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Moi Dix Mois (J)

Biografie

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Konzertbericht

MOI DIX MOIS (J)

JapanExpo 6
Paris, La Défense, C.N.I.T., 2.-4.7.2004

Irgendwie schon abartig... du fährst extra mehrere hundert Kilometer in der Gegend rum, stellst dich mit etwa 30.000 (keine Übertreibung!) Leuten in eine kilometerlange Warteschlange und treibst dich stundenlang zwischen Messeständen rum, nur um Mana-sama kurz mal aus der Nähe angucken zu können.

Wenn du Cons vom Schlage Bonenkai oder Connichi gewohnt bist, trifft dich auf der JapanExpo garantiert der Schlag, aber wir waren glücklicherweise so klug, die Tickets vorher schon bestellt zu haben. Preis: mit 10 Euro unschlagbar niedrig.

Drinnen angekommen gingen wir zuerst zum Stand von Mabell. Das französische Kleinlabel hatte eine europäische Edition der Moi dix Mois Debüt CD und der Video-DVD Dix Infernal in 5.000er Auflage veröffentlicht. Anlässlich dieser erfreulichen Tatsache (CD: 17 Euro, DVD: 23 Euro) organisierte Mabell den ersten Solo-Auftritt von Mana in Frankreich. Die CD hatten sie auf der Messe noch nicht vorrätig, aber die DVD konnte man käuflich erwerben. Ebenso gab\'s Malice Mizer CDs, M10M Merchandise und Zeugs von Kisaki Project und Blood.

Der angekündigte M10M Filmgig fand in einem Raum mit ca. 600 Sitzplätzen statt. Nach einer kurzen filmischen Einführung in MM und M10M wurden die Tracks der DVD angespielt, bevor dann Mana unter Kreischen und Applaus die Bühne betrat. Fotografieren war natürlich streng verboten. Mehr als ein Dutzend Saalwärter wachten mit Argusaugen darüber. Wirklich schade... Dann begann ein Frage- und Antwortspielchen. Fans löcherten Mana über die Bedeutung des Bandnamens (lange, etwas unverständliche Erklärung), ob es bald einen M10M-Gig in Frankreich gebe (eventuell noch dieses Jahr) oder ob Mana-sama auch mal auf deutsche Veranstaltungen komme (nicht ausgeschlossen). Da wollte jemand wissen, wie das Verhältnis zwischen dem privaten und dem öffentlichen Mana sei (es gibt nur EIN Mana), ob Moi-même-Moitié bald auch in Paris eröffnet (voraussichtlich) und jemand anderes wunderte sich, ob Mana französisch spricht (versteht angeblich alles). Vieles hab ich nicht verstanden, aber es war trotzdem sehr amüsant, dem Event zu folgen.

Eine Spanierin sagte auf Englisch, dass es auch in ihrem Land viele Fans gebe. Jemand übersetzte das ins Französische. Einer der Assistenen übersetzte für Mana die Publikumsfragen dann ins Japanische, Mana flüsterte die Antwort einem anderen Übersetzer ins Ohr, der dann in einem gar fürchterlich verschliffenen Französisch wiederum die Fans informierte. Die Szenerie war also etwas skurril und reizte mehrfach zum Lachen.

Als die Zeit schließlich um war, verabschiedete sich ein sichtlich gut gelauntes Mana gestenreich wie immer, fügte jedoch noch mit tiefer Stimme ein \'Merci\' und \'Au revoir\' hinzu. Stehende Ovationen. Aus die Maus.

Mit etwas zwiespältigem Gefühl verließen wir den Saal. Keine Erinnerungsfotos, kein vollständiger Filmgig und auch nur selten definitive Antworten. Für die anschließende Autogrammstunde waren zusätzlich Karten erforderlich, die aber nicht an diesem Sonntag vertickt wurden, sondern nur an den beiden Tagen davor. Ärgerlich. Der Mensch am Mabell-Stand empfahl uns, einen der glücklichen Ticketbesitzer am Kragen zu packen und auszuknocken. Das wollte ich meinen Künstlerhänden dann doch nicht zumuten...

Jürgen Hornschuh

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
2006 Beyond The Gate CD
2004 Shadows Temple CD Single
2004 Dix Infernal - Scars Of Sabbath (Euro-Edition) DVD

Rezensionen

MOI DIX MOIS (J)

Dix Infernal - Scars Of Sabbath (Euro-Edition)

DVD-Video, 2004, Mabell, DVD-8071

Es gibt wohl nicht viele Bands, die gleich nach dem Debütalbum eine Livescheibe herausbringen. Geschweige denn sich eine DVD leisten können. Moi dix Mois gehören glücklicherweise dazu, denn der Shibuya-Ax Gig (12.1.2003), der den Hauptteil des Materials ausmacht, läuft bei mir inzwischen genau so oft wie das Merveilles-Video. Natürlich ist bei Manas Projekt alles nicht mehr so theatralisch, groß und bunt wie in den 90ern bei Malice Mizer. Die Musik aber hat ungeheuer Pfeffer im Arsch, was Mana, Kazuno, Yuka und Tohru auch klasse auf die Bühne bringen konnten. Positiv überrascht hat mich insbesondere der lebendige Schlagzeugsound, den ich auf dem Studioalbum einfach zu klinisch und computermäßig fand. Neben der kompletten Trackliste der Dix Infernal CD und diversen Soli bekommt man bei diesem energiegeladenen Konzert zudem Liveversionen der Singleboni Night breed und Forbidden sowie den non-Album-Track Pagent und Previews von Vizard und Perish geboten.

Außerdem sind kurze Mitschnitte von Auftritten während der Forbidden-Tour (2002) und im Akasaka Blitz (6.4.2003) enthalten. Die sogenannten Archive Features dagegen sind eher unnütz. Eine kurze Diskografie, Steckbriefe der damals drei Bandmembers, eine Animation des Logos und eine japanischsprachige Bandhistory sind zwar nett präsentiert, aber leider nicht up to date.

Damit kommen wir zur Aufmachung der Euro-Edition der DVD. Es scheint sich um eine exakte Kopie der Japan-Edition (16.12.2003) zu handeln. Die neue Single, das kommende Album und auch die aktuelle Besetzung finden keine Erwähnung. Das Cover entspricht vorne wie hinten dem Original. Ein Booklet ist aber nicht enthalten. Die in Paris ansässige Firma Mabell scheint in Zusammenarbeit mit Mana einen Testballon zu starten, um den europäischen Markt auf seine J-Rock-Tauglichkeit abzuklopfen. Sowohl die Audio-CD als auch die Video-DVD Dix Infernal erscheinen hier zum kleinen Preis (ca. 17 bzw. 23 Euro) in 5.000er Auflage und können per Fax geordert werden. Wer nicht unbedingt den Kick braucht, sein Geld für Importware raus zu schmeissen - die CD kostet bei Amazon immerhin 52 Euro - sollte hier unbedingt zugreifen.

Wenn ihr mich fragt ist es mit Sicherheit kein Zufall, dass 2004 so viele japanische Acts fast gleichzeitig bei uns auftreten und J-Labels hier Dependencen eröffnen. Ihr könnt jetzt zuschlagen, um die Insel-Asiaten verstärkt nach Europa zu locken. Oder ihr genügt euch für immer darin, sie aus der Ferne zu bewundern, während ihr teure Importe und schlechte Kopien hört.

Jürgen Hornschuh


MOI DIX MOIS (J)

Shadows Temple

CD-Single, 2004, Midi:Nette, MMCD-036

Tracks:
1) Shadows Temple
2) Night Breed
3) Shadows Temple (instr.)
4) Night Breed (instr.)

Das Titelstück der Single setzt die Linie fort, die von Songs wie S-Conscious und Beast of Blood über Dialogue Symphonie zum Album Nocturnal Opera (20.7.2004) führen soll. Der Gothic-Klassik-Mix besteht natürlich noch immer aus den M10M-typischen Orgel- und Spinett-Parts sowie High Speed Drumming und heftigen Gitarren. Die dominanten Streicherparts aber sind neu und - so viel ich vernommen habe - auch typisch für den Sound der folgenden Scheibe, die sinfonischer ausfallen soll.

Night Breed kennt man schon als Track 3 der Scars of Sabbath-DVD. In der Studiofassung klingt er nun ziemlich poliert und nicht mehr ganz so wild, wie im Shibuya-Ax. Ist aber immer noch ein heftiges Teil, das gegenüber dem sonstigen M10M-Material aus dem Rahmen fällt. Auf Nocturnal Opera wird er im Gegensatz zum Titeltrack nicht mehr enthalten sein.

Für eine Vorabsingle ist Shadows Temple ziemlich gut ausgestattet. Ein 12seitiges Booklet mit neuen Fotos, den Lyrics und Line-up-Liste in gefälligem türkis-schwarzem Design ist beigelegt. Die Besetzung sieht folgendermaßen aus (Zitat): Moi dix Mois: Mana (g), Project Member: Juka (v), Kazuno (b), Tohru (d), Shadow X (death voice). Entwarnung also für alle Fans, die Juka vermisst hätten, falls der gerüchtete Rauswurf sich als wahr erwiesen hätte.

Jürgen Hornschuh


MOI DIX MOIS (J)

Beyond The Gate

2006, Gan-shin, GSCD 011

Seit der Auflösung von Malice Mizer tut sich Mana, Gitarrist, Komponist und Gothic Lolita par excellance, etwas schwer mit der Publikumsgunst. Zwar gelang es dem Japaner erfolgreich, seine Band in der europäischen Musikpresse, besonders den schwarzen Blättern, als feste Größe zu etablieren, doch betrachten ihn viele J-Rock-Fans mit Skepsis. Man sagt ihm autoritären Führungsstil nach, belächelt seine Schrullen (u.a. zeigt er sich nie ohne Loli-Outfit in der Öffentlichkeit) und findet, seiner Musik ermangele es an Variationen.

Wohl wahr. Noch immer sind Malice Mizer deutlich herauszuhören. Klassik-Reminiszenzen und Orgel-Parts bilden nach wie vor tragende Säulen des typischen Mana-Sounds. Auch scheinen Sänger keinen leichten Stand mit ihm zu haben, wie zwei Wechsel bei MM und nun ebenfalls ein sich schon länger ankündigender bei MdM vermuten lassen. Und das Beste: Tonlagen und Gesangstechniken aller Frontmänner ähneln sich wie ein Ei dem anderen - auch jetzt wieder.

Andererseits könnte man darin stattdessen Charakterstärke entdecken. Mana hat eine feste Vorstellung davon, worauf er hinaus will, versteht es, klassische und moderne Musik zu verschmelzen, ist in der Lage, sich und seine Musik effektvoll zu inszenieren und geht daher keine Kompromisse ein. Egozentriker machen eben die konsequenteren Konzeptalben. Das scheint zwar durch den MM-Überhammer Merveilles widerlegt zu werden. Doch zeigt die Geschichte auch, dass Gruppierungen gleichrangiger Musiker mit herausragenden Fähigkeiten selten lange halten.

Beyond The Gate, um uns wieder etwas mehr dem Thema zu nähern, eröffnet mit der Klassik-Adaption The Other Side In Blood, die noch keinerlei Neuerung erkennen lässt. Eternally Beyond greift das Riff auf, während das Keyboard ein typisches MdM Riff darunterlegt. Shadow X\' Death Voice gibt dem Stück zunächst eine derbe Note, anschließend übernimmt der Neue, der auf den Namen Seth hört, den Rest. Da er wie eine Mischung seiner Vorgänger Juka und Gackt klingt (jedoch ohne deren Brillanz zu erreichen), bekommt man sofort das vertraute Feeling typischer Mana-Songs.

Das unerwartet elektronische Deus Ex Machina sorgt dann aber doch für eine Überraschung. Vain, das ein wenig an Night Breed erinnert, verlängert die von Deus Ex Machina geschaffene Stimmung. Das vom Cembalo regierte Deflower nimmt den Fuß vom Gas. Unmoved wiederum sorgt erneut für eine Überraschung. Metallischer hat Mana nie geklungen. Schön übrigens, dass seine Gitarrenarbeit auf dem Mini-Album endlich hörbarer zum Tragen kommt. The Other Side Of The Door schließt den Kreis des Siebentrackers.

Im Großen und Ganzen wandelt der MdM-Mastermind auf bekannten Pfaden, beweist dennoch eine gewisse Entwicklungsfähigkeit (auch wenn das meiner Meinung nach durchaus weiter gehen dürfte) und kredenzt uns ein brauchbares Gothic Metal Scheibchen, das selbst wählerischen Schwarzkitteln noch etwas Besonderes bieten kann.

Jürgen Hornschuh

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