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Onmyouza (J)

Biografie

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Konzertbericht

ONMYOUZA (J)

Offenbach, Capitol, 1.10.2005

Mit ganz wenigen Ausnahmen spielen japanische Bands in Europa nur Einzelgigs als Headliner. Meist ohne Vorgruppe. Sogenannte Oneman Shows. Und an maximal fünf Orten auf dem ganzen Kontinent. Meist konzentrieren sie sich dabei auf Frankreich und Deutschland, die beiden Länder, in denen die J-Rock-Fanbasis größer ist als anderswo. Manchmal geht die Rechnung auf, wie etwa bei Dir en grey. Meistens dürfte es eher ein Nullsummenspiel sein. Und manchmal geht das auch in die Hose. So wie bei Onmyouza.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich der Flug um die halbe Welt, der mit ca. 1000 Euro pro Nase veranschlagt werden muss, ernsthaft lohnt, wenn man nur ein oder zwei Gigs spielt. Da kommt ja dann noch das Hotel obendrauf, Verpflegung, die Location will bezahlt werden, die Anlage, Sicherheits- und Technikpersonal, GEMA. Es halten ganz schön viele Leute die Hand auf.

So gesehen verstehe ich, wenn deutsche Veranstalter versuchen, Unkosten über Tickets wieder hereinzuholen. Immerhin haben sie dabei inzwischen potentiell zehntausende Fans auf ihrer Seite, die jeden Weg auf sich nehmen und jeden Preis bezahlen. 34 € Abendkasse, 7 € für einen Fächer, bis zu 100 € für eine CD (an diesem Abend 25 €). Dafür wird am Essen gespart (3 € für ein Käsebrötchen, 2 € für Cola), damit das Geld wenigstens für die Heimfahrt reicht. Potentielle Kundschaft will jedoch zunächst als Ticketkäufer gewonnen werden. Im Klartext: Onmyouza waren zu unbekannt und zu teuer.

Nicht, dass sie nicht jeden Cent wert gewesen wären. In einer ca. 1200 Zuschauer fassenden Halle spielten sie sich vor grade mal 200 Zuschauern sprichwörtlich über zwei Stunden lang den Arsch ab. Headbanging und Bewegung auf der Bühne bis zum Schluss. Ein grade zu unglaublich perfektes Zusammenwirken der fünf Musiker. Ein Drummer wie ein Uhrwerk. Ein Bassist, der manchem Gitarristen noch Fingerfertigkeiten beibringen könnte. Zwei Gitarristen, die so gut im Einklang frickelten, wie das nur irgend möglich ist. Und eine Sängerin mit kräftiger, ausdrucksstarker Stimme. Was will man mehr?

Problemlos mit Accept oder Maiden kompatiblen Metal paaren Onmyouza mit traditionelleren japanischen Melodien, die dem Gesamtsound eine interessante Note verleihen. Gegensätze dieser Art gibt es bei der Band zuhauf. Sie versucht Antagonismen wie alt-neu, männlich-weiblich oder weich-hart bewusst in sich zu vereinen. Die Kimonos, die langen Haare, die feinen asiatischen Gesichtszüge - sie harmonieren in ihrer Schönheit ebenso gut mit dem Capitol-Gebäude, wie sie dessen klassisch-europäischen Bauformen kontrastieren.

Drei Zugaben musste die Band geben. Der Merchandise-Stand wurde anschließend regelrecht gestürmt. Wer Onmyouza gesehen hat, kann nicht anders als begeistert aus der Halle marschieren. Warum also waren so wenige Zuschauer im Saal?

Auch wenn der Begriff J-Rock klassischen Metal einschließt, sammelt man darunter hauptsächlich Musik, die eher Richtung Alternative Rock, Punk, Nu Metal und Industrial tendiert. Ich denke, für viele J-Fans waren Onmyouza einfach uninteressant, während der durchschnittliche (unwissende) Metaller die Gruppe wohl als \"Japsenkram\" einstufte.

Es stand zwar zu vermuten. Aber im Nachhinein ist man immer klüger. Wenn eine Band hier Fuß zu fassen versucht, die in unseren Breiten kaum jemand kennt, und die, wenn man sie denn kennt, ein Genre beackert, das unter J-Rock-Fans eher belächelt wird, dann kann man die nicht für ein superteures Oneman einfliegen, sondern nimmt sie am besten Huckepack mit einer anderen Gruppe oder schickt sie nach ausführlicher Pressearbeit auf Clubtour. Zu moderaten Eintrittspreisen, versteht sich.

Es wäre schön, wenn Onmyouza eines Tages unter besseren Bedingungen wiederkehrten.

Jürgen Hornschuh

Diskografie

Jahr vonJahr bisBezeichnungArtCover
2007 2007 Inyo-shugyoku CD

Rezensionen

ONMYOUZA (J)

Inyo-shugyoku

2007, Gan-shin, GSCD-018

Melodischer Speedmetal besitzt eine inzwischen über 25jährige Tradition. Frühe Vertreter wie Iron Maiden und Helloween inspirierten eine ganze Reihe namhafter Gruppen im angloamerikanischen und deutschen Sprachraum, später auch in Skandinavien (z.B. Stratovarius, Hammerfall) und den südeuropäischen Staaten (u.a. Rhapsody) als derzeitigen Hauptexporteuren der schnellen Saite. Selbstverständlich blieb der ferne Osten davon ebenfalls nicht unbeleckt. Man denke nur an Tang Dynasty oder X Japan.

Dass in diesem Genre noch irgendwelche Entdeckungen zu machen wären, hält wohl mancher für unwahrscheinlich, aber es gibt sie. Onmyo-za (während ihrer 2005er Tour als Onmyouza eingeführt) könnte man aus unserer Sicht als solche bezeichnen, obwohl sie bereits 1999 gegründet wurden und somit über eigene Tradition verfügen. Was nun ihre spezielle, unverwechselbare Eigenschaft darstellt, ist sowohl die Verbundenheit mit den landeseigenen, japanischen Kultur- ausgedrückt in Kleidung, Sprache und melodischen Elementen, als auch die Verknüpfung gegensätzlicher Prinzipien im Sinne der sich gegenseitig ergänzenden Yin und Yang. Das Cover der aktuellen Doppel-CD deutet es ja schon an.

Nun muss man nicht fürchten, obskures Machwerk in den Player zu laden, wenn man Inyo-shugyoku auflegt. Nein, im Gegenteil klingt das Ergebnis von Onmyo-zas neuester Studiotätigkeit sogar sehr harmonisch. Ungeachtet kleinerer Ausflüge in die angepoppte Welt des Anime-Rock bleibt die fünfköpfige Band strikt bei ihren Leisten. Anhänger von Gruppen wie Chinchilla können zu CD1 von Inyo-shugyoku problemlos ihre Matte kreisen lassen, während ruhiger veranlagte Metaller zunächst ein Ohr in CD2 riskieren sollten.

Auch wenn die 30 Songs nicht absichtlich auf Radiotauglichkeit getrimmt sind, schleicht sich mancher doch im Nu ins Gedächtnis ein.

Alle fünf Musiker sind Könner. Ich durfte es live miterleben und natürlich schimmert das auch auf dem aktuellen Studiowerk durch. Besonders hervorheben möchte ich Toras Schlagzeugspiel und die female vocals. Kuronekos hohe, gut ausgebildete Stimme mag uns oberflächlich vielleicht zuerst an Nightwish denken, aber eigentlich schwingt eher ein Hauch von Chastain mit. Geschlagene 157 Minuten währt die speedige Orgie. Ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, was davon mir am besten gefallen hat. Kenner werden sich das Ding sowieso kaufen.

Jürgen Hornschuh

Interviews

Musiker

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News

Kontakt

www.onmyo-za.net/eng/index.html

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