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Finkenbach Festival 2014

FINKENBACH FESTIVAL 2014 - OA


FINKENBACH FESTIVAL 2014 - OA

 

Finkenbach, 15. – 16.08.2014

 

Freitag, der 15.08.2014: 

 

Das Wetter ließ nichts Gutes ahnen. Auf der Autobahn gesellte sich noch der eine oder andere Stau hinzu und wie es unsere Sitte ist, wollten wir noch kurz bei unserem Lieblings Thai-Vietnamesen einen kleinen Imbiss einwerfen. Das Restaurant – leider geschlossen. Solche Kleinigkeiten lassen uns nicht aufhalten und wir sind pünktlich beim Finkenbach Festival angekommen.

 

Spärlich verteilen sich im Nass des Regens auf der Wiese einige Zuschauer, die beim nächsten Regenguss sofort unter das Imbisszelt huschen. Es beginnt stärker zu regnen. Wir holen uns aus dem Auto den großen Regenschirm. Am Eingang hat sich eine Besuchertraube gebildet. Ich schließe den Schirm um durch das Gedränge am Eingangszelt zu kommen. Als ich ihn anschließend wieder öffne, schlägt er um und zerlegt sich in seine Einzelteile. Der Versuch den Schirm zu retten scheitert. Die Mechanik ist hoffnungslos zerbrochen. So fliegt der langjährige treue Begleiter in die Tonne. Es regnet ja auch nicht mehr ganz so stark.

 

19:00Uhr – Faust eröffnet das „Finki“ – wie immer vorgestellt von Mani Neumeier, Drummer von Guru Guru und Organisator des Finkis.

 

Faust bestehen aus zwei Drummern, dem Metallperkussionisten N.U. Unruh (gegenwärtiges und Gründungsmitglied der Einstürzenden Neubauten) und Werner „Zappi“ Diermaier (Gründungsmitglied Faust), sowie dem Multiinstrumentalisten Uwe Bastiansen (Stadtfischflex und Ex-Abwärts) der sowohl Gitarre, wie auch Bass und Synthi oder eine Flex und ein Brunfthorn bedient. Er hat vor sich einen Tisch aufgebaut. Dieser ist mit Hilfe einer Kette stabilisiert. Auf dem Tisch befinden sich eine Menge wild verkabelter Effektgeräte, an denen er fleißig dreht und Stecker stöpselt und so den Strom dazu zwingt, unbekannte Soundkreationen von sich zu geben. Dazu sägt N.U. Unruh auf einem dem Publikum verborgenen Irgendwas. Die ersten Reihen der Zuschauer wiegen sich ausgelassen in Trance. Faust scheinen ihre Instrumente entweder aus der Küchenschublade oder dem nächstgelegenen Baumarkt mitgebracht zu haben. So spielt Gitarrist Uwe Bastiansen mit einem Milchaufschäumer und liefert sich etwas später ein Flexsolo, in das Zappi mit einsteigt. Dieser beflext dazu das ca. 1m² große Blech, welches hinter ihm auf der Bühne hängt. Mit den entstehenden Flexfunken liefern sich die beiden ein kleines Duell. Der Eindruck, den der resultierende Sound hinterlässt, ist für uns irgendwo zwischen psychedelisch und Regenmacher einzuordnen. Das Wetter wird scheinbar davon tatsächlich beeinflusst; es hört auf zu regnen. Natürlich nur so lange, bis die Band das Lied It’s A Rainy Day anstimmt. Nomen est omen, das Lied öffnet die Wolken und plötzlich regnet es nicht nur – nein es gießt in Strömen – die Kamera ist nass. Der rasch für den gestorbenen Schirm aus dem Auto herangeholte Knirps ist undicht und vor allen Dingen viel zu klein für uns beide. Aus meiner regendichten Jacke tropft es irgendwie heraus, und die wasserdichten Schuhe lassen kein Wasser heraus fließen. Wir entscheiden uns nach einigem Beharren doch kurz ins Hotel zu fahren, um Equipment und Kleidung zu trocknen.

 

Nachdem wir im Hotel den Föhn gequält haben, ist unsere Kleidung jetzt wohlig klamm. Wir kommen auf den Platz zurück. Es hat aufgehört zu regnen. The Brew, die aufgrund des starken Regens später angefangen haben, sind in der zweiten Hälfte ihres Sets. Was für eine Band. Wir sind sofort hellauf begeistert. Gitarre, Bass, Schlagzeug, was braucht es mehr um richtig erdigen Rock zu spielen? So klasse haben wir es schon lange nicht mehr gehört.

 

Dann ein Hammer Drumsolo von Kurtis Smith, dem Sohn des Bassisten Tim Smith. Man glaubt das Solo sei zu Ende als er aufhört und seine Sticks ins Publikum wirft. Weit gefehlt, dann geht es erst richtig los. Nur mit den Händen drischt er auf das Schlagzeug ein und groovt dabei wie die Sau. Die Zuhörer sind wie im Rausch, vergessen der Schlammboden und die nassen Klamotten. Frenetisch fordert das mitsingende Publikum die Zugabe. Das Trio gibt alles. Jason Barwick, der Gitarrist, spielt mit einem Megasound. Seine Gibson Les Paul klingt über den Marshall Stack einfach klassisch, unglaublich gut. Besonders seine virtuose Rückkopplung, die er durch die vor der Box abgestellte Gitarre produziert, versetzt das Publikum in Höchststimmung. 

The Brew – warum hatte es nur so stark geregnet? Wir bedauern sehr nicht mehr von der Band gesehen zu haben. Unser Tipp: auf jeden Fall hingehen, wenn sich die Möglichkeit bietet.

 

Nach der Umbaupause kommen Kraan auf die Bühne. Kraan war immer eine meiner favorisierten Bands. Das Zusammenspiel hat mich schon seit den 70ern fasziniert, so ist Kraan Live bestimmt eine meiner meist abgespielten LPs. Die Band Kraan existiert eigentlich nicht mehr, seit Gitarrist Peter Wolbrandt  seinen Ausstieg angekündigt hat. Daraufhin gab Kraan im September 2013 in Neuss ihr Abschiedskonzert. Dieses Konzert war für mich ein absolutes Highlight. Umso erfreuter registrierte ich dann die angekündigten Folgekonzerte. So ist Finkenbach nach dem Auftritt beim Herzberg Festival jetzt schon das zweite Konzert und hoffentlich bleibt es nicht das letzte!

 

Die Umbaupause verläuft etwas chaotisch und so erscheint es mir, als ob die Band danach einen Moment braucht um in Spielfluss zu kommen. Spätestens bei Holiday am Marterhorn ist es aber wieder da, dieses einzigartige Zusammenspiel mit dem speziellen Kraan-Sound. Punktgenau zünden Hellmut Hattlers groovige Basseinlagen – die Reihen hüpfen mit. Dazu Peter Wolbrandt an der Gitarre – einfach nur klasse. Peter gelingt es immer, uns mit seinem Spiel das Gefühl von Raum und unendlicher Weite zu  vermitteln. Wir lieben diese spezielle ihm eigene Art Rhythmus und Solo zu verbinden. Mit Jan Fride an den Drums ist der Flow einfach perfekt.

 

Das Konzert endet mit einer vernebelten und ganz in Blau angestrahlten Bühne. Irgendwie wirkt das etwas spacig und mystisch – so, als ob die Musiker zwar weg sind aber trotzdem nicht so ganz. Zur Freude aller entlockt Mani Neumeier der Band ihren Kraan Klassiker Nam Nam als Zugabe. Leider war der Sound nicht ganz überzeugend, trotzdem ein toller Auftritt von Kraan.

 

Lichtjongleure tauchen das Finki in den beliebten Woodstock Flair. Dieses Ambiente wird durch Einsatz von Weihrauch bestärkt, der mit seinem Besitzer in einer Schale brennend an uns vorbeizieht. Lecker ist der Kaffee, den wir uns an der Kuchenbar kaufen. Neben uns bestaunt ein durchnässter Gefährte sein gigantisches Stück Donauwelle, welches rechts und links über den Pappteller ragt.

 

Vor uns steht ein Fan von Peter Bursch, der nun auf Bröselmaschine wartet. Wir kommen ins Gespräch. Er verneint meine Frage, ob er die Band schon ’mal gesehen habe, so kommen wir auf die Musiker zu sprechen. Als er hört, dass Manni von Bohr an den Drums ist, flippt er völlig aus und meint er habe ein Lehrbuch oder DVD von Manni und er sei selber Drummer. Leider muss er sich noch etwas gedulden, bis sein Idol loslegt. Klar, so ein Drumset  wie das von Manni von Bohr will ja auch erst mal montiert sein. Die Fans rufen schon während des Soundchecks voll begeistert „…ist schon alles in Ordnung …und …klingt super…“ Dann legen sie los.

 

Vor zwei Jahren haben wir Bröselmaschine auf dem Finki zum letzten Mal gesehen. Das jetzige Programm der Band ist deutlich bluesiger. Das passt gut zu der neuen Sängerin, deren Namen ich leider nicht richtig verstehen konnte (Liz - oder so ähnlich?) und die nun Anja Lerch abgelöst hat. Gitarrist Michael Dommers spielt einfach saugut. Seine sensible Art, die Töne zu formen, erzeugt immer wieder Gänsehaut. Der sehr nette Bassist Detlev Wiederhöft kam richtig aus der Höhle und legte mit Manni von Bohr ein Groovefundament, welches seinesgleichen sucht. Dazu kommt die geschmackvolle Atmosphäre durch Tom Plötzer am Keyboard. Vorne links steht Peter Bursch mit seinen diversen Spezialgitarren und natürlich seiner Bohne, der Sitar, die mit ihrem Sound die vielfältige Bandbreite der Band bereichert. Manni von Bohrs Drumsolo ist einfach nur atemberaubend. Julia ist hin und weg und ich natürlich auch. Für uns ist Manni von Bohr einer unserer Lieblingsdrummer. Das durchweichte und bis zuletzt dankbare Publikum feierte Bröselmaschine.

 

Um vier Uhr beendet Mani Neumeier den gelungenen Freitag.

 

Samstag, der 16.08.2014: 

 

Wir kommen auf dem Festival-Gelände an und die Sonne scheint. Die Wiese ist dabei zu trocknen. Mutig habe ich den in der Pension geliehenen (dritten) Schirm im Auto gelassen. Auf der Bühne ist der Soundcheck in vollem Gange.

 

15:00 Uhr, Embryo wollen loslegen, aber der Regen tut es. Schnell finden wir noch einen Platz in einem Verkaufsstand. Der Regen wird heftiger und der Auftritt von Embryo verschiebt sich. Bei dem Versuch den Schirm aus dem Auto zu holen werde ich bis auf die Knochen nass. Als es auflockert bittet Mani Neumeier das Publikum mit Ihm gemeinsam  die Sonne hervorzurufen. Nach mehrmaliger Wiederholung klappt das auch und sie scheint wieder. Mani kündigt Embryo an.

Das Repertoire von Embryo wechselt ständig, ebenso die Besetzung der Band. Die Band ist ein Musikkollektiv. Embryos Urgestein und Gründer der Band Christian Burchard ist vorne rechts auf der Bühne. Seine Instrumente Santur und Vibraphon zeigen deutliche Gebrauchsspuren, die sich in den zwischenzeitlich 45 Jahren seit Bandgründung angesammelt haben. Links seine Tochter Marja Burchard. Die gut gelaunte Mutiinstrumentalistin beherrscht alle möglichen Instrumente über Drums, Akkordeon, Zugposaune bis hin zum Keyboard, dazu singt sie auch noch. Etliche der auf der Bühne befindlichen Musiker sind Multiinstrumentalisten. Mit dabei sind heute Lothar Stahl (Xylophon, Drums), Jens Pollheide (Flöte, Querflöte, Bass), Mik Quantis (Vocals),  Andreas Rust (E-Gitarre, Laute), Titus Waldenfels (E-Geige, E-Gitarre). Die sieben Personen kreieren mit der reichhaltigen Instrumentalisierung ein erstaunlich sensibles Ensemble – meditativ, jazzig mit folkloristischen Elementen. Mutig der Sänger Mik Quantis, der seine Texte mit seiner eigenen Sprache improvisiert und durch seine innovative Technik erweitert. Jens Pollheide führt dazu die Band mit seinem pointierten Bassgroove. Vor Ort gelingt es der Band, den Zuhörern den Entstehungsprozess erfahrbar zu machen. Das Wetter bessert sich.

 

Marblewood – bestehend aus Bassistin Ariane Bertogg, Gitarrist und Sänger Marc Walser und Drummer David Zurbuchen – kommen aus der Schweiz. Mit der Präzision einer Schweizer Uhr geht David Zurbuchen zu Werke. Die barfüßige Bassistin hat deutlich Spaß an der Sache. Nicht ganz auf den Punkt und etwas gestresst wirkte der Gitarrist, der trotzdem hervorragend spielte. Dem Publikum gefällt der Auftritt. Uns haben besonders die ruhigen gefühlvollen Passagen gut gefallen. Gefreut hat uns, dass Marblewood während des Sets durch den Keyboarder Winni Rimbach-Sator unterstützt wird. Winni Rimbach-Sator ist uns durch Space Debris in besonders positiver Erinnerung geblieben. Ebenso bereicherte er hier mit seiner Spielfreude die Band. Das Wetter verschlechtert sich wieder. Wir rücken unter dem Schirm zusammen, während im Freibad nebenan ausgelassen geplanscht wird und die Schwimmer die kalte Dusche genießen.

 

Errorhead bestehen aus Marcus Deml (Gitarre), Frank Itt (Bass), Athanasios Tsoukas (Zacky) (Drums) und Karsten Stiers (Vocals).

 

Sie sind zwischenzeitlich sehr bekannt und werden in den diversesten Magazinen teilweise als z.B. „eine der besten Live-Bands“ (Sticks) oder im Gitarre & Bass Magazin mit „Weltklasse“ eingeordnet. Bei so vielen Vorschusslorbeeren waren wir sehr gespannt, da wir Errorhead  bislang nicht live gesehen hatten. Schon bei den ersten Takten ist klar, hier gibt es Rock auf höchstem Niveau. So folgen imposante Breaks zwischen ruhigen und dynamischeren Passagen. Frontmann und Sänger Karsten Stiers ist sehr präsent. Beeindruckend ist auch seine Kopfstimme, die er in einer Publikumseinlage solistisch herauskehrt. Marcus Deml hat wirklich ein unglaubliches Repertoire. Er überzeugt neben seinen virtuosen Gitarrensoli mit seiner lebendigen Art, die seine Spielfreude vermittelt. Mit ihrer vollen Aufmerksamkeit supporten Stiers, Deml und Itt das beeindruckende Drumsolo von Zacky, Athanasios Tsoukas. Die Menge kocht. Während des Sets wechselt Frank Itt galant von seinem bösen Blick zu einem verschmitzten Lächeln. Meine anfängliche Begeisterung über seinen megatiefen Basssound, der die Band schiebt und drückt, wandelt sich im Laufe der Zeit. Dann überkommt mich der Wunsch nach etwas weniger Dauer-Octaver(?)-Effekt.

 

Insgesamt ein sehr guter und gelungener Auftritt, der das Publikum mitreißt und nachhaltige Begeisterung hinterlässt.

 

In der Umbauphase lockt uns die kulinarische Vielfalt. Wir probieren Bratkartoffeln mit Speck und Ei und sind ähnlich angetan wie von den Würstchen. Die Auswahl ist gut. So finden auch Vegetarier hier etwas auf der Speisekarte. Heute wollen wir uns Kaffee und Kuchen nicht entgehen lassen und finden beides ebenfalls lecker Die Stände werden von einheimischen Finkenbachern freundlich und zuvorkommend geführt. Hier ist alles, was man braucht, in guter Qualität, einfach, freundlich, so wie’s sein soll, klasse. Die Preise passen.

 

Der Platz ist extrem voll, denn jetzt kommt als Highlight des Festivals Guru Guru. Mani Neumeier freut sich, dass es nicht regnet. Merkwürdigerweise wird die Bühne von unserem Platz aus durch ein Meer von Regenschirmen völlig verdeckt. Dann regnet es noch stärker, einige Leute flüchten unter die Bierzelte. So haben wir die Möglichkeit, einen anderen Platz zu ergattern und können die Bühne über Anoraks und Ponchos sehen. Als ich mich umdrehe, steht direkt neben mir mit tief herunter gezogener Kapuze Christian Jäger, der Schlagzeuger von Space Debris. Ich bin mir zuerst nicht wirklich sicher, ob er es ist, da sein Gesicht von der herunter gezogenen Kapuze fast vollkommen verdeckt wird. Doch dann erkennen wir uns und freuen uns, uns wiederzusehen. Wir reden nicht viel, denn Guru Guru spielen exzellent und stimmen sogar das Wetter milder.

 

Auch wenn man Guru Guru kennt, ist es umso erstaunlicher, dass sie sogar nach 46 Jahren Bandgeschichte immer noch mit neuen Stücken aufwarten können, was sie auch diesmal taten. Dazu klingt die Band stets frisch und lebendig, egal was sie aus ihrem Repertoire spielt.

 

Guru Guru schafft es nicht nur, die von uns geschätzten 2000 Besucher zu begeistern, sondern scheinbar ebenfalls alle Finkenbacher. Diese stehen unterstützend hinter Mani Neumeier und dem Finki. Mani Neumeier dankt es den vielen Helfern und Unterstützern öffentlich auf der Bühne.

 

Danach treffen wir Christian wieder und unterhalten uns kurz, bis The Pretty Things loslegen.

 

The Pretty Things spielen britischen, klassischen Rock vom Feinsten. Mit ihrem eigenen, britischen Sound unterscheiden sie sich deutlich von allen anderen Bands des Festivals. Hier stimmt einfach alles: punktgenau die Einsätze, der mehrstimmige Gesang und die Gemeinschaft! Uns waren sie bisher unbekannt, obwohl sie in den 60ern als eine der wildesten Bands überhaupt galten. Aber wir werden sie uns bestimmt nicht zum letzten Mal angehört haben.

 

Für die trotz Kälte und Regen unerschütterlichen Durchhalter kommt jetzt zum Abschluss des Finki-Festivals die Band Simeon Soul Charger. Diese Band spielt öfter als Vorband der Pretty Things. Diesmal ist es anders herum. Die beiden Bands kennen sich untereinander sehr gut und so stehen denn auch Drummer und Basser von The Pretty Things in den ersten Zuschauerreihen und singen mit. Der vermeintlich Weihrauch schwenkende Hippie-Genosse vom Tag vorher entpuppt sich derweil als eine Art Quacksalber, der nonstop ein auf einem Topf liegendes Sieb mit Blättern füllt und sie darin verbrennt. Immer, wenn das qualmende Feuer auszugehen droht, greift er beherzt in seine mit Blättern gefüllte Reisetasche, legt erneut auf und hindert so den Raucherzeuger am Verlöschen. Die Empörung der umstehenden Besucher ignoriert er geflissentlich. Wir flüchten auf einen rauchfreien Platz um Simeon Soul Charger besser folgen zu können. Sie bringen den Hippie-Spirit des Wassermannzeitalters zusammen mit psychedelischen, Independent-Sounds, vielfach experimentell. Mit ihrem qualitativ hochwertigen Gesang trumpfen Simeon Soul Charger so richtig auf. Sehr oft singen Aaron Brooks und Rick Phillips zweistimmige Passagen. Es ist eine Freude, Aaron Brooks wunderbarer Stimme zu lauschen. Dazu die perfekt gespielten Gitarren und die Rhythmusgruppe mit Bassist Spider Monkey, der mit Sicherheit die längsten Haare des Festivals hat und Drummer Joe Kidd der in rotes Licht getaucht, ganz locker und dynamisch den Drumgroove für die Band daher zaubert. Aaron Brooks ist nicht nur Gitarrist und Sänger sondern spielt zudem noch das Keyboard, welches er stimmig und geschmackvoll einsetzt. So gibt er dem Gitarristen und Sänger Rick Phillips viel Raum für seine exquisiten Soli. Hier atmet die Musik und bei ihrem Auftritt tauchen sie das Publikum ein in diese magische Atmosphäre Wir waren von Simeon Soul Charger begeistert.

 

Die letzten Akkorde von Simeon Soul Charger verklingen. Seifenblasen schweben über das Festivalgelände. Eine schwebt in Augenhöhe neben mir und bleibt dort stehen. Vorne und hinten in der Seifenblase spiegelt sich das rote Licht der Bühnenstrahler, das zudem noch an und ausgeht. Das sieht aus wie die blinkenden Landelichter eines UFOS. Unweigerlich fühle ich mich an das Stück Spacebaby von Guru Guru erinnert. Die Ufoseifenblase sinkt blinkend langsam zu Boden. Dort verweilt sie noch einen Moment, dann setzt sie auf und zerplatzt. Es ist 3:30 Uhr das Finkenbachfestival ist zu Ende.

 

Was hätte man besser machen können? Uns fällt nicht viel ein, außer vielleicht die sanitären Anlagen etwas moderner gestalten. Jedenfalls hatte dieses Festival das schlechte Wetter nicht verdient. Dickes Lob an Mani Neumeier, er hat wieder tolle Bands, klasse Publikum und gute Organisation in Finkenbach vereint.

 

 

Michael Gawlik & Julia Nöh


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Bröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Bröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhBröselmaschine auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

Embryo auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

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Errorhead auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Errorhead auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhErrorhead auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhErrorhead auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhErrorhead auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhErrorhead auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhErrorhead auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhErrorhead auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

Faust auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Faust auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhFaust auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhFaust auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhFaust auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhFaust auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhFaust auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhFaust auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

Guru Guru auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Guru Guru auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhGuru Guru auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhGuru Guru auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhGuru Guru auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

Impressionen vom Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Impressionen vom Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhImpressionen vom Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhImpressionen vom Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

Kraan auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Kraan auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhKraan auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhKraan auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhKraan auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhKraan auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhKraan auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

Marblewood auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Marblewood auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhMarblewood auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhMarblewood auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhMarblewood auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

Simeon Soul Charger auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

Simeon Soul Charger auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhSimeon Soul Charger auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhSimeon Soul Charger auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhSimeon Soul Charger auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhSimeon Soul Charger auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhSimeon Soul Charger auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhSimeon Soul Charger auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

The Brew auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

The Brew auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Brew auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Brew auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Brew auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Brew auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

The Pretty Things auf dem Finkenbach Open Air 2014 Foto: Julia Nöh

The Pretty Things auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Pretty Things auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Pretty Things auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Pretty Things auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Pretty Things auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia NöhThe Pretty Things auf dem Finkenbach Open Air 2014  Foto: Julia Nöh

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