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Savatage (USA)

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Konzertbericht

SAVATAGE (USA)

Chemnitz, Südbahnhof, 15.11.1998

Supportbands: Mind Odyssey + Rough Silk

Volles Brett und Sturm im Ohr,

Mit Savatage auf ohrwurmlastiger Deutschlandtour

Nachdem man den Pariser Fans gehörig die Ohren freigepustet hatte, rollte der Nightliner der Bombast-Metaller von Savatage am 15.11.98 wieder zurück in Deutsche Gefilde, um hier den zweiten Teil der Europatour zur 1997 erschienenen The Wake of Magellan-Scheibe zu beenden. Trotz langsam eintretendem Tourkoller war die Stimmung gut, und auch mit den zwei Supportbands Mind Odyssey (Berlin/Hamm) und Rough Silk (Hannover) verstand man sich super. Gegen 15.00 Uhr an der Chemnitzer Südbahnhof- Konzerthalle angekommen, sichteten die Musiker Bühne, Backstage und Verpflegung, während sich die Roadies an die Aufbauarbeiten machten. Die Vorbands packten beim Bus-Ausladen fleißig mit an, danach hieß es: neue Gitarrensaiten aufziehen, Schlagzeug aufbauen. Draußen vor der Tür froren schon ein paar Fans. Beim Soundscheck startet bekanntlich immer die ranghöchste Band, so dass Savatage dieses Privileg zustand. Rough Silk und Mind Odyssey mußten diesmal auf eine Probe verzichten, trotzdem gab es abends lupenreinen Sound. Der Tisch mit dem Merchandising war gerade aufgebaut, als 19.15 Uhr schon die ersten Gäste in den Saal drängten um sich einen Platz in der ersten Reihe zu sichern.

Punkt 20.00 Uhr stürmten Mind Odyssey vor etwa 600 Leuten die Bühne und powerten die Highlights ihres brandneuen Nailed to the shade-Albums durch die Boxen. Auch wenn sie sich als Opener auf grade mal 5 Songs beschränken mußten, gaben die Berliner alles und hatten das begeisterte Publikum vom ersten Ton an auf ihrer Seite. Mit Knallern wie In the dark oder Not with me lieferten sie eine Show, die lange ihres Gleichen sucht. Gitarrist Victor frickelte auf seiner Klampfe, daß man eher einen zweiten Yngwie Malmsteen vor sich zu sehen glaubte und auch Frontmann Mario legte sich stimmlich mächtig ins Zeug. Es will schon etwas bedeuten, wenn eine Band wie Savatage die Show einer Supportband mit einem Interesse verfolgt, als sei es die eigene... Rough Silk mit neuem Sänger am Start paßten genauso perfekt auf diese Tour und spielten sich ebenso willensstark wie energiegeladen durch 45 Minuten Programm. Die Kracher von Beyond the sundown trieben sowohl vor der Bühne wie auch auf selbiger den Schweiß aus allen Poren. So war das Publikum schon gebadet und heiser, als die ungeheiligten Götter von Savatage dann über zwei Stunden lang einen perfekten Querschnitt aus mittlerweile 10 Alben darboten. Schwerpunkt war die Metaloper Streets (1991), von der ganze 9 Songs zu hören waren. Unterstützt durch brillante Lichttechnik und phantastisch klaren Sound wurde diese Show zu einem der Höhepunkte dieser Tour. Sänger Zack Stevens versprühte sein Charisma und holte das Letzte aus seiner begnadeten Stimme.

Basser Johnny Lee Middleton, dem es seit einigen Tagen gesundheitlich nicht gut ging, wirbelte mit Chris Caffery und Al Pitrelli an den Gitarren über die Bühne, dass es nur so eine Freude war. Jeff Plate tobte hinterm Schlagzeug und Jon Oliva machte am Keyboard als stimmgewaltiger Bandclown seine Späßchen. Dem wahren Fan liefen bei Klassikern wie Sirens, Jesus saves, One child oder Gutter ballet regelmäßig wohlige Schauer über den Rücken. Dem unvergessenen Criss Oliva gewidmet, gab es von Chris und Al ein wunderschönes Silk and Steel und gegen Mitternacht sang dann die halbe Halle den Mountain King. Band und Publikum zeigten sich begeistert von diesem gelungenen Konzert, dem ersten Savatage-Gig auf Chemnitzer Boden. Nach der Show ließen es sich alle 3 Bands nicht nehmen, noch fleißig Autogramme zu schreiben und sich mit Fans ablichten zu lassen. Kurz vor der nächtlichen Weiterfahrt nach Herford, kam Savatage-Chris auf einen Sprung in den Supportband-Nightliner. Bier und Essen waren nach der Show schnell in selbigen herübergerettet worden und hier wurde nun gealbert, daß die Fetzen flogen. Mind Odyssey besserten ihre amerikanischen Slang- Sprachkenntnisse auf, während sich Rough Silk zum Teil schon in die engen Busskojen verkrochen hatten.

Wer bis 6.00 Uhr durchfeierte, kam schwer aus den Federn und so durchkreuzten am Montag nur lauter frierende, zerknautschte Musiker mit halb zugekniffenen Augen das Kick in Herford. Im Cateringraum inspizierte man das Frühstück oder verschwand nochmal im Bus. Die restliche Zeit bis zum Soundcheck verbrachte man mit einer warmen Dusche, Interviews, Spielautomaten oder tiefsinnigen Gesprächen um Groupies, Musikerlatein und technische Fachsimpeleien. Showbeginn war am 16.11. eine Stunde später (21.00 Uhr), musikalisch gab es von allen Bands das gleiche Programm wie am Vortag, genauso und doch wieder ganz anders... Mind Odyssey hatten einen Soundcheck genehmigt bekommen, zu dem sie einen Song der Shizophenia -Scheibe hervorzauberten. Bei Savatage war der Pressegraben dann mit Fotografen zugedrängt und auch im Rest der Halle wurde es eng. So wie Mind Odyssey hat hier fast noch keine andere Vorband abgeräumt! Dementsprechend gut verkaufte sich nach der Show neben der aktuellen Nailed to the shade-CD dann die Destiny-Soloscheibe von Gitarrist Victor Smolski. Im Vorband-Nightliner gingen diesmal bereits um 3.00 Uhr die Lichter aus. (Tourkoller?)

Am 17.11.98 sah man voller Erwartung der letzten Show entgegen, welche im Düsseldorfer Stahlwerk stattfand. Die Bands knobelten schon heimlich an kleinen Streichen, wie sie zum Tourschluß üblich sind. Auch wenn man heute niemanden mit Klopapier bewerfen oder mit Mehl einstäuben wollte, so schmückte man die Bühne doch flächendeckend mit kleinen Palmen und harrte der Dinge die da kämen. Beim Mind Odyssey-Soundcheck gesellte sich Savatage-Al zu Andreas ans Keyboard und Savatage-Jeff bastelte an einem Tisch voller Krimskrams am Bühnenaufgang. Für heute hatte das Rock Hard einen Besuch zwecks Konzertstory angemeldet, die Savatage-Plattenfirma war gestern aufgetaucht. Beim Auftritt von Mind Odyssey wurden das Keyboard und auch der restliche Sound manipuliert bzw. gedrückt, trotzdem lieferten die Jungs eine phantastische Abschlußshow voller Kraft und Melodik. Bei Rough Silk gab es dann für das Publikum den ersten Spaß, als der Savatage-Drumroadie bei Curt mitten im letzten Song dessen Schlagzeug abzubauen begann, und ihm an der verbleibenen einzigen Trommel dann auch noch mit einer Taschenlampe leuchtete. Während der Savatage-Show betätigte sich Rough Silk- Ferdinand bei John Oliva für einen Song am Keyboard. Mind Odyssey-Röhre Mario riefen die Amerikaner dann beim Mountain King zum Mitsingen auf die Bühne.

Die euphorische Stimmung nahm ein jähes Ende, als Savatage- Bassist Johnny (der das halbe Set auf einem Stuhl absolviert hatte) beim letzten Song zusammenbrach. Vermutet wurde ein Kreislaufkollaps. Allerdings war er vorher schon zum Durchchecken in einem Krankenhaus gewesen, wo man nichts finden konnte. Als der Vorbandbus Richtung Hamm, Hannover und Berlin aufbrach um die Musiker heimzubringen, wollte auf Grund des tragischen Zwischenfalles natürlich keine rechte Partystimmung mehr aufkommen, aber über eines war man sich dann doch einig: Selten erlebt man eine dermaßen perfekte Tour, bei der die Bands musikalisch wie auch menschlich so super miteinander klarkommen. Auch viele Fans äußerten sich begeistert über diese ideale Zusammenstellung. Was mit Johnny Lee Middleton gesundheitlich passiert bleibt abzuwarten. Man kann nur hoffen, daß es sich nur um eine Überanstrengung handelt. Ein Außenstehender kann schwer nachvollziehen, wie viel nervliche und körperliche Belastung - welchen außerordentlichen Druck - eine solche Tour oft mit sich bringt. Bei der Abfahrt unseres Busses war Johnny bereits aus der Klinik zurück. Freuen wir uns auf die 10 nächsten Savatage-Scheiben, genauso wie auf die folgenden Tourneen! Was Mind Odyssey und Rough Silk betrifft, so haben die zwei begnadeten Bands sicher scharenweise neue Fans dazugewonnen... Metal is back!

Andrea Göbel

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