die angefangen haben, das war echt gänsehautmäßig. Als die Leute angefangen haben zu kreischen nach den ersten Akkorden, das war krass.

GR: Wart ihr aufgeregt?

Klep: Nein, eigentlich gar nicht. Wir haben schon auf Ausbuhen getippt.

Aq: Wir dachten, entweder sie lieben uns oder sie hassen uns, für das, was wir jetzt machen, weil wir das ja schon mit Transmigration probiert hatten. Also, nicht "wir", ich war damals nicht dabei (lacht) Ich hab damit nichts zu tun.
Qualitativ war es jetzt um einiges besser. Das lag wohl auch am Adrenalin, da ist man glaub ich noch ein bisschen mehr angespornt. Emotional war es unglaublich. Wie das Klep schon sagte: Ich hätte nie damit gerechnet und grinste die ganze Zeit nur von einem Ohr zum anderen. Es passte überhaupt nicht zur Stimmung, aber es musste einfach sein, es war einfach so überwältigend.

Tama: Ich singe ja noch in einer anderen Band, die nichts mit diesem Musiksektor zu tun hat, sondern "Normalo"-Rock macht. Da mussten wir uns über Jahre ganz schön anstrengen, um überhaupt irgendwie mal Publikumsreaktionen zu bekommen. Aber hier war's ein super Einstand, weil wir gleich mit erhobenen Armen und herumspringenden Leuten begrüßt wurden. Das ist außerhalb dieses Genres wahrscheinlich nicht so einfach hinzukriegen. Wir haben vorher nicht damit gerechnet, dass gleich vom ersten Lied an alles vorne steht und mittanzt. Viel besser kann man nicht anfangen.

GR: Ist die MangasZene an euch herangetreten, oder habt ihr den Auftritt selbst klar gemacht?

Aq: Vitamin B! Ich bin seit 2001, also seit es die MangaSzene gibt, Redaktionsmitglied und schreibe sporadisch. Auf deren Mailingliste wurde gesagt: "Dann und dann ist die Bonenkai". Als bei uns soweit klar war, dass wir das gerne machen würden, hab ich einfach gesagt: "Gut, dann würden wir gern mit unserer Band auftreten." Da hieß es dann sofort: "Ja Mensch, klasse, kommt alle rein, wir knallen uns einen." Es gab keine großartigen Anforderungen von wegen irgendwelche Probenvideos oder so, die wir da hinschicken mussten, sondern die haben sich einfach gefreut, dass jemand da war, der Showprogramm machen wollte und haben auch nicht gefragt, ob wir gut wären. Wir hätten ja auch total scheiße sein können. Das war ihnen eigentlich egal. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir nicht viel machen mussten um da reinzukommen.

Tama: Sonst hätten wir so schnell keine Auftrittsmöglichkeit bekommen, wie wir später gesehen haben.

GR: Tama, du sagtest, die nächsten beiden Auftritte stehen allerdings nun fest. Kannst du sie grade noch einmal nennen?

Tama: Das nächste Live ist am ersten Oktoberwochenende, am Samstag in Potsdam auf dem sogenannten Vam-Matsuri (Anm.: 2.10., s. manganimedo.com) Eventuell spielen wir noch am letzten Oktoberwochenende (Anm: 30.10. im Berliner Columbia Club), vermutlich auf dem gleichen Festival, auf dem auch D'espairs Ray auftreten werden. Aber das ist eher unsicher, weil unser Material als nicht soo toll bewertet wurde.Auf jeden Fall auch auf der nächsten Bonenkai.

Shizo: Mal sehen, was noch zwischendrin liegt. Japantage oder so was.

GR: Das sind alles irgendwie mit Japan verknüpfte Veranstaltungen. Könnt ihr euch vorstellen, auch andernorts aufzutreten, eventuell solo in Clubs?

Shizo: Momentan ist es halt so, dass wir hauptsächlich japanische Musik spielen. Unsere eigenen Songs sind teilweise japanisch, aber wir wollen auch ein bisschen mehr Englisches machen, vielleicht auch ein wenig in Deutsch. Festlegen tun wir uns überhaupt nicht. Wir probieren's erst mal aus.

Tama: Musik in dieser Richtung zu machen war halt auch die Idee, die die Band zusammengebracht hat. Wohin sich das entwickelt, werden wir noch sehen. Wenn man uns irgendwo sieht und uns Leute von Clubs irgendwie ansprechen würden, ob wir auch bei ihnen spielen würden, würden wir auf keinen Fall nein sagen. Auch wenn’s dann schwieriger wird, das Publikum zum Springen zu kriegen (lacht). Im Grunde sind wir nicht festgelegt.

GR: Mysidia sind aus Transmigration entstanden. Hier würde ich euch bitten, deren Geschichte kurz zu erzählen, wie sie entstanden sind und wie sich daraus schließlich Mysidia entwickelt haben.

(allgemeines aufgeregtes Gemurmel)

Klep: Sui ist Gründungsmitglied (korrigiert sich:) gründungsverantwortlich. Sui ist schuld.

Tama: Jetzt lasst sie doch auch mal reden.

Shizo: Also, passt auf. Sui sagt jetzt...

Sui: Ich weiß gar nicht mehr, wie das anfing. Es war auf der Animagic 2000, wo ich zufällig in einen X Japan Videoraum reinrannte und erst mal dachte, mindestens vier von denen sind Frauen...

(alle grinsen wissend)

Shizo: ...aber vielleicht auch Transen...

Sui: ..auf jeden Fall kam ich da raus und dachte nur: "Das ist total geil, das will ich auch machen." Ich konnte kein Instrument. Ich konnte nichts. Ich kannte niemand, der ein Instrument spielen konnte. Und gründete eine Band - zumindest in meinem Kopf. Ich war mit Shizo befreundet und eines Tages holte sie eine Gitarre raus und klampfte drauf rum. Ich: "Du bist schon mal mein Mann."

Shizo: Danke.

Sui: Dann sagte Klep: "Ich spiel übrigens Drums, oder hab mal gespielt..." und ich: "Ok, toll, nehmen wir dich auch."So ging das immer weiter, bis sich auch noch Sänger und Bassist eingefunden haben und eigentlich auch eine Keyboarderin...

Aq: ...die immer unabkömmlich war...

Sui: Ich hab dann Akustikgitarre gespielt, eine E-Gitarre gekauft, und endlich traf man sich auch mal zu einer Probe...

GR: Wann habt ihr das erste Mal gemeinsam geprobt?

Sui: 2002 fingen wir an.

GR: Wow, so spät?

Klep: Wir brauchten allein ein Jahr, bis wir die Leute zusammen hatten.

Sui: Ja, das stimmt.

Shizo: Wir haben das alles perfekt geplant. Wir trafen uns in einem brokatbesetzten Wohnzimmer...

Sui: ...in meinem Wohnzimmer. Bei meinen Eltern. Rosa Brokat...

Shizo: ...mit Glasschränken und Porzellanfigürchen, und den schwarzen Todes-Instrumenten...

Klep: Das sah so klasse aus!

Sui: ...und einem geliehenen Schlagzeug. Na ja, die Band ging dann irgendwann in die Brüche. Der harte Kern blieb halt über und wollte weiter proben.

Shizo: ...wir drei (Shizo, Klep + Sui) und Aq.

Sui: Aq war ebenfalls da, aber auch wiederum nicht. Jedenfalls wollten wir uns nicht hängen lassen. Wir trafen uns dann zu dritt in den Sommerferien in einem leerstehenden Klassenzimmer...

Shizo: Ne ne, das war Silvester.

Sui: Echt? Silvester in einem leerstehenden Klassenzimmer, das meine Eltern organisiert hatten...

Shizo: Im Sportheim?

Sui: ...und coverten die Ärzte. Das war sehr traurig (allgemeines Gelächter). 1/2 Love Song, Die Allerschürfste, ja, und Kirby's Dreamland (kriegen sich alle nicht mehr ein)

Tama: Für alle, die's nicht kennen: Das ist ein Nintendo-Spiel.

Sui: Dann trafen wir Tama und dann wurde es endlich alles gut.

Shizo: Und Aq entschloss sich dazu, "aq"tiv Sänger zu werden.

Aq: g'ackt (Genöle im Hintergrund)

GR: Dass die Band auseinander gegangen ist, lag allein an den großen Distanzen? (Anm.: Die Mitglieder lebten damals über ganz Deutschland verteilt)

Sui: Nein, das lag eigentlich gar nicht an den großen Distanzen. Es lag an ziemlich harter Kritik die wir bekommen haben (Anm.: für ein Wohnzimmer-Demo von Ain't Afraid To Die von Dir En Grey). Wir hätten auf der Bonenkai 2002 auftreten können. Wir hatten das Angebot, aber wir hatten auch erst ein Lied. Es war also völlig unrealistisch. Aber wir hatten vorab eine so vernichtende Kritik gekriegt, dass zwei von uns sagten, sie hätten keinen Bock, sich sozusagen "unwissendem" Publikum auszusetzen, das selbst nicht unbedingt was von Musik versteht.

GR: 5to11 - so hab ich zumindest gehört - steht irgendwie ebenfalls in Bezug zu euch. Stimmt das und was hat's damit auf sich?

alle: Was der alles weiß. Wo hast du denn das wieder her?

GR: Ist mir irgendwo mal über den Weg gelaufen und wurde mit Transmigration bzw. Mysidia in Verbindung gebracht. Irgend ein Forum vermutlich.

Shizo: Auf der ersten Probe haben wir zwei Stunden damit verschwendet, einen Namen zu suchen. Alle Vorschläge wurden vernichtend ins Jenseits befördert (Anm. d. Red: Sag doch einfach "abgelehnt" *g*) (Anm. v. Shizo: Das wäre zu einfach :)) Wir saßen morgens in der Küche rum, und da hing diese elende Küchenuhr, die schon seit Jahren still steht - auf...

alle: ...fünf vor elf!

Shizo: Wir dachten es wäre ein geiler Bandname. (allgemeiner Protest)

Tama: Eigentlich nicht.

Shizo: Später dann nicht, aber in dem Moment erschien uns das irgendwie geil, auch wenn's klingt wie ein Dancefloor-Act. Und deshalb - weiß ich nicht - wurde dann irgendwann Mysidia draus.

Tama: Es stand ziemlich schnell fest, dass 5to11 nur ein Übergangsding war, weil wir uns auf nichts einigen konnten und einen Namen wollten.

Shizo: Es gab auch zwei andere Namen. Ich war ja immer für The Stinky Pinky ... (unverständlicher Ausdruck, dem allgemeines Gelächter folgte), aber das wollte niemand. (Anm. v. shizo: heißt: the stinky-pinky-gulp'n'guzzle-big-rick-snooze-O-stop.)

Tama: Richtiiiiig. Ich möchte den Wichtigsten sagen! (siehe unten!) Da kann ich noch mal punkten. Fritz W. war ganz hoch im Kurs, ja! Was immer das auch genau bedeuten mag. (Anm. v. Aq: Herzliche Grüße an Fritz W. an dieser Stelle.)

Sui: Straight The Fries

Tama: Straight The Fries war mit einer der besten. Soll ich ihn erklären? (alle schütteln den Kopf) Nein, lieber nicht. Also echt, graaaade die Pommes...
Shök Pink war auch groß im Kommen. Der war doch von dir...

Shizo: Aber so'n Bassist sagte, (äfft Tama nach) "Das klingt wie eine Mischung aus Shakira und Pink. Das könnt ihr nicht machen." (Anm. v. shizo: das sagte eigentlich ein Bekannter von uns, als er den Namen hörte. Aber das ist eigentlich nicht so wichtig ^^;; )

Tama: In der Nacht nach dem ersten Bonenkai-Gig hatten wir eine Disussion im Burger King, ob wir nun den Namen ändern wollen oder nicht, denn einige sind immer noch nicht ganz zufrieden damit. Ich hab dann gesagt, dass ich auch unter Bratwurst 66 (Anm. v. Tama: DAS war jetzt der meiner Meinung nach Beste!) spielen würde. Es ist mir einfach scheißegal. Ich glaube wir können erst dann einen richtigen Namen für uns finden, wenn wir wissen, in welche Stilrichtung wir eigentlich gehen wollen. Im Moment covern wir ja (fast) nur und fangen grade zwei neue Stücke an. Eins war ja schon fertig und die zwei sind zu zwei Dritteln fertig. Dann sehen wir langsam, in welche Richtung es geht. Es ist nicht auszuschließen, dass wir uns nochmals umbenennen.

GR: Ihr messt dem Namen Mysidia also keine spezielle Bedeutung bei.

alle: Nein. Überhaupt nicht.

Aq: Weißt du, was Mysidia ist?

GR: Final Fantasy?

Aq: Genau. Mysidia ist eine Stadt in Final Fantasy IV, einem uralten Super-Nintendo Spiel.

Tama: Es ist halt etwas, worauf wir uns geeinigt haben, aber die Band verbindet nichts wahnsinnig Besonderes damit.

GR: Bestehen dann wenigstens besondere Beziehungen zu Anime und Manga?

Shizo: Nur, dass wir uns alle darüber kennengelernt haben.

Sui: Ja, uns überhaupt erst mal gefunden haben.

Tama: Ich glaube, die J-Rock-Szene gibt es nur, weil es eine Anime/Manga-Szene gibt. Wir kommen alle aus der Animeszene... außer dir vielleicht. Ja genau, sag doch mal. Jetzt interviewen wir dich (Gelächter).

GR: (eingeschüchtert) Ich bin direkt mit X Japan eingestiegen, ohne Umwege.

Tama: Ich muss im gleichen X Japan Videoraum gesessen haben wie Sui auf der Animagic 2000. Irgendwie müssen wir uns schon tausend Mal über den Weg gelaufen sein und haben uns dann auf noch bekloppteren Umwegen getroffen. Wie war eigentlich die Frage?

Aq: Ob's Bezug zur Animeszene gibt.

Tama: Ähm ja, so einen Background haben wir irgendwie alle.

GR: Wie alt seid ihr und was macht ihr berufs-/ausbildungstechnisch?

Tama: Ich bin ausgebildeter Buchhändler und studiere jetzt Japanologie. Ich bin 26, der alte Sack der Band, und der Einzige männlichen Geschlechts.

Shizo: Ja, also ich bin ausgebildete Abiturientin, werde demnächst 22 und studiere Japanologie und Geschichte.

Sui: Ich bin 20, studiere ebenfalls Japanologie. Aber ich will da bald weg, was anderes machen. Möglichst Design oder so was.

Klep: Ich werde demnächst 19 und werde auch anfangen, Wirtschafts-Japanologie zu studieren - in Bremen, dann bin ich endlich dichter dran an der Band.

Aq: Ich bin 22 und ich bin auch gelernte Buchhändlerin. Wir sind die Band für gestrandete Buchhändler. Ich pendle zwischen sämtlichen Pinneberger Buchhandlungen hin und her, je nachdem, wer mich gerade will. Vielleicht schaff’ ich das nächstes Jahr ja doch noch, Kunstgeschichte zu studieren.

(Die Band amüsiert sich darüber, dass ihr Interviewer studierter Bibliothekar ohne Anstellung ist)

GR: Welche Musik hört ihr privat, wenn’s gerade mal nicht J-Rock ist?

Tama: Zur Zeit hör ich so viel japanisches Zeug, dass ich erst mal überlegen muss...

Aq: Ich hör Rock, eigentlich nicht sooo viel Japanisches. Meine derzeitigen Lieblingsbands sind Luna Sea, Ash und Muse - viel, was aus Großbritannien kommt mag ich sehr gerne. Und natürlich die guten alten Ärzte.

Klep: Ich hör die härteren Sachen gerne, sag ich jetzt mal. Linkin Park z.B. aber auch so was wie Placebo, etwas das individuell ist oder auch mal das was gerade so im Radio läuft. Nicht gerne zwar, aber es ist zum nebenbei hören ganz gut.

Sui: Jooa, also ich bin zur Zeit auf einem musikalischen Neufindungstrip. Ich habe gerade nichts, was ich besonders toll finde, aber was ich immer mag sind Filmsoundtracks.

Shizo: Ich auch. Eigentlich hör ich meist Rock und Metal und so'n Zeug...

Aq: Wenn Shizo mir eine Kasette aufnimmt, frage ich mich bei bestimmt der Hälfte der Stücke: "Was soll das? Was ist das? Gab's das mal? Hat das Sinn?!"

Shizo: Ein paar Lieblingsbands von mir sind Metallica, Ärzte. Und Björk; ich mag Beethoven und Vivaldi in letzter Zeit auch ganz gerne, System Of A Down... hab ich die Ärzte schon erwähnt?

GR: Noch nicht sehr oft ;-)

Shizo: Es gibt viel zu viele Bands, die ich mag.

Tama: Im Grunde geht’s mir auch so. Ich hör durch die Bank fast alles, von den verhassten Onkelz...

GR: Sie sind tooot, sie sind tooot

Tama: ...über Rammstein, Meditationsmusik... stimmt, sie sind tot... ich hör auch so New Age Kram a la Mike Oldfield oder Kitaro. Oder Linkin' Park, Rage Against The Machine, die's ja leider auch nicht mehr gibt. Ich schließe nichts aus. Auch Luna Sea... (aufgeregtes Gemurmel). Eigentlich bin ich überhaupt nicht festgelegt. Manchmal sogar HipHop. Alles, bei dem ein Gefühl rüberkommt, das mich anspricht.

GR: Wie weit seid ihr nun im Detail mit euren eigenen Songs?

Tama: Es sind zwei in Arbeit, die beide ungefähr gleich weit sind. Wir sind grade mit uns selbst am Ringen, welchen wir zuerst fertigstellen werden, weil wir den auf dem nächsten Gag, äh Gig bringen wollten. Der erste Song war ja eher so klamaukig, so'n Spaßsong, sag ich mal. Aber die beiden Neuen werden beide härter und gehen in eine schnellere rockigere Richtung. Bisher gibt’s nur Gitarren und Bässe...

Klep: Nur der eine ist schneller! Der andere ist langsam.

Tama: Wie jetzt?

Klep: Der, von dem wir nur den Refrain fertig haben...

Tama: Nö, wir haben jetzt Strophen und alles...

Klep: ????

Tama: Ja, nicht fertig. Zwei Drittel. (allgemeines Gekicher)

GR: In welcher Sprache sind die Texte gehalten?

Tama: Die haben noch keine Texte, aber ich bau auf jeden Fall was japanisches ein in meinen Song. Ich hab da einfach Lust drauf. Ich finde, Japanisch ist eine Sprache, auf die man cool singen kann, weil sie sowohl hart als auch weich ist und sich gut umbrechen lässt. Das geht mit Deutsch manchmal nicht, das klingt dann dumm.

GR: Ihr schließt die Verwendung anderer Sprachen wie Englisch also nicht kategorisch aus?

Tama: Nein, auch Deutsch schließen wir nicht aus. Im Grunde haben wir uns nicht auf Japanisch festgelegt. Ich find’s nur cool, studiere es auch gerne, aber festlegen wollen wir uns nicht.

GR: Gilt das auch für die stilistische Ausrichtung? Werdet ihr bei einer eher an Punk und noisy Alternative orientierten Musik bleiben?

Tama: Das trifft’s zwar schon ein bisschen, aber dafür müssten wir wenigstens die beiden Lieder fertig haben, um es richtig einschätzen zu können.

Shizo: Unseren Stil müssen wir erst noch entwickeln.

Tama: Aber Alternative / Noise mit Schraddelei triffts schon ganz gut.

Shizo: Neuss ist ein Ort, glaub' ich

Tama: Im Grunde gibt’s noch keinen Stil. Es wird wohl rockig, punkig. Unser Geschmack geht in die Richtung.

Klep: Die Bands, die wir hören, sind schließlich auch nicht alle vom selben Schlag.

Tama: Eben. Wenn man Luna Sea und Dir En Grey vergleicht, sind die in der Anfangsphase dicht bei einander, aber in der Endphase sehr weit auseinander.

Klep: Nenn doch nicht immer die gleichen Bands! Nimm mal was Anderes.

Tama: Z.B. Hide und... Hide ist auch keine Band. Egal. Ich glaube, wir haben rübergebracht, was wir sagen wollten.

GR: Schon gut. Bin mit der Antwort ganz zufrieden. Der Kandidat hat 100 Punkte.
Wie wichtig ist für euch das Visuelle? Ich habe euch ja über die Ecke kennengelernt und ihr seid Mitglied im Visual Germany -Bandforum. Andererseits war auf der BK'04 zu sehen, dass dieser visuelle Aspekt nur teilweise rüberkam.

(aufgeregtes Geschnatter)

Tama: Da sagt am Besten jeder Einzelne was dazu. Wie du auf der Bonenkai gesehen hast, haben wir uns insgesamt darauf geeinigt, dass jeder sich so weit visual macht, wie er gerne möchte. Ich selbst mag visual total gerne, aber es passt überhaupt nicht zu mir. Ich müsste mir vermutlich die Bärte weghauen und mir lange Haare wachsen lassen. Ich hab auch überhaupt keinen Bock mich zu schminken, muss ich mal ehrlich sagen. Ich hab keinen Bock, visual zu sein, find's aber cool, find die Musikrichtung cool, mag's an mir selbst nur nicht. Ich geh eher Richtung Punk.

Shizo: Ja, noch einer. (Gelächter)

Sui: Ja, das stimmt. Ich hab das Visuelle auch eher abgelegt, denn das bin ich einfach nicht mehr. Vielleicht höchstens auf Auftritten noch ein bisschen, aber so richtig dahinter steh ich eigentlich nicht mehr.

Klep: Also ich bin dabei geblieben, weil ich... na ja, ich habe ziemlich lange nach einem Stil gesucht, der mich nicht so festlegt. Visual ist im Grunde alles: Das ist Punk, das ist Goth, das ist niedlich, das ist Trash.

GR: Weil der Look nicht von der Musikrichtung abhängt.

Klep: Genau. Ich lauf halt gern ein wenig "anders" rum. Deswegen möchte ich es auch auf der Bühne durchziehen. Das ist mir wichtig.

Aq: Ich bin in mir drin vermutlich zu sehr Punk, als dass ich mich als Visual bezeichnen würde. Aber ich mag den Stil und finde es toll, was manche Leute so an Kostümen und Klamotten zusammenbasteln. Total irre. Nur muss ich von mir selbst sagen, dass ich entsetzlich faul bin, zu faul um mir so was zusammenzubauen. Ich platze jedes Mal vor Neid, wenn ich das sehe und sage "Oh, ich will das auch", aber ich bin zu faul mich dafür hinzusetzen. Irgendwo ist es auch eine Geldfrage. Ich hab einen unterbezahlten Beruf und leider auch Kontakt mit Kunden, die leider sehr nach dem Motto "Kleider machen Leute" gehen... traurig, aber wahr.

Shizo: Es hat sich bei mir... ausgewaschen...

GR: Zu viel geduscht? ;-)

Shizo: Ich wusste gar nicht, dass man zu viel duschen kann. Es hat dann mit der Zeit nachgelassen. Damals war man halt ein bisschen anders drauf. Ich mach jetzt, wie ich lustig bin.

Tama: Beim ersten Auftritt hab ich mir gedacht - auch grade weil wir mit negativen Reaktionen gerechnet haben - mach ich einfach, wozu ich Lust hab. Vielleicht ist ein bisschen was davon zufällig visual. Wir haben trotzdem Bestätigung bekommen, obwohl wir nur zum Teil visual waren. Seitdem hab ich Bock, ein bisschen was in die Richtung zu machen. Seit die Hürden seitens des Publikums weg sind, nur anerkannt zu werden, wenn man Visual ist, also wenn man optisch was bietet, hab ich mehr Lust drauf und fühle mich befreit von äußeren Erwartungen. Anfangs mochte ich dem nicht entsprechen. Jetzt könnt ich es mir eher vorstellen.

GR: Wo seht ihr die Band in der Zukunft? Soll sie ein Hobby bleiben oder schielt der eine oder andere auf eine professionelle Karriere?

Tama: Ich hätt’ große Lust, professionell was zu machen, auch wenn mir dafür bisher noch die Ausbildung fehlt. Ich weiß nicht, ob es mit dieser Band etwas wird, ob es auch alle wollen, aber wenn uns die Möglichkeit geboten werden würde, würde ich es auf jeden Fall machen.

Shizo: Wäre cool, wenn ja. Ich weiß sowieso nicht, was ich werden soll. Wär schon nett. Man muss halt realistisch bleiben.

Sui: Ich wär glaub ich auch dabei. Ich mag die Leute und ich mag die Musik, auch wenn ich nicht soo das Talent dafür hab.

Klep: (bekommt das Mikro und reicht es wortlos weiter)

Aq: Sie überspringt sich selbst... Ich gebe es ganz offen zu, ich träume von einer Karriere als Rockstar. Das war schon immer so, aber wenn ich irgend jemand im Umfeld erzähle, dann heißt es nur "Du spinnst doch!" Ich kann mir vorstellen, davon zu leben, würde es auch wahnsinnig gerne machen - so eine gewisse Zeit zumindest. Ich meine, ich habe ja eine Ausbildung, ich kann zur Not immer wieder Bücher verkaufen, aber das will ich einfach nicht bis an mein Lebensende. Ich könnte es mir mit dieser Band vorstellen, wenn es mit uns weitergehen sollte. Wir sind alle ganz gut motiviert. Wenn sich die Möglichkeit ergäbe, wäre ich die Letzte, die nein sagt.

GR: Ihr bekommt ja bestimmt auch diese Diskussionen mit, ob man "visual kei" bzw. "J-Rock" als Stilbezeichnung für deutsche Gruppen benutzen darf oder ob man eher "Visual Rock" verwenden sollte. Wie steht Ihr dazu?

(alle regen sich auf)

Tama: Also ich finde, wir machen Musik. Wir kommen alle aus J-Rock und VK beeinflusster Richtung, aber wie wir das nennen, ist mir ehrlich gesagt völlig egal.

GR: Die Debatte ist nun leider in den Foren am Laufen...

Tama: Das ist richtig. Im Moment kann man einfach sagen, wir covern J-Rock und Visual Kei. Wie man unsere eigenen Stücke dann nennt... (zuckt die Schultern). Unser erstes Stück haben wir als "Visual Jazz" bezeichnet. Es hat ja auch zur Hälfte japanischen Text. Aber eigentlich finde ich diese ganzen Diskussionen darüber müßig. In den Foren kommt es mir immer vor, als ob die Frage der Benennung so wichtig genommen wird... Mir ist es nicht so wichtig. Ich nenne das gerne "J-Rock- beeinflusst".

Shizo: Ich sag dazu nichts, weil ich Schubladendenken nicht mag.

Aq: Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie man so ein kleines Thema - ich mein: welchen Prozentsatz der deutschen Bevölkerung beschäftigt die Frage "Was ist Visual Kei?" - derart aufbauschen kann. Und wie die Gemüter hochschlagen, sobald dieses Thema angesprochen wird. Und wehe jemand sagt etwas, das dem Anderen nicht passt. Dann ist sofort Rambazamba Feuerwerk im Laden - Grüße an Frau Schmidt an dieser Stelle. (Gelächter)

Tama: Hat übrigens was mit Fritz W. zu tun.

Aq: Es ist unfassbar, wie sich die Leute da teilweise echauffieren können.

Tama: Solche Themen sind wichtiger geworden als die Musik, scheint mir. Das ist ein Zustand, der ist nicht gut.

GR: Nur musst du sehen, dass ihr diejenigen seid, über die man dabei spricht. Von daher ist es schon ganz gut, wenn die Band eine Stellungnahme dazu abgibt.

Tama: Derzeit gibt es noch viel zu wenig Lieder in dieser Richtung, als dass man sich die Frage stellen muss. Gerade haben Psy die Flinte ins Korn geschmissen. Es gibt die Richtung im Grunde noch gar nicht, aber es wird schon darüber gestritten. Wir bauen es gerade mit ein, zwei anderen Bands zusammen auf, was auch immer es ist. Sollen sich die Anderen drum kloppen, wie es HEISST, wir MACHEN es.

(alle nicken zustimmend)

GR: Visual Kei scheint in Japan langsam auszusterben. Die großen Bands sind entweder aufgelöst oder teilweise eben nicht mehr visual. Dagegen gibt es hier einen Trend zum Cosplay und Nachfrage nach VK Bands. Kann sich VK hierzulande halten, wenn die Rückendeckung aus dem Mutterland flöten geht?

Aq: Ich glaube schon, dass sich VK hier in Deutschland halten wird, weil ich denke, dass sich die Visual-Szene hier vom japanischen Ursprung gelöst hat. In Japan ist es nur ein Modetrend. Hier hat es sich dagegen zum Lifestyle gewandelt. Das ist so ähnlich wie bei Gothic. Es ist für viele eine Lebenseinstellung daraus geworden. Von daher wird es wahrscheinlich als kleine Randgruppenszene weiter bestehen. Oder sie wird noch größer. Kann natürlich auch sein, dass VK zum Trend wird. Ich glaube, dass es für viele das ist, wonach sie gesucht haben, die sich damit identifizieren und damit was anfangen können.

Shizo: Andererseits ist die Basis dafür die Musik. Und wenn die Bands wegbleiben, kann es natürlich sein, dass die Basis flöten geht. Aber bei X Japan hat es auch funktioniert. Die hört auch noch jeder.

Klep: So sehr wie die Deutschen an der Vergangenheit der Japaner hängen, zieht sich das noch ewig in die Länge.

Tama: Ich kann mir vorstellen, dass das Ganze nur bis zu einem gewissen Grad ausbaubar ist. Ich glaube, dass auf Dauer nicht viel mehr Leute drauf abfahren, als jetzt auch. VK ist im Moment total populär. Trotzdem sind es nur wenige.

Klep: Es sei denn, die deutschen Bands werden erfolgreich. Dann könnte Visual in Deutschland ein echter Trend werden.

Tama: Stimmt. Im Grunde hängt es jetzt davon ab, was wir daraus machen.

GR: Ich hab da ein paar Stichworte aufgeschrieben und würde euch bitten, ganz spontan was drüber zu sagen (Heiterkeitsausbruch)Fangen wir mit "Psychommunity" an...

Aq: Tolle Pionierarbeit.

Klep: Ich war so neidisch bei deren ersten Liveauftrtitt auf der Bonenkai 2002

Sui: Joa, Rockerei!

Tama: Ich bin mit einigen von denen befreundet und finde es schade, dass sie aufgehört haben.
(brabbelt:) Ist jetzt überhaupt nicht spontan.
Ich finde auch, die haben super Arbeit gemacht. Man kann den Schatten nicht so schnell füllen, den sie hinterlassen haben.
(Zwischenruf: "Wie kann man denn einen Schatten füllen?")
Die hinterlassen eine Lücke, da kommt so schnell keiner rein.

Shizo: Geile Musik. Find ich gut.

Tama: Schwarz, stark und...

alle: ...schön lecker!

GR: "Cosplay"

Tama: Hab ich mich noch nie für begeistern können. Ich kann’s nicht nachvollziehen, aber ich hab keine Probleme damit. Es ist mir total egal.

Shizo: Hab'sversuchtsahkackeaushab'sgelassen. (Das war ein echter Schenkelklopfer)

Sui: Cosplay macht Spaß, aber Visual Cosplay ist mir zu anstrengend, denn die Ansprüche dafür sind ziemlich hoch gesteckt und wenn man nicht bis zum letzten Knopf alles perfekt anfertigt, wird man ziemlich niedergemacht. Und das ist einfach nicht in Ordnung.

Klep: Ausgeplant für die nächsten Cons bis 2006.

Aq: Ich sagte es bereits - ich bin viel zu faul. Ich liebe es, Cosplay anzugucken und hab's selber mal gemacht, aber es war mir viel zu aufwändig.

GR: "Mana"

Aq: Mana? Ich dachte immer, der kann nicht reden, aber anscheinend kann er es doch.

Klep: Mana war mein erster Einfluss und mein erstes Visual Cosplay.

Sui: Blau

Shizo: Ich hatte mal die Theorie, dass der Typ eigentlich nur ein Pappaufsteller ist (noch ein Schenkelklopfer). Aber die Theorie hat sich leider nicht... ähm...

Sui: ...bewahrheitet...

Shizo: Genau. Aber ich mag Mana.

Tama: Ich halte ihn für einen genialen Gitarrenkomponisten. Was er an Liedern komponiert hat - echt klasse. Hat was Geniemäßiges. Grade als Japaner solche französisch anmutenden Gitarrenwirrwarrs zu schreiben.

GR: "La Vache Qui Rit" (Anm.: Franz. für "Die lachende Kuh". Als "Lavashkiri" einer der ins Auge gefassten Bandnamen)

alle: Oh nein, oh Gott! Aaaah! Langsam krieg ich Angst.

Tama: Könnt ihr mich aufklären?

Shizo: Das beruhte auf einem T-Shirt einer unserer Freundinnen. Da war diese Käsekuh aus Frankreich drauf und "La Vache Kiri". War irgendwie ein Insiderwitz, von dem ich nicht weiß, was daran so komisch war.

Klep: Das ist genau so gut wie der Leberegel. Aber das lassen wir lieber mal...

Tama: Der kommt als Nächstes. Garantiert.

GR: "Der Leberegel"...(wieder Gelächter)... nein, von dem hatte ich noch keine Ahnung. Lasst uns über "Hamburg" reden.

Aq: Die schönste Stadt der Welt.

Klep: Ich wohn nicht hier und ich werd auch nicht hier wohnen.

Sui: Laut und total blöd.

Shizo: Es geht. Die Uni ist halt hier. Die Leute sind ganz ok. Meistens wenigstens. Ich mag die U-Bahn nicht. Die ist immer so warm.

Tama: Ich bin hier geboren und find’s sauhässlich. Verstehe nicht, warum andere es schön finden können. Ich finde die menschliche Offenheit und Atmosphäre ganz cool. Zwar unfreundlich, aber doch ziemlich ehrlich.

GR: Ist ja wie bei mir zu Hause... "Mysidia in der Bravo"

Klep: Ich glaub wenn das passiert, steig ich aus.

Sui: Nee, neee!

Aq: Ich würd mich totlachen über das, was sie vermutlich über uns schreiben würden. "Aus der bunten Gruft" oder so... ohmeingott...

Sui: Das fänd’ ich wirklich scheiße.

Shizo: Aber wenn, dann will ich einen Starschnitt (Schenkelklopfer Nummer Drei. Die Frau ist ein Naturtalent!)

Tama: Also mir solls egal sein. Vielleicht können wir total positiven Einfluss auf verirrte Jugendliche ausüben.

Shizo: Da kriegen wir derbste Credibility bei der Crowd.

Tama: Wir checken die Styles derbe am Start und rocken hier erst mal das Haus fett.

GR: Leute, ganz so abwegig ist es nicht. Kürzlich fragte ein TV-Sender bei Meian an, ob es sie noch gäbe und wann sie das nächste Mal live aufträten.

(Während alle noch rätseln, welcher Sender das sein könnte, singt Jürgen: Ich hack ein Loch in unser Raumschiff...)

alle: ...ich weiß, es ist nicht klug. Scheiß drauf solang es Spaß macht! Good-bye und guten Flug!

Tama: Woher kennst du denn das?

GR: Ich hab aufgepasst :-) Die Frage lautet: "Mystery Science Theater 3000"

Tama: Der Band-Film. Ich hab ihn viel zu oft gesehen, seitdem ihr ihn gut findet.

Sui: Ich kannte ihn schon vorher. Tama und ich mussten ihn natürlich auch dem Rest zeigen. Über 50% unserer Sprache bestehen nur noch aus Sprüchen aus diesem Film. Seht ihn euch an. Er ist gut.

Klep: Er ist schlecht, aber einprägsam.

Aq: Ich muss ja dazu mal sagen, dass ich eine von Kalkofe signierte Cassette besitze. Haha! Die Widmung heißt zwar "Für Jörg" und ich heiße seitdem Jörg, aber egal. Der lustigste Film der Welt.

(Die folgende Minute ist dem reichen Zitatenschatz der Anwesenden gewidmet, die sich gegenseitig die Bälle zuwerfen)

Tama: Kennst du ihn nicht auch?

GR: Jaaa, und ich hab ihn zuerst auf einer Nacht der schlechten Filme gesehen, wo die Zielsetzung darin bestand, die beschissensten Filme aller Zeiten anzugucken. Ich hab mir dann irgendwann die Cassette gekauft und seither läuft er ab und zu. Muss auch jeden bekehren.

Aq/Jörg: Auf der BK'04 fielen jede Menge Zitate.

GR: Ich hab vor eurem Auftritt dort eines davon aufgeschnappt.

Aq/Jörg: Das lief hin und her. Wir haben sogar das Publikum angesteckt.

Tama: Obwohl die den Film vermutlich nicht kannten.

Hier ungefähr endete das 45-minütige Interview mangels weiterer Fragen und dank der fortgeschrittenen Zeit. Mein ausgesprochen vertrauenswürdiges Aufnahmegerät (es kann Geheimnisse sehr gut für sich behalten) sorgte dafür, dass unser aller Gedächtnisspeicher als Ausgleich für schlechte Soundqualität herhalten musste.
Beim nächsten Mal erfahrt ihr intime Details über Lieblingsblutgruppen, über den Judolehrer vom Freund des Tierdompteurs und über die spannende Frage, woher Mysidia das Wasser haben, das Psychommunity so verzweifelt suchten. Stay tuned ;-)

Musiker

2000-2003 (Transmigration)

Anthropophagie - v

Insomnia - v, keyb

Kleptomanie - d

Narcotica - b

Schizophrenie - g

Suizid - g, v


2003-2005

Aq - v, keyb

Klepto - d

Shizo - g

Sui - g

Tama - b


2005

Aq - v, keyb

Klep - d

Sui - g

Tama - b, v


2005-2006

Aq - v, keyb

Klep - d

Snowman - g

Sui - g

Tama - b, v


2006-

Aq - v, keyb

Dormann, Uli - d

Snowman - g

Sui - g

Tama - b, v

News

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NEWS:
-

TOURDATEN:
(Kann sein wir haben auch nur vergessen nachzutragen... Wenn Konzerttermine bekannt sind, ist auf   j e d e n   Fall was in der allgemeinen Tourdatenliste drin.)

Kontakt

Bandkontakt:
mysidia@gmx.de
Offizielle Page: www.mysidia.de

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