Finkenbach Festival 2023

11.-12.08.2023

FINKENBACH FESTIVAL 2023

Finkenbach, 11.08 und 12.08.2023

Es war unser viertes Finkenbach-Festival. Das letzte Mal waren wir 2019 hier zu Besuch. Dann kam Corona und 2022, das erste Jahr ohne Mastermind Mani Neumeier, passte bei uns zeitlich nicht….

Laut Anreiseplan vom Veranstalter konnte man ab Donnerstag 16.00 Uhr die Wohnmobilplätze besiedeln. Wir waren gegen 17.00 Uhr vor Ort und wir staunten nicht schlecht der Platz war schon fast voll belegt. Mit Hilfe eines wirklich netten Einweisers bekamen wir noch einen sehr guten Stellplatz, der uns und unserem alten James Cook zu Gute kam. Es war aber nach oben hin, wenn man zusammenrückte, noch etwas Luft vorhanden. Alles eingerichtet und nu konnte die Party beginnen.

Auf dem Festivalgelände war auch schon ein reges Treiben zu beobachten. Die Händler konnten auch erst am Donnerstag ihre Stände aufbauen. In der Planung war zwar der Mittwoch vorgesehen, aber auf Grund der schlechten Wetterlage - es hatte vorher zwei Wochen geregnet - gab es der Platz nicht her. Er war einfach nicht befahrbar.

Der erste Festivaltag begann mit herrlichstem Wetter und frisch gebrühten Kaffee. Man hörte von überall in der Nachbarschaft Menschen rumbrummeln und mit Kaffeetassen klappern. Ein Festivalbesucher schlenderte, mit einer prall gefüllten Brötchentüte, an mir vorbei. Alles im allen war die Welt in Ordnung.

Auf dem Festivalgelände habe ich einige Änderungen im Ablauf wahrgenommen. Die Pilze aus den Vorjahren waren nicht mehr da, dafür gab es riesige Kegel die so hoch waren das sie an die Bühne ragten. Der Kuchenstand der hiesigen Landfrauen war mit im großen Cateringzelt integriert. Es gab für die Speisen Wertmarken. An der Kaffee- und Kuchenbar konnte man aber weiterhin cash bezahlen. Was ich weiterhin positiv beobachtete war, dass die Zufahrt für die Künstler zu Bühne nicht mehr über das Festivalgelände ging sondern von hinten separat in den Backstage Bereich führte. Die Essensausgabe klappte wie am Schnürchen und man brauchte nicht lange auf die bestellte Speise zu warten. Da machte sich die langjährige Erfahrung der ortsansässigen Helfer bezahlt. Das Preisleistungsverhältnis war einwandfrei und von den Portionen her ausreichend. Was ich persönlich schade fand, dass die angebotenen Bratkartoffeln ohne Speck serviert wurden….

Der zweite Tag des Festivals fing damit an das Petrus nicht so richtig wusste was er wollte. Kleinere Regenschauer wechselten sich mit Sonnenschein ab. Der Himmel bedeckte sich und es windete in den Baumwipfeln. Sonst war alles easy und cool. Die Klamottenfrage war auch geklärt mit einer leichte Weste, für die Sachen die man so brauchte und einem Regenponcho um alles trocken zu halten.

Mein persönliches Resümee: Bei diesem Festival hat fast alles, bis auf die gelegentlichen Wetterausbrüche am Samstag, gestimmt. Das Line Up war super und die vielen Helfer vor Ort waren nett und zuvorkommend und haben wenn es notwendig war mit Rat und Tat geholfen. Die anwesenden Gäste waren gut drauf und alle hatten Ihren Spaß an diesem Wochenende. Was will man mehr.

Space Lords (D)

Freitag, 11.08.2023

Das Powertrio aus Reutlingen legte gleich, in altbekannter Manier, richtig los. Spacerock in feinster Vollendung . Man sah den drei Musikern die Spiellaune und den Spaß an. Bei einigen neuen Stücken wurde das Trio von Alwin dem Klangträumer an der Didgeridoo, der dieses australische Instrument seit über 30 Jahre spielt, unterstützt. Das Set Up bestand aus alten sowie neueren Produktionen.

Birth Control (D)

Freitag, 11.08.2023

Birth Control spielten souverän und gut gelaunt ihr Programm als zweiten Act des Tages. Manni von Bohr glänzte wieder mit seinem Drum-Solo gefolgt von einem neuen Stück mit dem Titel Wrestling Mama. Als krönender Abschluss des Konzertes wurde wieder Gamma Ray, auf das alle gewartet haben, zu Gehör gebracht.

Wucan (D)

Freitag, 11.08.2023

Wucan aus Dresden legten gleich richtig los. Das Multiinstrumentaltalent Francis Tobolsky kam mehr als stimmgewaltig rüber und wirbelte dabei wie ein Derwisch über die Bühne. Die kleine schüchterne Dame hat sich getraut und zu einer aktiven Rampensau gemausert, die sich gekonnt in Szene gesetzt hat, was von allen Zuschauern mehr als lobend honoriert wurde. Francis Tobolsky hatte es wirklich drauf von sinnlichen Tönen schlagartig auf gewaltige Töne zu wechseln. Der Stammgitarrist Tim George war verhindert und wurde durch Julian kurzfristig ersetzt der das Repertoire kurzfristig einstudierte und seine Sache wirklich gekonnt gemeistert hat. Wucan lieferten ein Hammerkonzert ab.

Wille And The Bandits (GB)

Freitag, 11.08.2023

Feinster Rock aus England mit einer hervorragenden Rhythmus Sektion. Markanter Bass und ein hämmerndes Schlagwerk. Wille And The Bandits ließen es zu später Stunde richtig krachen und rockten wie wild drauf los. Wille Edwards wechselte dabei ständig seine Instrumente. Das Set Up des Abends bestand auch hier aus alten und neuen Machwerken der Bandits.

Jobarthe Kunda (GM, ZWE, I, D, USA)

Samstag, 12.08.2023

Afrikanische Musik und Geschichtenerzählungen mit traditionellen afrikanischen und westlichen Instrumenten. Die Damen und die Herren hatten auch Reggaeklänge drauf. Das Problem bei dem Konzert war das feuchte Wetter denn die teilweise mit Tierfellen bespannten Instrumente mussten des Öfteren nachgestimmt werden. Im Set Up war auch eine Interpretation des Taj Mahal-Song Rock me to my Soul. Ich hatte die Band schon mal 2019 vor der Linse und konnte damals damit nicht so richtig etwas anfangen. Eventuell bin ich nur erwachsener geworden und habe in der Zeit meinen Horizont erweitert, es hat mir jedenfalls sehr gut gefallen

Mars Mushrooms (D)

Samstag, 12.08.2023

Die Herren kommen aus Mittelfranken und präsentierten einen erdigen Rock der sich hören ließ. Einige Stücke wurden durch den Einsatz einer Didgeridoo unterstützt. Die Musik von den Mars Mushrooms erinnerte mich teilweise an den Stil von den Grateful Dead. In den Jahren 2007 und 2008 waren die Jungs auf einer erfolgreichen Tournee durch 12 Städte in Japan. Für einen Song betrat Arnaud Beyney von der französischen Prog-Rock Band Lazuli die Bühne.

Mothers Cake (A)

Samstag, 12.08.2023

Die vier Musiker aus Wien in Austria hatten es wirklich drauf. Rock der härteren Gangart mit spacigen oder auch Stoner-Anleihen. Der Leadsänger und Gitarrist Yves Krismer bemerkte so nebenbei das sie auch ein Lovesong der anderen Art auf Pfanne hatten, den sie dann auch zum Besten gaben. Zum Ende des Konzertes donnerten die Zugaberufe über das Festivalgelände was auch letztendlich von Erfolg gekrönt war. Die Zeit langte noch für eine Drei Minuten Song. Bei der Zugabe ging es stark in Richtung Metal bei der die Rhythmussektion alles gegeben hat.

Kraan (D)

Samstag, 12.08.2023

Kraan waren in bester Spielfreude, die auch ein technisches Problem mit der Anlage nicht aus der Ruhe brachte. Das tat der Spiellaune keinen Abbruch. Auf der Setlist standen eine Menge, zur Freude der anwesenden Kraan-Fans nostalgische Songs aus früheren Jahren. Als Gastmusiker am Keyboard wurde Martin Kasper angekündigt.

Lazuli (F)

Samstag, 12.08.2023

Zu Lazuli brauch ich eigentlich nicht mehr viel sagen. Die Herren waren auch in der besten Laune und gaben dem Publikum was es wollte. Progrock der Superlative wurde uns da geboten. Zum Ende des Konzertes haben alle fünf Musiker wieder an der Marimba gestanden und gaben den George Harrison Song Here Comes The Sun zum Besten. Die Band war auch an diesen Abend wieder in Topform.

Alex Auer and the Detroit Blackbirds (D)

Samstag, 12.08.2023

Alex Auer und seine Detroit Blackbirds haben es zum Festival noch einmal richtig krachen lassen. Fetzige und eher ruhige Klänge im Stile des Südstaatenrock wurden abwechselnd vorgetragen.

Padmayatra (D)

Gasthof Zur Traube, Finkenbach Sonntag, 12.08.2023

Dieses Konzert des Quartetts Padmayatra war der Sonntagsgig in dem Gasthaus Zur Traube in Finkenbach. Die Band spielt nur einmal, wie man mir sagte, im Jahr. Der Weg zur Traube hat sich jedenfalls gelohnt. Gitarre, Bass, Cajun und Geige verzauberten die anwesenden Gäste mit ihren psychedelisch spacigen Klängen. Ein Super Gig für umsonst und draußen. Die Band könnte ich mir auch auf einem Festival gut vorstellen.

Thomas Borchardt

00 Plakat Finkenbach Festival 2023