German Rock e.V. | Das Online-Archiv der Deutschen Rockmusik
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2066 Deutsche Bands

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Neigel, Jule

Biografie

"Du bist ja ne Jule!" - das sagt man in der Pfalz zu Frauen, die Temperament haben, die wissen, wie man sich durchsetzt und auch mal über die Stränge schlagen, wenns sein muß. Juliana Natascha Neigel bekam diesen Spruch schon zu hören, als sie noch in Ludwigshafen zur Schule ging. Die logische Konsequenz: Aus Juliana wurde irgendwann mal "Jule".

Gut zehn Jahre später bekam die gesamte deutsche Musikszene zu spüren, daß an diesem Spruch etwas dran ist: die Sängerin und Musikerin Jule Neigel setzte sich durch, und zwar in atemberaubendem Tempo. Mit dem Debut-Album "Schatten an der Wand" erlebte die Jule Neigel Band 1988 einen der schnellsten und überraschendsten Aufstiege in der deutschen Rockgeschichte. Zwei Jahre später folgt nun der nächste Streich: Jule Neigel und Band präsentieren die Nachfolge-LP "Wilde Welt"
Standort und BAsis der Gruppe ist nach wie vor Ludwigshafen. Geboren wurde Jule Neigel allerdings ganz woanders: in Rußland nämlich, am 19.April 1966, in einer kleinen Stadt in Sibirien. Von dort aus emigrierte ihre Familie in die Pfalz, als Jule sechs Jahre alt war. Kein Grund, in ihren Songs nach Spuren russischer Volksseele zu suchen: die äußert sich eher in einem ausgeprägten Familienbewußtsein, das sich heute vor allem auf die Stimmung in der Band niederschlägt. Zwischen Jule, dem Schlagzeuger Thomas Ludwig, Keyboarder Axel Schwarz und Gitarrist Andreas Schmid-Martelle herrschen familienähnliche Verhältnisse.

Jules Begabungen wurden schon früh gefördert: Sie wurde zur Musikschule geschickt, lernte klassische Querflöte, spielte im Orchester, gab Konzerte und kämpfte sich soweit hoch, wie man als Klassik-Schülerin mit viel Courage und Disziplin nur kommen kann. Mit 16 endete Jules Schüler-Karriere abrupt. Sie stieg in eine Punk-Band ein. Jule heute: "Die Schule war zu konservativ, zu hemmend. Ich durfte noch nicht einmal Beatles-Platten hören!"
Jules Punk-Phase war kurz. Bald danach stieg sie in eine im Ludwigshafener Raum bekannte Deutschrock-Gruppe ein. Andreas Schmidt-Martelle, der heutige Gitarrist der Jule Neigel Band, hatte Jule damals wegen ihrer Stimme angesprochen. Zwei Jahre lang spielte man eigene deutsche Rock-Songs, bis Jule und Andreas ausstiegen. Jule: "Ich war nur die Sängerin, keine vollwertige Musikerin. Ich wollte lieber meine eigenen Ideen verwirklichen."
Diese Verwirklichung fand sie in der Mannheimer Gruppe Stealers, heute die Jule Neigel Band. Die Stealers, seinerzeit Lokalmatadoren in Mannheims traditionsreicher Szene rund um das Kulturzentrum "Feuerwache", coverten Soul- und Rockstücke. Jule, damals 20, hatte sich schon lange gewünscht, gesanglich anspruchsvolle Soul-Nummern zu singen. In dieser Band fand Jule auch den richtigen Nährboden als Texterin: Zusammen mit Andreas Schmid-Martelle, Thomas Ludwig und Axel Schwarz arbeitete sie an Stücken, die ihre eigenen Texte als Grundlage hatten.
So entstand der Titel "Schatten an der Wand". Jule schrieb Text und Melodie, die Jungs die Musik. "Schatten an der Wand" war das erste in einer ganzen Reihe von deutschen Stücken im Programm. Mit den neuen Songs kam ein neues Konzept: Man trat in ausgewähltem schwarzen Bühnen-Outfit auf, entwarf originelle Plakate in Schwarz-Weiß und änderte den Namen in Jule Neigel Band um - Jule war inzwischen Stimmattraktion und optisches Aushängeschild geworden.
Ende 1987 nahmen Jule und die Band im Studio des Frankfurter Tontechnikers Ralf Zang "Schatten an der Wand" auf - ohne Produzent und in Eigenregie, als eine Art "low budget-Platte". Von da an gings Schlag auf Schlag: Anfang 1988 hatte das Quartett einen Plattenvertrag in der Tasche, im Februar erschien "Schatten an der Wand" als Single. Ein paar Auftritte im Deutschen Fernsehen machten den musikalischen Knall perfekt. DIe Jule Neigel Band wurde zum heißesten Newcomer der Republik. Jule erinnert sich an diese Situation im Frühjahr 1988: "Jeder wollte uns haben. Wir mußten alles gleichzeitig tun: Konzerte und Interviews geben, im Studio eine LP aufnehmen, neue Stücke schreiben und eine größere Tournee vorbereiten. Alles ging rasend schnell".
1988 erchienen zwei weitere Singles, "Der Rebell" und "Nie mehr miese Zeiten". Im Herbst wurde die LP "Schatten an der Wand" veröffentlicht. Zum Jahresende wurde die Jule Neigel Band mit dem erstmals verliehenen "Tigra"-Preis als die "Newcomer 1988" ausgezeichnet für einen Aufstieg, der sich ebenso massiv wie selten in dieser nicht gerade trägen Branche vollzog.

1989 stand im Zeichen der Bühne. Jule und die Jungs absolvierten eine ausgedehnte Deutschland-Tour, spielten auf Festivals und Open Airs und legten noch eine gewaltige DDR-Tour dazu, die kurz vor dem Fall der Mauer zu Ende ging. Als krönender Abschluß regnete eine weitere Auszeichnung auf Jule Neigel herab: der GEMA-Textpreis 1989. Zum Jahresende brauchte das Quartett nur noch eines: Ruhe, um neue Songs zu schreiben. Jule: "Ich setzte in meinen Texten um, was ich erlebt habe. Dazu muß ich mich hinsetzen und mir selbst zuhören. Deshalb spiegelt unsere Musik immer meine Lebenssituation wieder."
Anfang 1990 ging die Jule Neigel Band wieder ins Studio, um ihre zweite Platte einzuspielen: "Wilde Welt". Diesmal ging man mit neuen Maßstäben an das Verhältnis Musik-Text heran. Früher wurden Texte zu vorgegebener Musik geschrieben, für "Wilde Welt" wurden fertige Texte vertont - in den Augen der Band ein großer Schritt nach vorn. "Unsere Musik ist heute straffer, reduzierter, die Texte sind reifer. Wir haben ne Menge dazugelernt in der Zwischenzeit. Und ich wollte einfach mehr mit meiner Stimme arbeiten".
Zwölf neue Titel wurden in dem Tonstudio von Réné Tinner (Can, Marius Müller-Westernhagen) in der Nähe von Köln eingespielt [..]
Alles mögliche sollte für die Jule Neigel Band auf "Wilde Welt" zusammenkommen: die verschiedensten Stimmungen, Spaß am Tanzen, die eigene Verwirklichung und vor allem Lust und Laune. Das Konzept geht auf.
Jule Neigel ist definitiv ne Jule!
[Presseinfo Intercord 1990]

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Konzertbericht

25.02.02 Hameln, Regenbogen
Die Witterungsbedingungen in Norddeutschland am heutigen Sonntag, waren alles andere als erfreulich. Schnee, Eis und Regen war mein ständiger Begleiter auf der Anreise zu einem kleinen, aber feinen Clubkonzert der Jule Neigel Band. Diese gaben im Kulturzentrum Regenbogen das letzte und meines Erachtens auch eines ihrer schönsten Konzerte, der diesjährigen Unplugged-Tour.
Nach 2-jähriger Tourneepause trat Jule mit Ich Bin Da auf die Bühne und wurde frenetisch vom Norddeutschen Publikum begrüßt. Nicht treffender hätte das erste Stück an diesem Abend gewählt sein können.
Begleitet wurde sie bei diesem Stück nur von ihrem Keyboarder Simon Nichols, der auf dieser Tour seinen Einstand in die Liveband feierte und glänzte. Stück für Stück wurde das Set vom Rest der Crew vervollständigt, mit Andreas Schmid-Martelle an der Gitarre ging die musikalische Reise weiter über Stings Fields Of Gold zu Old Love aus der Feder von Eric Clapton. Immer wieder wurde das Programm abwechslungsreich durch ihre eigenen Songs ergänzt, welche auch ein Highlight in der Textsicherheit des Publikums darstellte. Immer wieder forderte die 35-jährige Ludwigshafnerin die Gesangskünste der Hamelner Fans bei Stücken wie Weil Ich Dich Liebe, Nie zu Spät und Stern. Aber die musikalische Reise sollte sich nicht nur auf englischsprachige und deutsche Texte beschränken - Nein, Jules Lieblingslieder gehen über die Sprachbarrieren hinweg. Mit Hijo De La Luna unterstreicht die Flamenco tanzende Jule ihre persönliche Liebe zu Spanien. Weiter geht die Reise nach Frankreich, mit Etienne von Guesch Pati heizt die Band das Publikum an. Hatten anfangs noch viele geklagt, im ‚Regenbogen' sei es viel zu kalt und man solle die Heizungen doch aufdrehen, konnte sich nach Etienne auch der letzte Norddeutsche nicht mehr über die Temperaturen beschweren. Bei schwülen 40° C, jagte Thomas ‚Lui' Ludwig am Schlagzeug und Sheryl Hackett an der Percussion ein Duett allererster Sahne. Selbst Jule stand gebannt an der Bühne und lauschte den beiden, tief versunken in der Spielfreude, die man allen Bandmitgliedern das ganze Konzert hinweg ansehen konnte. Andreas drehte hin und wieder mal sein Saiteninstrument um und trommelte mit. Frank Itt an der Bassgitarre und Kontrabass begeisterte, mit einzigartigen Solo-Show-Einlagen so, das auch ein norddeutsches Bein nicht mehr still stehen konnte. Mit Have A Little Faith verabschiedete sich die Jule Neigel Band in die Pause.
Nach der fast halbstündigen Pause, wurde die Band unter tosendem Applaus zurück auf die Bühne zitiert. Es folgten Ausflüge nach Italien mit Ahum und Madre Dolcissim von Zuccero und einer Hommage an Oleta Adams mit Get Here. Aber auch in der zweiten Konzerthälfte standen ihre eigenen ruhigen Balladen Du Bist Nicht Allein, Frei Für Ewig, Die Welt In Deinen Augen und Paradies als Highlight auf der Setliste. Heiße kubanische Rhythmen zu passenden Temperaturen lieferte die Band mit Silencio und Lui am Schlagzeug schuf durch ausgefeilte Besentechnik den passenden Rahmen. Mit drei Zugaben, darunter auch eine frische, percussive Fassung ihres einstigen Erfolgshits Schatten An Der Wand verabschiedete sich die Band nach dreistündigem Programm von ihrer Fangemeinde mit tiefer Verbeugung.
Neu bei der erstmals stattfindenden Unplugged-Tour, war die Bestuhlung der Hallen, an die sich so manch einer der Fans erst gewöhnen musste. Kein Wunder, denn die Ludwigshafener Powerfrau, die übrigens dieses Jahr zusammen mit Andreas Schmid-Martelle 20-jähriges Bühnenjubiläum feiern darf, versteht es das Publikum in Ihren Bann zu ziehen
Fazit, von Covern kann hier keinesfalls die Rede sein, mit eigenem Neigel-Touch interpretierte die Band ausgewählte Stücke im eigenen Stil, welche die Originalversionen in den Schatten stellen. Bleibt zu hoffen das man dieses auch irgendwann im Regal sein Eigen nennen darf.
[Adrian]

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
1988 Schatten an der Wand LP
1990 Wilde Welt LP
1991 Nur nach vorn LP

Rezensionen

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Musiker

1988 -

Andreas Schmid-Martelle - g

Schmid-Martelle, Andreas

Geboren 1961 in Ludwigshafen, erste musikalische Erfahrungen im Orff‘schen Orchester der zweiten Klasse Grundschule. Instrumente: Metallophon, Xylophon, Perkussionsinstrumente
10 Jahre lang Mitglied im heimischen Akkordeonorchester.
Im Alter von 13 Jahren “infiziert” von Status Quo, Johnny Winter, ZZ Top und Rory Gallagher. Seitdem ist Blues, R'n'B und Rock'n Roll aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.
1975: erste Kompositionen sowie Gründung einer Rock´n Roll Band.
1977: Versuche, den Jazz-Rock zu verstehen ;-) Die Band hiess “WIDE SPECTRUM” und versuchte sich neben Eigenkompositionen an Stücken von Billy Cobham, King Crimson, Mahavishnu Orchestra u.a.
1979-82: Mitglied bei “ODIN´S HAMMER”, einer Hard & Heavy Band. Mitmusiker u.a. Markus Tiedemann und Achim Degen (später “SIX WAS NINE”).
1979: Gründung der “HOPP´N EX GROUP”. Zuerst als ZZ-Top Coverband ins Leben gerufen, entwickelte sich die Band nicht zuletzt durch den Zugang von Jule Neigel Anfang 1983 zur ambitionierten, anspruchsvolle Stücke schreibenden Gruppe mit beachtlichem regionalem Erfolg. Die Band bestand bis 1984.
1987: Gründung der JULE NEIGEL BAND. Die JNB-Alben wurden seit dem Album “Nur Nach Vorn” von Jule Neigel, Axel Schwarz und mir auch produziert. Bis heute sind sechs Alben sowie eine “Best Of” veröffentlicht, die sich zusammen ca. eine Million mal verkauft haben.
1991: Gründung von “ASM & Friends”. Stilrichtung Blues, R´n´B, Soul. Unser erster Gig war ein Stevie Ray Vaughan-Memorial-Konzert in Mannheim. Von allen Gitarristen ist Stevie Ray derjenige, der mich am meisten beeinflusst hat.
1992: das “Jungle Studio”, mein eigenes Harddisk-Recording Studio, geht an den Start.
1995: Veröffentlichung des Albums “ASM & Friends - Brand New Start” bei Red Rooster/BMG.
Seit 1996 produziere ich auch andere Künstler/innen. Verschiedene Projekte zusammen mit Axel Schwarz.
2000: Mitglied von “Drop Dead Music”, einer Frankfurter Musikproduktionsfirma. Wir bieten Musik aller Stilrichtungen an. Was Ihr wollt…
Ausserdem arbeite ich auch als Gitarrist, Bassist und Programmer in Studios und live. Ruft an…
2001: wird es ein neues Album (diesmal unter dem Namen MARTELLE) auf inak geben, auf das ich mich sehr freue! (steht noch aus)
[Andreas Schmid-Martelle]

Axel Schwarz - k

Schwarz, Axel

Keyboarder der Jule Neigel Band.

Jule Neigel - v

Neigel, Jule

Am 19.4.1966 in Sibirien geborene und in Ludwigshafen aufgewachsene Namensgeberin und Sängerin der Jule Neigel Band.

Thomas Ludwig - d

Ludwig, Thomas

Trommler der Jule Neigel Band.

News

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TOURDATEN:20.11.98 KAISERSLAUTERN Kammgarn
30.11.98 HAGEN Berlet-Halle
01.12.98 BIELEFELD PC69
02.12.98 HANNOVER Capitol
04.12.98 BERLIN Arena
05.12.98 LEIPZIG Werk 2
05.12.98 MÜNCHEN Babylon
08.12.98 NEU-ISENBURG Hugenottenhalle
09.12.98 MANNHEIM Mozartsaal
10.12.98 LUDWIGSBURG Forum
12.12.98 HAMBURG Große Freiheit
13.12.98 BREMEN Aladin
14.12.98 KÖLN E-Werk

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